Mutter
Meine Mutter ist von Südtirol wieder gesund und voll Energie zurückgekommen. Sie hatte es sich - wie angekündigt - nicht nehmen lassen, mit ihren ehemaligen Arbeitskollegen die Wanderferien über das verlängerte Wochenende hinweg durchzuziehen. Ungeachtet der Operation 10 Tage vorher.
Ich möchte jetzt mal ein Loblied auf meine Mutter anstimmen.
Sie ist 71 Jahre. Wenn man sie jedoch sieht, voll Energie und Dynamik, schätzen sie die meisten Leute ein Alter von Anfang 60 Jahre. Speziell was Krankheiten anbelangt, hat sie eine besondere Robustheit.
Im Alter von 52 Jahren fiel ihr eine eigenartige Stelle auf ihrer rechten Wange auf. Als gelernte Krankenschwester ging sie zum Hautarzt und betrat gleich mit der Diagnose die Praxis: "Hr. Doktor, ich komme zu Ihnen, weil ich Hautkrebs habe". Es stimmte. Da dies ein sehr frühes Stadium war, wurde sie erfolgreich operiert und man erkennt kaum die Narben in ihrem Gesicht.
Vor 3 Jahren ging sie zum Arzt, weil das Lid von ihrem linken Auge etwas herunterhing. Nach einer genaueren Untersuchung wurde bei ihr ein großer aber Gott sei Dank gutartiger Gehirntumor diagnostiziert. Die Operation klappte und nach 4 Monaten dachten wir alle, dass der Alltag wieder eingekehrt ist. Irrtum.
Als sie auf der Flucht vor einem Gewitter in das Haus lief, rutschte sie auf dem glatten Steinboden des Stiegenhauses aus und schlug mit voller Wucht mit dem Hinterkopf auf. Ergebnis: Schädelbasisbruch, Gehirnquetschung, starker Blutaustritt beim Ohr, Verlust des Gleichgewichts, Verlust des Geruchsinnes. Kurz ausgedrückt: haarscharf am Tode vorbei. Nach 3 Wochen Krankenhaus und 6 Monate Rekonvaleszenz war sie wieder hergestellt. Einzig der Geruchssinn hat sich nicht mehr eingestellt.
Sie ist agil wie eh und je, steckte den Tod ihres Gatten nach 49 Ehejahren weg und kletterte per Leiter mit ihren 71 Jahren in diesen schneereichen Winter auf das Dach ihren Ferienhauses und schaufelte den Schnee herunter - obwohl ich ihr sagte, dass ich dies tun werde.
Sie spielt eine ziemliche Rolle in meinem Leben und hat da so etwas wie die Funktion des Fels in der Brandung. Es gäbe jetzt noch viele gute Eigenschaften, welche ich aufzählen konnte. Aber ich beschränke mich auf jene, die vielleicht für mich am Wichtigsten ist: sie kennt und akzeptiert die Grenze zwischen Hilfe und Einmischung. Sie hilft, wenn Not ist aber sie läßt mich mein Leben leben - was mir sehr sehr wichtig ist.
So bin ich schon sehr erleichtert, dass diese Sache mit der schon fast völlig verschlossenen Halsschlagader gerade noch rechtzeitig erkannt und operiert wurde.
Mama, ich liebe dich.
Ich möchte jetzt mal ein Loblied auf meine Mutter anstimmen.
Sie ist 71 Jahre. Wenn man sie jedoch sieht, voll Energie und Dynamik, schätzen sie die meisten Leute ein Alter von Anfang 60 Jahre. Speziell was Krankheiten anbelangt, hat sie eine besondere Robustheit.
Im Alter von 52 Jahren fiel ihr eine eigenartige Stelle auf ihrer rechten Wange auf. Als gelernte Krankenschwester ging sie zum Hautarzt und betrat gleich mit der Diagnose die Praxis: "Hr. Doktor, ich komme zu Ihnen, weil ich Hautkrebs habe". Es stimmte. Da dies ein sehr frühes Stadium war, wurde sie erfolgreich operiert und man erkennt kaum die Narben in ihrem Gesicht.
Vor 3 Jahren ging sie zum Arzt, weil das Lid von ihrem linken Auge etwas herunterhing. Nach einer genaueren Untersuchung wurde bei ihr ein großer aber Gott sei Dank gutartiger Gehirntumor diagnostiziert. Die Operation klappte und nach 4 Monaten dachten wir alle, dass der Alltag wieder eingekehrt ist. Irrtum.
Als sie auf der Flucht vor einem Gewitter in das Haus lief, rutschte sie auf dem glatten Steinboden des Stiegenhauses aus und schlug mit voller Wucht mit dem Hinterkopf auf. Ergebnis: Schädelbasisbruch, Gehirnquetschung, starker Blutaustritt beim Ohr, Verlust des Gleichgewichts, Verlust des Geruchsinnes. Kurz ausgedrückt: haarscharf am Tode vorbei. Nach 3 Wochen Krankenhaus und 6 Monate Rekonvaleszenz war sie wieder hergestellt. Einzig der Geruchssinn hat sich nicht mehr eingestellt.
Sie ist agil wie eh und je, steckte den Tod ihres Gatten nach 49 Ehejahren weg und kletterte per Leiter mit ihren 71 Jahren in diesen schneereichen Winter auf das Dach ihren Ferienhauses und schaufelte den Schnee herunter - obwohl ich ihr sagte, dass ich dies tun werde.
Sie spielt eine ziemliche Rolle in meinem Leben und hat da so etwas wie die Funktion des Fels in der Brandung. Es gäbe jetzt noch viele gute Eigenschaften, welche ich aufzählen konnte. Aber ich beschränke mich auf jene, die vielleicht für mich am Wichtigsten ist: sie kennt und akzeptiert die Grenze zwischen Hilfe und Einmischung. Sie hilft, wenn Not ist aber sie läßt mich mein Leben leben - was mir sehr sehr wichtig ist.
So bin ich schon sehr erleichtert, dass diese Sache mit der schon fast völlig verschlossenen Halsschlagader gerade noch rechtzeitig erkannt und operiert wurde.
Mama, ich liebe dich.
am Montag, 19. Juni 2006, 23:37 wie folgt:
Und wunderschön, wie Du sie beschreibst.