Samstag, 7. Mai 2011

New York, New York(1)

Die Anreise alleine ist schon einen ganz langen Beitrag wert ;)

So war der Plan:
die Buchung bei Airberlin sah einen Flug von Salzburg nach Berlin vor. Dort sollen wir in die Airberlin-Maschine umsteigen, die uns direkt direkt nach New York bringt. Ich als GOLD-Card Besitzer der Airberlin hatte mir bei der Buchung schöne Fensterplätze mit Beinfreiheit ausgesucht und freute mich auf einen entspannten Flug.

So war die Realität:
Beim Check-In stutzte die Dame am Air-Berlin Schalter. Unser Flug nach Berlin hatte wegen einer Computerpanne in Berlin-Tegel Verspätung und sie hatte Angst, dass wir den Anschlussflug nach New York daher nicht mehr erreichen könnten. Aber nach einem Telefonat gab es Entwarnung. Alle Flüge haben Verspätung... auch der nach New York. Wir stiegen beruhigt in die Maschine ein und landeten in Berlin-Tegel.

Vielleicht ahnt es der werte Leser schon. Surprise, Surprise. Als wir zu dem Gate kamen, wo das Boarding für den New-Yorker Anschlussflug sein sollte, erwartete uns eine ganz böse Überraschung. Dummerweise hatte dieser doch keine Verspätung und befand sich bereits hoch in den Lüften.

Ich ging wutentbrannt zum Air-Berlin Schalter, wo sich bereits mehrere Mitreisende mit dem gleichen Problem eingefunden hatten und es arbeiteten bereits etwas bedrückt aussehende Mitarbeiter an einem Alternativ-Plan. Dieser sah so aus, dass wir mit einer Lufthansa-Maschine in ca. 40 Minuten von Berlin nach Frankfurt fliegen sollen und dort in eine anderen Lufthansa-Flieger umsteigen sollen, der uns dann an unser gewünschtes Ziel bringt.

In 40 Minuten. Jetzt begann ein Spießrutenlauf gegen die Zeit. Als erstes das Gepäck vom Zollcontainer holen. Wo ist der?!?!? Nach einigem Herumlaufen fanden wir ihn und erhielten unser Gepäck.
Dann hetzten wir zum Check In-Schalter der Lufthansa. Die dortigen Mitarbeiter waren nur dürftig über die Aktion informiert und hatten einigen Erklärungsrückstand. Auch dies schafften wir.

Plötzlich, Problem: Airberlin rechnet das Gepäck in KG ab, Lufthansa in Stück. Es ist nur 1 Koffer pro Person erlaubt... wir haben 3 Koffer mit. Ich muss Übergewichtszuschlag zahlen (den ich später von der Airberin zurück fordern darf... man hat ja sonst nichts zu tun). Das kann ich jedoch nur bei den Ticketschaltern tun.

Ich erkenne diese sehr schnell an der langen Warteschlange. In 20 Minuten geht mein Flug nach Frankfurt. Auf meine Hinweise bezüglich der Dringlichkeit ernte ich bei den dortigen Mitarbeitern nur böse Blicke und den geknurrte Hinweis, dass sich hier ALLE anstellen müssen. Ich stelle mich an und schicke meine Begleitung zurück zum Check-In Schalter. Gott sei Dank reagieren diese und es kommt von dort eine Dame geeilt, die overrult und dafür sorgt, dass ich meine 40 Euro Gepäckszuschlag zeitlich bevorzugt zahlen darf. Die Lautsprecher vermelden den "letzten Aufruf" für meinen Flug.

Zurück zum Check-In Schalter. Jetzt noch durch die Personenkontrolle. Gott sei Dank geht das einigermaßen flott. Wir laufen durch den Schlauch und schlüpfen so gerade noch als letzte Passagiere in den Flieger.

In Frankfurt funktionierte alles problemlos. Es war genug Zeit zum Umsteigen und bald saßen wir in der Boeing 747-400 Richtung New York. Toll, ein riesiger Jumbo-Jet. Ich bin noch nie mit so einer Maschine geflogen.

Aber meine Begeisterung legte sich schnell. Die GOLD-Card der Airberlin hat bei der Lufthansa natürlich keine Relevanz. Da wir unsere Tickets in letzter Minute bekamen und die Maschine schon sehr ausgelastet waren, hatten wir so ziemlich die schlechtesten Plätze bekommen, die es gab. Es gibt in der Economy-Class links und rechts Fensterreihen mit 2 Sitzen und in der Mitte war Reihe mit 4 Sitzen. Da war kein von mir ausgesuchter Fensterplatz mit viel Beinfreiheit... wir saßen in der Mitte der mittleren Reihe... weit weg von den Fenstern und immer, wenn wir raus wollten, musste jemand aufstehen. Hinter uns war eine Wand, wir konnten die Sitze nicht zurückstellen. Aber die vor uns konnten (und taten) dies sehr wohl, was den ohnehin schmalen Platz noch weiter verengte. Der Flug-Kapitän kündigte eine Flugzeit von 7 Stunden 40 Minuten an. Ich bin begeistert.

Ich verbrachte die Zeit mit Video-Schauen am PC und machte dann und dann ausgiebige Toilettenbesuche, wenn die Beine einzuschlafen drohten. Aber auch das ging vorbei. Nach gefühlten 24 Stunden Flug entschädigte beim Anflug auf den JFK-Flughafen einen kurz erhaschter Blick auf die Skyline von Manhatten, die gerade von der untergehenden Sonne bestrahlt wurde, alles.

Auch danach klappte alles wie am Schnürchen. In der "Immigration-Zone" wurden uns die Fingerabdrücke abgenommen, wir wurden fotografiert und dann für würdig befunden, amerikanischen Boden betreten zu dürfen. Am Bankomat bekamen wir die ersten Dollar und die U-Bahn, hier genannte Metro, brachte uns nach Manhatten China Town, wo wir das Hotel sofort fanden.

Es war 23h New Yorker Zeit ( = 5h früh MESZ). Wir waren zwar todmüde, aber trotzdem hungrig. So begaben wir uns noch in ein ganz kleines China-Restaurant gegenüber des Hotels. Wir wähnten uns nicht in Amerika sondern in Peking. Alles mit chinesischen Schriftzeiten beschriftet, die Leute sprachen kaum Englisch. Sie holten den Koch, der konnte halbwegs Englisch und so bestellte wir auf gut Glück etwas zum Essen.

Oje... das Zeug war kaum zum Fressen. Aber was hilft's, wenn man Hunger hat. Wir schliefen ganz ausgezeichnet und werden jetzt dann gleich (8h30 Ortszeit) unseren ersten Erkundungsritt in der Neuen Welt beginnen.

Carpe Diem

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