Montag, 5. Februar 2007

Religiöser Subjektismus

Heute war auf ORF-Online folgende Meldung:

Wunder von Johannes Paul II. anerkannt
Im Seligsprechungsprozess von Johannes Paul II. soll nach polnischen Medienberichten jetzt ein Wunder des 2005 gestorbenen Papstes anerkannt worden sein.

Ein Mädchen, das wenige Tage nach Beginn des Seligsprechungsprozesses am 1. Juli 2005 im polnischen Marienwallfahrtsort Tschenstochau geboren wurde, habe nach Meinung der Ärzte keinerlei Überlebenschancen gehabt, berichtete die polnische Zeitung "Gazeta Wyborcza" heute.

Nur 37 Zentimeter groß und 860 Gramm leicht, ohne funktionierende Nieren und mit einem schweren Herzfehler, galt der Zustand des im sechsten Monat per Kaiserschnitt entbundenen Mädchens als hoffnungslos.

In Gebeten Johannes Paul II. angefleht
Die Mutter, die während des Krankenhausaufenthalts ein Bild von Johannes Paul II. bei sich trug, habe damals in ihren Gebeten den gestorbenen Papst um Hilfe angefleht, hieß es. Entgegen allen medizinischen Prognosen überlebte das Mädchen und gilt heute als völlig gesund.

Die Eltern schilderten den Fall der Kommission des Vatikans, die für den Seligsprechungsprozess von Johannes Paul II. zuständig ist. Nun erhielten sie die Nachricht, dass er als Beweis eines Wunders für den Prozess angeführt werde.



Ich musste die Meldung zweimal lesen, bis ich einigermaßen glauben konnte um was es hier geht.



Die Mutter hatte also ein Foto von dem zu dem Zeitpunkt bereits verstorbenen Papstes dabei und er kam in ihrem Gebeten vor. Das reicht schon als Beweis für ein Wunder aus. Leicht verdiente Lorbeeren, würde ich sagen. Was ist eigentlich mit den Ärzten und Schwestern, welche möglicherweise einen tollen Job machten und vielleicht auch etwas zu dem Wunder beitrugen? Gelten die jetzt als Wunderheiler? Kriegen die auch was von dem kirchlichen Segen ab? Oder werden sie eine Zeitlang von der Kirchensteuer entbunden? Vielleicht werden sie zumindest kirchlich erwähnt. Ich würde es ihnen gönnen, schließlich hatten sie die Arbeit.

Noch ein anderer Gedanke:
Was ist eigentlich, wenn irgendwo anders ein Mensch ohne Überlebenschancen dann doch geheilt wird und es stellt sich heraus, dass er in dieser Zeit ständig Wäsche von H&M trug. Werden dann die Geschäftsführer der Modekette auch selig gesprochen?


Ich kann da nur mehr verständnislos den Kopf schütteln und bin froh, dass ich mit dem Verein nichts mehr zu tun habe.

Carpe Diem

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