Donnerstag, 20. September 2007

Du und Sie

Ich habe vorhin beim Teacher eine recht interessante Diskussion über das "Sie" und "Du" zwischen Lehrer und Schüler gelesen.

Meine generelle Erfahrung zu dem Thema (nicht auf Lehrer-Schüler-Verhältnis sondern auf das Berufsleben bezogen) hat sich im Laufe der Jahre stark verändert.


Bis noch vor 7 Jahren hat in meinem Berufsleben das "Sie" durchaus eine Rolle gespielt. In meiner damaligen Firma gab es Menschen, mit denen ich fast 10 Jahre (und tlw. im gleichen Raum) zusammengearbeitet habe und ich immer noch per "Sie" mit denen war. Der Umstieg von "Sie" auf "Du" war für mich etwas Unangenehmes. Wer ergreift die Initiative und bietet das "Du"-Wort an? Ändert sich danach das Verhältnis in irgendeiner Form? Geht ein gewisses Maß an Respekt durch die vertrauliche Anrede verloren? Fühlen sich andere herabgesetzt, weil ich mit einer Person zum vertraulichen "Du" gewechselt habe?

Die Änderung in meiner Denkweise begann am 1. Oktober 2001. An diesem Tag trat ich bei meiner vorigen Firma zum ersten Mal zum "Dienst" an. Ich kann mich noch gut erinnern... mit mir begannen auch noch 5 weitere Personen ihrem neuen Job. Wir wurden von der Personalchefin willkommen geheißen und der nächste Satz war schon: "In unserer Firma gibt es einen Vorstandbeschluß, welcher besagt, dass alle deutschsprachigen Mitarbeiter per Du sind". Und die Dame wechselte daraufhin sofort zum Du und fragte nach unseren Vornamen.

Das ging noch. Aber dann kam der Geschäftsführer (mit Nadelstreif, weisses Hemd und Krawatte) bei der Türe herein und begrüsste uns. Er kam auf mich zu und sagte ganz unbefangen: "Grüss dich, ich bin der Peter".
Uups. Das war für mich wie ein Kulturschock. Ich wäre nie im Leben auf die Idee gekommen, den Geschäftsführer meiner Firma, mein oberster Chef, mit "Du" anzureden.
Ich glaube ich wurde etwas rot und stammelte irgendwas von "Ich bin ..........".
Auch die Tage danach fühlte ich mich nicht wirklich gut, wenn ich da eine fremde Person sofort duzte.

Aber das schlechte Gefühl wich dann mehr und mehr. Ich stellte fest, dass das Leben so viel einfacher wurde. Man redete leichter miteinander, peinlichen Momente (wo man sich schon irgendwie vertraut mit jemand fühlt aber keiner ergreift die Initiative und bietet das "Du"-Wort an) gab es nicht mehr und der von mir gefürchtete Respektsverlust trat auch nicht ein.

Auch bei meiner jetzigen Firma gilt die Regel "alle sind per Du" und ich stelle nun fest, dass ich das Du-Wort inzwischen schon geniesse. Wenn es nach mir ginge, könnte man das "Sie" im deutschen Sprachraum sofort abschaffen.

Carpe Diem

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