unschöner Jahresausklang

Ich war am Vormittag in der Stadt unterwegs. Da läutete mein Handy: "Hier spricht Schwester Isabell vom Krankenhaus xxxxxx. Spreche ich mit Hrn. PeZwo?"
Meine Mutter hat im Krankenhaus meine Telefonnummer als nächsten Angehörigen angegeben. Welche Gedanke mir in dem Moment sofort durch den Kopf ging ist nicht schwer zu erraten. Aber es war alles ganz anders.
Die Schwester informierte mich darüber, dass meiner Mutter im Zimmer das Handy und Geld gestohlen wurde und ich ihre Handynummer sperren lassen soll... was ich natürlich sofort tat.


Eine Stunde später war ich bei ihr im Krankenhaus. Als ich aus dem Aufzug trat, sah ich bereits am Gang einige Polizisten herumstehen. Meine Mutter erzählte mir später, dass sie am Morgen eine neue Zimmergenossin bekommen hatte. Die Kroatin, welche halbwegs Deutsch sprach, wollte gleich wieder aus dem Krankenhaus weg und hat deswegen mit den Doktoren herumdiskutiert.
Meine Mutter ging in den Baderaum, der im Zimmer war. Als sie nach ein paar Minuten rauskaum fiel ihr sofort auf, dass ihr Handy nicht mehr am Nachtkästchen lag. Sie machte das Türchen unterhalb auf und sah sofort dass ihre Handtasche offen war. Eine kurze Kontrolle ergab, dass ihr 100 Euro fehlen.

Die Kroatin bestritt gegenüber der Polizei natürlich alles und beschwerte sich lautstark meiner Mutter gegenüber, dass sie sie beschuldigt. Sie wurde auf die Wache mitgenommen. Aber auch wenn die Indizien fast schon erdrückend sind, ist trotzdem zu befürchten, dass sie straflos wieder freikommen wird. Es war in der fraglichen Zeit außer ihr nur noch eine über 80-jährige Frau am Zimmer, die dösend im Bett lag und den Diebstahl nicht direkt beobachtet hat. Die Kroatin brauchte nur noch das Geld und das Handy einen am Gang stehenden Komplizen weitergeben und schon kann ihr nichts mehr bewiesen werden.

Der materielle Schaden kann verkraftet werden. Aber das Sicherheitsgefühl leidet stark darunter sogar im Krankenbett bestohlen zu werden. Ist das wirklich nur auf selektive Wahrnehmung zurückzuführen, wenn man das Gefühl hat dass zwischen der steigenden Kleinkriminalität und den Mitmenschen aus dem ehemaligen Ostblock ein Zusammenhang besteht?
Also sprach schlafmuetze
am Mittwoch, 31. Dezember 2008, 15:09 wie folgt:

Tja, das ist wirklich nicht schön ..

aber ich denke immer, solange nur ein materieller Schaden zu beklagen ist ...!
Habe ich auch schon drüber nachgedacht.
Die steigende Kleinkriminalität bezieht sich meiner Meinung nach jedoch auf die gesamte Bevölkerung. Mit dem immer öfter öffentlich zutage tretenden Egoismus, steigt auch die Zahl derer, denen es völlig wurscht ist, ob sie anderen auf irgendeiner Weise Schaden zufügen.
Es mangelt immer mehr an Werten.
Heute schämt man sich nicht mehr für den Diebstahl, sondern dafür, erwischt worden zu sein.
Sicherlich sind Menschen aus dem Ostblock oftmals ärmer, auch unter schwierigeren Bedingungen aufgewachsen. Daraus läßt sich jedoch nicht automatisch ableiten, das sie auch unehrlicher sind.
In unserem Ländle wird doch auch schon von "Ureinwohnern" genug betrogen, geklaut und "über den Tisch gezogen". Wir geben uns nur nicht mit Handys und Geldbörsen zufrieden.
Es wird ja übrigens auch anderen Nationen, wie zum Beispiel den Italienern, ein gewisser Hang zur Kriminalität nachgesagt.
Hauptsache wir nicht???

Komme gut ins neue Jahr. Und vor allem Gesundheit .. besonders auch für deine Mutter.
Lieben Gruß :-)

PeZwo - 1. Jan, 13:22

Klar, gibt und gab immer schon auch unter den "Inländern" Kriminelle.... genauso wie ich viele absolut ehrliche und menschlich sehr korrekte Ausänder kenne und einige davon meine Freunde nenne bzw. sogar welche in der Familie habe.

Ich glaube auch nicht dass Menschen aus dem Ostblock generell zu mehr Kriminalität neigen. Aber ich denke, dass bei diesen Menschen über viele Jahrzehnte der Eindruck eines nahezu unendlichen Reichtums bei uns entstanden ist, was bei dem einen oder anderen eine etwas herabgesetzte Moral-Schranke unserem Eigentum gegenüber zur Folge haben könnte... "die sind alle versichert und bekommen es eh ersetzt wenn ich jetzt das Handy mitgehen lasse" ... oder "für die sind 100 Euro kein großer Verlust während das für mich sehr viel Geld ist".
schlafmuetze - 1. Jan, 17:13

Stimmt sicherlich ..

nur diese unmoralische Haltung "die sind alle versichert und bekommen es eh ersetzt wenn ich jetzt das Handy mitgehen lasse" ... oder "für die sind 100 Euro kein großer Verlust während das für mich sehr viel Geld ist"... wird auch von unseren eigenen Leuten immer mehr eingenommen.

Interessant in diesem Zusammenhang: vor einigen Tagen las ich einen Bericht über Kinder aus Tschernobil, die zu uns geschickt werden, um sich zu erholen. Einer der Verantwortlichen für solche Erholungsfahrten sagte in einem Interview, das an einem Konzept gearbeitet wird, diese Kinder im eigenen Land zu verschicken, um ihnen den Kulturschock zu ersparen.
Was anderes, als ein Schock können diese Menschen angesichts unserer Wegwerf- und Überflussgesellschaft schon erleiden?
Ich konnte durchaus nachvollziehen, was er meinte.
Menschen die hier arm sind, sind dort noch reich.

Vermutlich wird sich diese Kleinkriminalität ausbreiten, je weiter die Schere zwischen Arm und Reich auseinanderklafft.
Liebe Grüße zum neuen Jahr :-)

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