Reise für starke Nervenkostüme
Die ersten beiden Tage unserer Reise verbrachten wir ja bekanntlich in Mailand. Am Mittwoch Vormittag sollte sie in Richtung Amalfi fortgesetzt werden. Bis zu diesem Zeitpunkt ist alles problemlos verlaufen.
Es begann recht harmlos. Auf dem Hotelparkplatz kontrollierte ich den Benzinstand. Der Tank war noch zu 20% mit Diesel gefüllt, ca. 200 km konnten damit zurückgelegt werden... also alles im grünen Bereich. Bekanntlich habe ich einen Dienstwagen mit einer Tankkarte. Aus diesem Grund kamen für mich nur AGIP-Tankstellen in Frage. Nach ein paar Kilometer Autobahn war bereits eine in Sicht. Klasse.
Aber irgendetwas stimmte nicht. Offensichtlich war diese Tankstelle aus einem für mich nicht ersichtlichen Grund geschlossen. Na gut. Kein Problem. Ich fuhr weiter. Nach weiteren 10 Kilometern die nächste AGIP-Tankstelle. Hier war eine lange Schlange vor den Zapfsäulen, die eine längere Wartezeit erahnen ließ. Ok... wir haben noch genug Benzin. Nehmen wir die nächste.
Als die nächste AGIP-Tankstelle wieder geschlossen war, begann ich zu ahnen, dass irgendetwas nicht in Ordnung war. Hat AGIP ein Problem? Es hing an der Zapfsäule ein Zettel, wo auf italienisch offensichtlich der Grund für die geschlossene Tankstelle angeführt war. Leider konnte der Tankwart kein Englisch, so blieb mir dieser verborgen. Mein Benzinvorrat war zwischenzeitlich auf eine Reichweite von ca. 100 km gesunken. Ab nun galt das Motto: "Ich nehme die nächste Tankstelle, egal welche". Der Zeiger der Tankuhr neigte sich mehr und mehr. Auch die nächste AGIP-Tankstelle war geschlossen, der gleiche Zettel, weit und breit kein Mensch. Jetzt begann ich nervös zu werden. Ich glaubte immer noch an ein Problem von AGIP und programmierte mein Navigationsgerät auf eine ESSO-Tankstelle, die in der nächsten Ortschaft lag. Auch diese war geschlossen. Aber ich erfuhr wenigstens diesmal den Grund: In GANZ Italien sind die Tankstellen wegen eines Streiks die nächsten 2 Tage geschlossen. Nur auf den Autobahnen sind vereinzelt welche offen. Ich vermeide es jetzt wiederzugeben, was wir daraufhin die Italiener alles so nannten.
Oh mein Gott. Jetzt stand ich da, irgendwo in Italien, mitten in der Pampa, ein fast leerer Tank und weit und breit kein Diesel zu bekommen. Beginnt unser Urlaub damit, dass wir wegen Treibstoffmangel stranden? Die Dame an der Tankstelle sah mir meine Verzweiflung an und gab mir den Tipp, dass alle Shell-Tankstellen offen haben. Vielleicht gibt es welche in Parma.
Diese Großstadt war ca. 30 Km entfernt, meine Tankuhr zeigte "nur noch 70 km" an. Wir haben nichts zu verlieren. Versuchen wir es.
Auf der Autobahn kamen wir nach einigen Kilometern wieder zu einer ESSO-Tankstelle. Ich wusste, dass die auch streiken. Aber ich versuchte es trotzdem. Und JA!!!! JUBEL!!!! DIE HATTEN OFFEN!!!! Der Tankwart konnte sich angesichts meines Freudentanzes ein Lächeln nicht verkneifen.
So... der Tank war randvoll. Damit komme ich bei sparsamer Fahrweise ungefähr 1000 Km, Amalfi war aber nur noch 700 Km entfernt. Ergo: Entspannung ist angesagt. Das war auch so. Aber nur 2 Stunden lang. Da sich Hungergefühl regte, fuhr ich eine Raststätte an. Als mein Auto im Schritttempo auf den Parkplatz fuhr, fiel es mir sofort auf: sobald ich das Kupplungspedal durchdrückte, spürte ich starke Vibrationen am Pedal und ich hörte ein lautes, schleifendes und rasselndes Geräusch. 500 km vor Amalfi hatte ich nun einen Kupplungsschaden. Das darf nicht wahr sein.
Ich hängte mich ans Telefon und rief die Pannenhilfe von FORD in Österreich an. Der Techniker meinte nach meinen Schilderungen per telefonische Ferndiagnose, dass da ein Lager bei der Kupplung kaputt gegangen sein dürfte. Aber seiner Meinung nach könnte ich die Fahrt fortsetzen, da die Kupplung auf Autobahnen sehr wenig benötigt wird. Nach Absprache mit meiner Firma und dem Autobesitzer (die Hotline der Leasing-Firma) riskierte ich es und setzte die Fahrt fort. Solange ich im 6. Gang auf der Autobahn dahinfuhr, war alles halb so schlimm. Aber... bitte, bitte, lieber Gott. Schick mir keinen Stau.
Er erhörte mich und abgesehen von ganz kurzen Passagen im Schritttempo bei Baustellen konnte ich die verbleibenden 500 km flott zurücklegen. Erst die letzten 30 km waren wieder eine Herausforderung. Nach der Autobahn musste ich durch eine kleinere Stadt mit viel Verkehr und dann über einen kleinen Bergpass mit extremen Serpentinen. Auch das ging gut. Um 20h standen wir dann endlich vor unserem Hotel.
Am nächsten Tag organisierte ich mit Hilfe der FORD-Pannenhilfe eine Werkstatt, die mein Auto abholte. Dann musste ich noch die finanzielle Seite mit unserer Leasing-Firma abklären und gestern bekam ich die Information, dass ich mein Auto am Mittwoch nachmittag repariert wieder bekommen werde. Passt... dann habe ich noch 3 Tage Zeit für meinen geplanten Tagesausflug nach Pompeii.
Yeah... gerade noch mal gut gegangen.
Es begann recht harmlos. Auf dem Hotelparkplatz kontrollierte ich den Benzinstand. Der Tank war noch zu 20% mit Diesel gefüllt, ca. 200 km konnten damit zurückgelegt werden... also alles im grünen Bereich. Bekanntlich habe ich einen Dienstwagen mit einer Tankkarte. Aus diesem Grund kamen für mich nur AGIP-Tankstellen in Frage. Nach ein paar Kilometer Autobahn war bereits eine in Sicht. Klasse.
Aber irgendetwas stimmte nicht. Offensichtlich war diese Tankstelle aus einem für mich nicht ersichtlichen Grund geschlossen. Na gut. Kein Problem. Ich fuhr weiter. Nach weiteren 10 Kilometern die nächste AGIP-Tankstelle. Hier war eine lange Schlange vor den Zapfsäulen, die eine längere Wartezeit erahnen ließ. Ok... wir haben noch genug Benzin. Nehmen wir die nächste.
Als die nächste AGIP-Tankstelle wieder geschlossen war, begann ich zu ahnen, dass irgendetwas nicht in Ordnung war. Hat AGIP ein Problem? Es hing an der Zapfsäule ein Zettel, wo auf italienisch offensichtlich der Grund für die geschlossene Tankstelle angeführt war. Leider konnte der Tankwart kein Englisch, so blieb mir dieser verborgen. Mein Benzinvorrat war zwischenzeitlich auf eine Reichweite von ca. 100 km gesunken. Ab nun galt das Motto: "Ich nehme die nächste Tankstelle, egal welche". Der Zeiger der Tankuhr neigte sich mehr und mehr. Auch die nächste AGIP-Tankstelle war geschlossen, der gleiche Zettel, weit und breit kein Mensch. Jetzt begann ich nervös zu werden. Ich glaubte immer noch an ein Problem von AGIP und programmierte mein Navigationsgerät auf eine ESSO-Tankstelle, die in der nächsten Ortschaft lag. Auch diese war geschlossen. Aber ich erfuhr wenigstens diesmal den Grund: In GANZ Italien sind die Tankstellen wegen eines Streiks die nächsten 2 Tage geschlossen. Nur auf den Autobahnen sind vereinzelt welche offen. Ich vermeide es jetzt wiederzugeben, was wir daraufhin die Italiener alles so nannten.
Oh mein Gott. Jetzt stand ich da, irgendwo in Italien, mitten in der Pampa, ein fast leerer Tank und weit und breit kein Diesel zu bekommen. Beginnt unser Urlaub damit, dass wir wegen Treibstoffmangel stranden? Die Dame an der Tankstelle sah mir meine Verzweiflung an und gab mir den Tipp, dass alle Shell-Tankstellen offen haben. Vielleicht gibt es welche in Parma.
Diese Großstadt war ca. 30 Km entfernt, meine Tankuhr zeigte "nur noch 70 km" an. Wir haben nichts zu verlieren. Versuchen wir es.
Auf der Autobahn kamen wir nach einigen Kilometern wieder zu einer ESSO-Tankstelle. Ich wusste, dass die auch streiken. Aber ich versuchte es trotzdem. Und JA!!!! JUBEL!!!! DIE HATTEN OFFEN!!!! Der Tankwart konnte sich angesichts meines Freudentanzes ein Lächeln nicht verkneifen.
So... der Tank war randvoll. Damit komme ich bei sparsamer Fahrweise ungefähr 1000 Km, Amalfi war aber nur noch 700 Km entfernt. Ergo: Entspannung ist angesagt. Das war auch so. Aber nur 2 Stunden lang. Da sich Hungergefühl regte, fuhr ich eine Raststätte an. Als mein Auto im Schritttempo auf den Parkplatz fuhr, fiel es mir sofort auf: sobald ich das Kupplungspedal durchdrückte, spürte ich starke Vibrationen am Pedal und ich hörte ein lautes, schleifendes und rasselndes Geräusch. 500 km vor Amalfi hatte ich nun einen Kupplungsschaden. Das darf nicht wahr sein.
Ich hängte mich ans Telefon und rief die Pannenhilfe von FORD in Österreich an. Der Techniker meinte nach meinen Schilderungen per telefonische Ferndiagnose, dass da ein Lager bei der Kupplung kaputt gegangen sein dürfte. Aber seiner Meinung nach könnte ich die Fahrt fortsetzen, da die Kupplung auf Autobahnen sehr wenig benötigt wird. Nach Absprache mit meiner Firma und dem Autobesitzer (die Hotline der Leasing-Firma) riskierte ich es und setzte die Fahrt fort. Solange ich im 6. Gang auf der Autobahn dahinfuhr, war alles halb so schlimm. Aber... bitte, bitte, lieber Gott. Schick mir keinen Stau.
Er erhörte mich und abgesehen von ganz kurzen Passagen im Schritttempo bei Baustellen konnte ich die verbleibenden 500 km flott zurücklegen. Erst die letzten 30 km waren wieder eine Herausforderung. Nach der Autobahn musste ich durch eine kleinere Stadt mit viel Verkehr und dann über einen kleinen Bergpass mit extremen Serpentinen. Auch das ging gut. Um 20h standen wir dann endlich vor unserem Hotel.
Am nächsten Tag organisierte ich mit Hilfe der FORD-Pannenhilfe eine Werkstatt, die mein Auto abholte. Dann musste ich noch die finanzielle Seite mit unserer Leasing-Firma abklären und gestern bekam ich die Information, dass ich mein Auto am Mittwoch nachmittag repariert wieder bekommen werde. Passt... dann habe ich noch 3 Tage Zeit für meinen geplanten Tagesausflug nach Pompeii.
Yeah... gerade noch mal gut gegangen.