Wembly, Ausgabe 2010

Heute war das sehnsüchtig erwartete Match Deutschland gegen England. Sieger wurde bekanntlich eine Spielgemeinschaft, bestehend aus den deutschen Fußballspielern und dem Schiedsrichterteam. Wiedermal das alte Lied. Die Menschen im Stadion und Millionen Zuseher wussten Sekunden später, dass der Lattenpendler der Engländer ein reguläres Tor zum Ausgleich war... nur die Referees waren als einzige darüber nicht im Bilde.

Die FIFA hatte daraufhin nichts besseres zu tun als gleich nach dem Spiel eine Pressemitteilung herauszugeben, wonach der Videobeweis NICHT zur Diskussion steht. Ich gehe davon aus, dass auch das klare Abseitstor zum 1:0 für Argentinien nur wenige Stunden später auch keine Wirkung zeigen wird. Der Kommentator brachte es auf den Punkt: "es gibt keine andere Weltsportart, wo derart offensichtliche Fehler so einfach tatenlos akzeptiert werden".

Nach dem Spiel kam während der Analyse die Sprache natürlich (no na) auf das berühmte Tor im WM-Finale 1966. Es wurde dabei gesagt, dass es bis heute noch nicht klar ist ob es ein Treffer war oder nicht. Aber das stimmt nicht, da ist der ORF leider nicht ausreichend informiert. Es gibt eine Aufnahme von dem Tor aus einer Perspektive, die genau zeigt dass es damals KEIN Tor war. Sie ist auf Youtube einsehbar:
Also sprach schlafmuetze
am Sonntag, 27. Juni 2010, 23:50 wie folgt:

Moin moin PeZwo.
Wie immer hat jedes Ding 2 Seiten. Tore nicht gegeben, rote Karten ungerecht, usw. aber wenn nach jedem Spiel erstmal das Video darüber angesehen werden muß, ob jede Schiedsrichterentscheidung richtig getroffen wurde, dann ist das der Tod des Fußball.
Und was soll bei den Freizeitkickern daheim im Verein gelten?
Absolute Gerechtigkeit gibt es nie. Wo anfangen und wo aufhören?
Grüßli :-)

Also sprach rinpotsche
am Sonntag, 27. Juni 2010, 23:55 wie folgt:

Würde es zum Einsatz von Viedeobeweisen kommen, würden wir ein Spiel anschauen und das Ergebnis einen Tag später erfahren. Das war heute absolut lächerlich, da gehe ich konform, aber wo anfangen und wo enden?

Also sprach PeZwo
am Montag, 28. Juni 2010, 00:28 wie folgt:

@schlafmütze + rinpotsche:

Millionen Fans wissen unmittelbar danach, ob es ein Tor war oder nicht. Warum soll dies der 4. Schiedsrichter am Spielfeldrand nicht auch wissen? Es gibt für mich keinen Grund, warum man einer Mannschaft z.B. 2x pro Spiel bei strittigen Situationen nicht den Videonachweis bezüglich der Richtigkeit einer Entscheidung gestatten soll. Es reicht, wenn man dies bei WM, Euro oder Championsleague einsetzt. Im Tennis funktioniert dies ja (trotz anfänglicher ähnlicher Bedenken) in der Praxis ja auch.

rinpotsche - 28. Jun, 00:33

Soweit ich weiß, sollen Torrichter eingeführt werden. Und gäbe es dann noch die gepflegte Schwalbenkultur? Kein Einstudieren schmerzverzerrter Mimiken mehr - was sollen die denn dann noch trainieren:)?
Also sprach gulogulo
am Montag, 28. Juni 2010, 06:15 wie folgt:


steppenhund - 28. Jun, 09:17

Ich wusste bisher nicht, dass die Torlinie keine gerade Linie ist. Aber das Bild beweist damit eindeutig, dass es kein Tor war.
PeZwo - 28. Jun, 10:38

das Bild sollte man in der Sun oder im Daily Mirror veröffentlichen*g*
Also sprach steppenhund
am Montag, 28. Juni 2010, 09:05 wie folgt:

Das ein Videobeweis das Spielergebnis erst am nächsten Tag ermöglicht, ist eine dumme Aussage, die ich FIFA-Funktionären zubillige. (Da gibt es ja mittlerweile sogar einen UEFA-Funktionär, der unter Bestechungsverdacht steht. UEFA ist nicht FIFA, aber warum sollten die besser sein?)
Dass ein Videobeweis das Spiel nicht über Gebühr aufhalten muss, kann man am amerikanischen Football sehen. Da bedarf es einer Anforderung von seiten der Mannschaft, die ihn fordert. Dann wird das Video angesehen und danach beurteilt.
Die Anzahl dieser Anforderungen ist beschränkt. Das wäre auch beim Fussball möglich, denn so viele derartige Situationen gibt es ja nicht in einem Spiel.
Aber wenn man schon so gegen elektronische Medien beim Spiel ist, dann sollte auch die Fernsehübertragung verboten werden, denn die nimmt den Spiel auch seinen Reiz.
Dabei sein, die Ausdünstungen des Nachbarn mitbekommen, das Bier über den Kopf geschüttet bekommen, Rempeleien um den Platz und lautstarke Beschimpfungen rund herum, das ist echter Fussball. Nicht auf der Couch vor dem Fernsehen sitzen und an kleinen Nüßchen knabbern.
Es gibt allerdings einen realen Grund, warum die Herrschaften den Videobeweis nicht zulassen wollen. Die fallweisen Ungerechtigkeiten sind erwünscht. Dann regen sich die Menschen auf, haben tagelang etwas zu diskutieren und werden von den eigentlichen Problemen abgelenkt. Wir haben ja auch keine wirklichen Probleme, oder?
Das hat schon seit 2000 Jahren so funktioniert oder länger.
Panem et circenses. Es war ja auch nicht gerecht, dass ein paar Gladiatoren über die Klinge springen musten.
Daher ist alles, was das Spiel objektiviert, verpönt. Blut wollen wir sehen, gemeine Fouls (Tore sind ja selten geworden) und Ungerechtigkeiten.
Dann dürfen wir uns selbst gut vorkommen.
(Sorry, wenn ich da vielleicht jemanden ans Bein pinkle.)

kraM - 28. Jun, 09:40

Bei aller Liebe, aber dass die FIFA den Videobeweis nicht einführt, damit wir von unseren "wahren Problemen" (welche auch immer das sind) abgelenkt werden, ist doch eine etwas gewagte Behauptung.

Übrigens schätze ich die Diskussionen nach einem Spiel. Wer mal Amateurfußball gespielt hat, kennt die Diskussionen zu genüge. Das ist einer der Reize des Ganzen. Das Spiel objektivieren klingt grauenvoll, sowas möchte ich bitte nicht. Selbst in vielen Zeitlupen lässt sich außerdem keine Objektivität finden. Dann gewinnt wohl entweder der Einflussreichste oder der, der am lautesten schreit.

Der Schiedsrichter war so blind, der hätte das Tor btw. wahrscheinlich sogar mit Videobeweis übersehen. ;)
PeZwo - 28. Jun, 10:50

"Die fallweisen Ungerechtigkeiten sind erwünscht."

Dem Satz stimme ich zu. Aber ich glaube nicht, dass die FIFA-Granden aus gesellschaftspolitischen Gründen so handeln. Sie sind der Meinung, dass die Diskussionen über die Fehler dem Fußballsport förderlich sind und geben dies ja auch offen zu. Ich halte das für eine gefährliche Einstellung.
rinpotsche - 28. Jun, 13:45

'..dann sollte auch die Fernsehübertragung verboten werden, denn die nimmt dem Spiel auch seinen Reiz.'

Nein, fühle mich in keinster Weise bepinkelt, im Gegenteil, denn genau da liegt der Hund begraben. Um der Gerechtigkeit willen müssten bei weitaus mehr Spielen die Medien präsent und instrumentalisierbar sein! Das sagt eine vom Ehrgeiz zerfressene Mutter eines A-Jugendspielers;-)
Also sprach theswiss
am Montag, 28. Juni 2010, 13:41 wie folgt:


steppenhund - 28. Jun, 13:59

The ball appears to be in the goal.

Köstlich. Solche Darstellungen liebe ich!
Also sprach einGewissen (Gast)
am Montag, 28. Juni 2010, 14:55 wie folgt:

@ Steppenhund " Das ein Videobeweis das Spielergebnis erst am nächsten Tag ermöglicht, ist eine dumme Aussage .. "

Eine andere Meinung haben, bedeutet nicht, eine dumme Aussage zu tun. Es geht auch sachlicher :-)

steppenhund - 30. Jun, 15:04

Ich nehme die Rüge mit Zerknirschung zur Kenntnis.
Selbstverständlich ist der Ausdruck "dumm" hier nicht angebracht. Ich habe mich auch weniger auf die Kommentatoren bezogen als auf die unterschiedlichen in den Medien kolportierten Meinungen, die über die Gründe der Ablehnungen von Leuten gesprochen haben, die des besser wissen sollten. Ich habe die Aussagen also eher als "abgeleitete" Aussagen betrachtet.
Dass die Argumentation gegen einen Videobeweis durch Gegenbeispiele in einigen anderen Sportarten widerlegt werden kann, hat meine Wortwahl beeinflusst.

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