Ein halbes Leben
Ich habe soeben in ORF2 den österreichischen preisgekrönten Film "Ein halbes Leben" gesehen.
Der Film zeigt sehr einfühlsam über viele Jahre hinweg das Leben eines Ehepaars, dessen Tochter das Opfer eines ungeklärten Sexualmordes geworden ist und fast an der Tat zerbrochen ist. Parallel dazu sah man das Leben des Täters, wie diese Tat auf ihm lastete, ohne sich jedoch dieser Schuld zu stellen und er sich ein Leben aufbaute und zu einem fürsorglichen und gutem Vater wurde. 20 Jahre nach der Tat führte die inzwischen entwickelte Technik DNA-Analyse dazu, dass er doch noch gefasst wurde.
Wow... der Film war so richtig gut. Ich habe schon lange nicht mehr einen so sensiblen, fesselnden und auch irgendwie spannenden Streifen gesehen. Es wurde ohne Schuldzuweisungen bzw. erhobenen Zeigefinger und auch sehr realistisch sowohl die Opfer- als auch die Täterperspektive gezeigt, wie sie versuchten mit der Tat umzugehen. Der Täter wurde sehr menschlich gezeigt, ohne jedoch seine Tat in irgendeiner Form zu entschuldigen oder ihre Schwere herabzusetzen. Am Ende blieb die Frage, ob die späte doch-noch-Aufklärung des Verbrechens für die Eltern etwas verbessert hat, im Raume stehen.
Obwohl ich bei Beginn des Filmes schon müde und knapp vor dem Einschlafen war, bin ich jetzt hellwach. Am meisten bin ich über den Hauptdarsteller Josef Hader erstaunt. Mir war er bisher nur als Kabarettist ein Begriff, aber ich stellte heute fest dass er auch ein ganz hervorragender Schauspieler ist.
Es macht mich fast stolz, dass das ein österreichischer Film ist.
Der Film zeigt sehr einfühlsam über viele Jahre hinweg das Leben eines Ehepaars, dessen Tochter das Opfer eines ungeklärten Sexualmordes geworden ist und fast an der Tat zerbrochen ist. Parallel dazu sah man das Leben des Täters, wie diese Tat auf ihm lastete, ohne sich jedoch dieser Schuld zu stellen und er sich ein Leben aufbaute und zu einem fürsorglichen und gutem Vater wurde. 20 Jahre nach der Tat führte die inzwischen entwickelte Technik DNA-Analyse dazu, dass er doch noch gefasst wurde.
Wow... der Film war so richtig gut. Ich habe schon lange nicht mehr einen so sensiblen, fesselnden und auch irgendwie spannenden Streifen gesehen. Es wurde ohne Schuldzuweisungen bzw. erhobenen Zeigefinger und auch sehr realistisch sowohl die Opfer- als auch die Täterperspektive gezeigt, wie sie versuchten mit der Tat umzugehen. Der Täter wurde sehr menschlich gezeigt, ohne jedoch seine Tat in irgendeiner Form zu entschuldigen oder ihre Schwere herabzusetzen. Am Ende blieb die Frage, ob die späte doch-noch-Aufklärung des Verbrechens für die Eltern etwas verbessert hat, im Raume stehen.
Obwohl ich bei Beginn des Filmes schon müde und knapp vor dem Einschlafen war, bin ich jetzt hellwach. Am meisten bin ich über den Hauptdarsteller Josef Hader erstaunt. Mir war er bisher nur als Kabarettist ein Begriff, aber ich stellte heute fest dass er auch ein ganz hervorragender Schauspieler ist.
Es macht mich fast stolz, dass das ein österreichischer Film ist.
am Montag, 28. September 2009, 10:10 wie folgt:
So wie ich es interpretiert habe - nein und ja.
Nein, weil vor allem der Vater geglaubt hat, dass mit der Festnahme des Täters seine Welt (die des Vaters) wieder zurechtgerückt wird, dass es sowas wie Genugtung und Vergeltung gibt. Er hat sich in den Jahren, in denen der Täter gesucht wurde sicher 1000e male ausgemalt wie es sein wird, wenn er dem Menschen, der seine Tochter vergewaltigt und umgebracht hat, gegenüberstehen wird. Jeder von uns kennt das... "Gnade Gott dem Menschen, der meinen Liebsten etwas antut...". Doch dann, bei der Verhaftung, was bekommt der Vater zu sehen? Einen Durchschnittsmenschen, ganz ohne Verbrechervisage, der seine kleine Tochter grade zur Schule bringt. Und später dann, als der befreundete Polizist ihm erzählt, wie und was genau passiert ist... so hat der Vater sich das sicher nicht vorgestellt. Man hat gemerkt, dass er fast auf sich selber böse war, weil er nicht so reagiert und gefühlt hat, wie er es sich jahrelang davor vorgestellt hat.
Ja, wenn man die Schlussszene betrachtet. Die Eltern des Opfers besuchen die Tochter des Täters im Kinderheim und bieten ihr an, mit ihr Eis essen zu gehen oder mal ins Kino. Man merkt, dass damit nicht nur dem Kind geholfen ist, sondern auch den Eltern. Und dann, im Auto, der Blickwechsel - das Gefühl "Es ist vorbei, wir haben abgeschlossen, die Zukunft gehört wieder uns und wir haben etwas, auf das wir uns freuen" war direkt greifbar.
Alles in allem ein sehr ergreifender, tiefer Film. Sicher der interessanteste, spannendste den ich seit langem gesehen habe...
@creature: das gleiche dachte ich mir auch. Ich war wirklich angenehm überrascht gestern Nacht unerwartet zu so einem Filmgenuss zu kommen.