Halb-Spion

Schön langsam kommt mit dem doch-noch-Auftauchen des staatspolizeilichen Aktes Licht in die Causa Zilk.

Er war also kein richtiger Spion, sondern war nur als Informant unterwegs... dies sogar in guter Sache "um den Reformprozess in der damals kommunistischen Tschechoslowakei zu beschleunigen"... wobei das dabei eingestreifte Geld zeigt, dass Idealismus und Materialismus durchaus eng zusammenhängen können. Der Zusatz "die Informationen dürfen nicht zum Schaden von Österreich verwendet werden" zeigt allerdings von einer gewissen Naivität, die mich bei Zilk erstaunt.

Somit zeichnet sich ein typisch-österreichisches Ergebnis ab. Diejenigen, für die er ein Spion ist, werden sich genauso bestätigt fühlen, wie jene Staatsbürger für die er ein bösartig angegriffener und unschuldiger Heiliger ist. Jeder findet für sein Eck, wo er Zilk sehen möchte, einiges an Argumenten.


Eigentlich ein wunderbarer Ausgang dieser Causa und ab nun steht nach dem kleinen Ausflug in die Vergangenheit der erneuten Beschäftigung mit den brennenden Problemen der aktuellen Gegenwart nichts mehr im Wege.
Also sprach gulogulo
am Mittwoch, 25. März 2009, 19:10 wie folgt:

Der Spion der aus dem "Gustl Bauer" kam
Von Alexander Purger am 24. Mär 2009
Die Nachricht, Helmut Zilk habe um den Preis eines böhmischen Kristalllüsters für die tschechischen Kommunisten spioniert, hat eingeschlagen wie eine Bombe. Bisher hatte man ja angenommen, bei den Kummerln habe es nur Armleuchter gegeben.

Im Lichte der jüngsten Erkenntnisse stellt sich vieles an Zilk jetzt in einem neuen Licht dar. Das Wiener Innenstadt-Beisl „Gustl Bauer", in dem Zilk so gerne verkehrte, dürfte eine weltweit vernetzte Spionagezentrale mit Verbindungen bis weit nach Ottakring und ins Veltlin gewesen sein. Bei den Eiernockerln, wegen denen Zilk immer in das Lokal ging, dürfte es sich in Wahrheit um den tschechischen Führungsoffizier Jiri Eirnogy gehandelt haben.
Und der dürfte Zilk mit so genannten Sprechperlen gefügig gemacht haben. Dabei handelte es sich eine wahrhaft teuflische Erfindung des tschechischen Geheimdienstes: Nur wenige Perlen, in Veltliner aufgelöst, und schon redete selbst der mundfaulste Mann - Zilk war bekanntlich schweigsam bis zur Verstocktheit - wie ein Wasserfall.
Oft war Zilk von diesen Sprechperlen-Anschlägen derart gezeichnet, dass er vom „Gustl Bauer" nur noch nach Hause wanken konnte, was jeder Wiener Nachtschwärmer bestätigen kann. Alles ein Werk von diesem Oberst Eirnogy. Der Geheimdienst setzte damals sogar durch, dass der Straßenübergang, den Zilk auf dem Heimweg vom „Gustl Bauer" passieren musste, stufenlos gestaltet wurde, damit Zilk nicht womöglich auf- bzw. hinflog.
Daneben war Zilk natürlich auch ein Meister der Verschleierung. Ein Geheimtreffen mit dem DDR-Spionagechef Markus „Mischa" Wolf in Wien wusste er so perfekt zu tarnen, dass sich niemand etwas dabei dachte. Und zwar wurde das Gespräch unter dem Titel „Lebenskünstler" live im Fernsehen übertragen. Einfach genial.
In seiner Zeit als Wiener Bürgermeister entwickelte Zilk ein gefinkeltes System zur Überwachung und Abhörung jedes einzelnen Wieners. Dazu ließ Zilk in Prag raffinierte Peil-Mikrophone in Hundstrümmerl-Form entwickeln, die er dann überall in Wien auslegen ließ. Erst als Zilk nicht mehr Bürgermeister war, verschwanden sie schrittweise aus dem Straßenbild.
Die letzte Untat Zilks war die Leitung der Bundesheerreformkommission. Während der damalige Verteidigungsminister immer platter wurde, bereitete Zilk eine Heeresreform vor, die dazu führte, dass das Bundesheer heute praktisch zusperren muss.
Zilks tschechische Hintermänner haben also ihr Ziel erreicht: Der Einmarsch der böhmischen Kristalllüster steht unmittelbar bevor. - Der späte Triumph eines Meisterspions.

PeZwo - 26. Mär, 08:40

*lach*

witzige Satire.
Also sprach turntable
am Mittwoch, 25. März 2009, 19:50 wie folgt:

und die Dagi ist die wiedergeburt der Mata Hari ;-)
grüße

PeZwo - 26. Mär, 08:40

Wiedergeburt? Ich weiß nicht so recht... die beiden könnten sich durchaus persönlich gekannt haben ;)

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