Aufklärung im 21. Jahrhundert

"Papa, wie bin ich auf die Welt gekommen?"

"Na gut, mein Sohn ... irgendwann müssen wir dieses Gespräch wohl führen. Der Papa hat die Mama in einem CHATROOM kennen gelernt. Später haben der Papa und die Mama sich in einem CYBER CAFÉ getroffen und, auf der Toilette hat die Mama ein paar DOWNLOADS von Papas MEMORY STICK machen wollen. Als der Papa dann fertig für das UPLOADEN war, merkten wir plötzlich, dass wir keine FIREWALL installiert hatten. Leider war es schon zu spät, um CANCEL oder ESCAPE zu drücken, und die Meldung WOLLEN SIE WIRKLICH UPLOADEN hatten wir in den OPTIONEN unter EINSTELLUNGEN schon am Anfang gelöscht. Mamas VIRENSCANNER war schon länger nicht UPGEDATED worden und kannte sich mit Papas BLASTER-WORM nicht so recht aus. Wir drückten die ENTER-TASTE und Mama bekam die Meldung GESCHÄTZE DOWNLOAD-ZEIT 9 MONATE ..."
Also sprach steppenhund
am Samstag, 29. Mai 2010, 21:34 wie folgt:

Das ist nett!
Es gibt aber auch einen ernsthaften Hintergrund. Gerade habe ich wieder gehört, dass Leute es schwierig finden, ihren Bekannten zu erzählen, dass sie ihren Partner fürs Leben im Internet gefunden haben.
Es wird noch einige Zeit dauern. Dann wird es "ganz normal" sein. Wäre es mich durchaus, schließlich habe ich einige sehr, sehr nette Menschen im Internet kennengelernt.

PeZwo - 29. Mai, 21:44

ja, das kann ich zu 100% bestätigen. Auch wenn das jetzt etwas überzogen klingt mag, aber es ist wirklich so. Das Blog (und somit auch das Internet) hat mein Leben nachhaltig verändert... von den vielen sonstigen Internet-Bekanntschaften ganz zu schweigen.


(P.S. deine Blogbeiträge fehlen mir)
steppenhund - 29. Mai, 22:02

Danke für den letzten Satz. Ich habe das gestern bei der Lesung von Barbara Lehner einigen Leuten erklärt. Es ist jetzt etwas leichter zu erklären, weil es quasi eine retroaktive Begründung gibt, die allerdings schon vorher zugetroffen hat.
Einer meiner allerletzten Beiträge war vor 2 Wochen zum Thema Ölunglück. Da rechnete ich (zuerst mit einem Rechenfehler, dann korrigiert) vor, dass die Geschichte im Golf vom Mexiko schlimmer sei als das bisher größte Unglück in Alaska, die Exxon Valdez.
Reaktionen waren praktisch null.
Vorgestern, bzw. am Abend davor gab es in den Medien die "headline": Unfall größer als bei Exxon Valdez.
Ich argumentiere jetzt so: wenn Journalisten zwei Wochen brauchen, um "erlaubte" Meldungen zu schreiben, - denn die gleiche Information hatten sie schon vor zwei Wochen - dann ist alles, worüber ich mir Gedanken mache, uninteressanter Blödsinn. Dann gehöre ich zu denen, die immer alles besser gewusst haben.
Und diesen Vorwurf habe ich nicht nötig. Ich weiß, was Sache ist. Und der Rest soll verrecken. Was interessiert es denn wirklich jemanden, was ich schreibe. Ja, ich weiß, von ein paar Bloggern werde ich geschätzt und ich habe sogar Autorenrechte eingeräumt bekommen, dass ich woanders schreiben dürfte.
Doch in Wirklichkeit bin ich so etwas von angefressen. Ich spreche mit Leuten. Die Finanzkrise, der Vulkanausbruch, das Ölunglück, ... Das sind alles Geschichten, die letztlich dazu führen, dass große Unternehmen ihre Erbsenzähler Personal freisetzen lassen. Dabei zerstören sie infrastrukturelle Verbindungen bis zu dem Punkt, dass sie Lieferanten verhungern lassen. Und dann wundern sie sich, wenn sie auf einmal keine Zulieferteile mehr in ausreichender Menge bekommen.
Oder die Geschichte mit dem olympischen Komittee. Da gehörten einige Leute (Unschuldsvermutung und so) sofort in U-Haft genommen und ihr Privatvermögen beschlagnahmt. Statt dessen fragt kein Mensch, wieso sich irgendjemand einen Tuning-Kit leisten kann.
Ich war eigentlich eher politisch schwarz angesiedelt, aber ich kann mich mit der Gruppe kaum mehr identifizieren. Mit den Roten ebenfalls nicht, wenn ich sehe wie Bures agiert. Und die Blauen tät ich am liebsten zum Mond schießen. Was hat man übrigens letztens von Uwe Scheuch gehört? (Da könnte man sich doch auch einiges denken.)
Die Grünen haben auch so ihre Macken, seit der Van Bellen weg ist. Damit stehe ich im politischen Niemandsland. Ich versuche mich anzupassen und auszukommen und ein friedliches Leben zu führen. Das ist ein bisschen wie im Biedermeier.
Aber dann darf ich auch nichts sagen, sondern muss die Gosch'n halten.
Klar?
PeZwo - 30. Mai, 12:38

So ganz kann ich deine Argumentation nicht nachvollziehen.

Mir ist schon oft aufgefallen wie sehr du auf Reaktionen bzw. Diskussion auf deine Beiträge wert legst. Aber "nicht kommentieren" mindert doch nicht die Qualität eines Beitrags (schließlich sind Hunderte von Kommentare auch kein Garant FÜR Qualität, wie genug Beispiele auf Twoday zeigen). Ich für meinen Teil habe oft deswegen bei dir nicht kommentiert, weil ich in dem Moment oft nicht genügend Zeit dazu hatte zu deinen komplexen Themen und Ansichten mir eine angemessene Antwort zu überlegen und auch auszuformulieren. Manchmal war es auch so, dass ich über ein Thema zu wenig wusste um einen Senf auch dazu abzugeben.
Aber deswegen habe ich deine Beiträge dennoch immer mit Freude gelesen... sie (und die Kommentare anderer) haben mich oft zum Nachdenken gebracht.

Ich tippe drauf, dass Journalisten den wahren Umfang der Ölpest auch schon früher geahnt haben. Aber du hast gegenüber ihnen den Vorteil, dass du inoffiziell für nur einen kleinen und mehr oder minder privaten Kreis schreibst und du von dem Geschreibsel nicht wirtschaftlich abhängig bist. Da ist die Hemmschwelle für frühe Aussagen kleiner... schließlich haben Irrtümer in einem privaten Kreis wenig Auswirkungen... Journalisten, die in der Öffentlichkeit stehen und von ihren Artikel leben, müssen da schon vorsichtiger sein.
Aber deswegen bist du doch kein Besserwisser, sondern nur einer, der sich eine Meinung bildete und diese auch kundtat.

Gut, du fühlst dich (ähnlich wie ich) nicht so richtig einer politischen Richtung zugehörig und bist von den diversen Skandalen angefressen. Aber Skandale gab es immer schon (und wird es auch immer geben) und man braucht zum Denken kein Parteibuch. Deswegen kann man doch trotzdem seine Gedanken formulieren.

Für mich sind das keine zwingende Gründe um ein interessantes Blog aufzugeben.

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