Freitag, 7. Mai 2010

Ein sentimentaler Flug

Die Nase hebt sich, der Flieger hebt ab. Die Regentropfen beginnen außen über das Kabinenfenster zu laufen und das oberhalb schwebende und drohend wirkende Dunkel kommt rasch näher. Als das Flugzeug gleich darauf die dichten schwarzen Regenwolken von unten her penetriert, beginnt es sich zu schütteln. Dies wirkt jedoch nicht wie Abscheu sondern viel mehr als wie eine freudige Erwartung auf die Welt oberhalb.

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Ca. 10 Minuten später hat sie es geschafft. Die Maschine hat die dunkle Welt der Morlocks verlassen und betritt die helle und freundliche Welt der Eloi. Blauer Himmel und die untergehende Sonne ober uns, ein flauschig aussehender Wolkenboden unter uns.
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Nun kehrt Ruhe ein, sowohl im Flugzeug als auch in mir. Die Stewardessen beginnen mit ihrer routinemäßigen Arbeit. Sie verteilen Getränke und Süßigkeiten. Meine getrübte Stimmung beginnt sich zu heben. "Über den Wolken, muss die Freiheit wohl grenzenlos sein"... in meinem Kopf beginnt mein innerer Radio ausgerechnet diesen ausgelutschten und in diesem Moment kitschig wirkenden Song zu spielen. Je mehr ich versuche, die Melodie abzustellen, desto mehr setzt sie sich in meinem Kopf fest.

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Der Watte-Boden ist nicht eben. Er beginnt sich zu formen, er hebt sich und senkt sich, bildet Figuren, baut Mauern und Schlösser, gepaart mit Löcher, Öffnungen direkt zu der darunter liegenden Welt der Morlocks.

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Über Lautsprecher sind ein paar freundliche Worte jenes Mannes zu hören, in dessen Händen sich derzeit mein Leben befindet. Der Kapitän teilt uns erst auf Deutsch und dann auf Englisch ein paar technische Details über unseren Flug mit. Gleich danach spüre ich einen ganz leichten Schwindel und weiß, was dies bedeutet. Ab nun verlassen wir das ruhige, freundliche und sonnige Reich der Eloi. Der Abstieg zurück ins Reich der Morlocks, bestehend aus Regen, Wind und Kälte, hat begonnen.

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Die Wolken unter mir verändern sich. Aus dem Wattebaueschen werden Türme und Berge. Das Flugzeug sinkt ihnen immer weiter entgegen. Je näher wir ihnen kommen, desto mehr erkenne ich dass es sich eigentlich um Eisberge handelt.

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Wir bewegen uns wie die Titanic direkt auf sie zu, gleiten eine zeitlang an ihren Rändern entlang um dann ihn sie einzutauchen. Die Maschine beginnt sich wieder zu schütteln und es rumpelt. Diesmal scheint sich der der Flieger gegen die Rückkehr in das Reich der Morlocks zu wehren. Es hilft alles nichts. Wenige Minuten später gleitet er über die Felder um sicher auf der Landebahn aufzusetzen.

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Der gleich darauf einsetzende Umkehrschub der Triebwerke lässt die Maschine noch ein letztes Mal laut und verzweifelt aufheulen, um dann resignierend zur "Parking Position" zu rollen. Das ist das unspektakuläre Ende dieses sentimentalen Fluges.

Carpe Diem

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