Dienstag, 12. August 2008

Island 22.7.2008, 6. Tag

Der Tag begann wirklich gut, denn Ausschlafen war angesagt. Nach einem ausgiebigen Frühstück eröffnete uns unsere französische Gastgeberin dass sie für die nächste Nacht gleich im Nebenhaus ein anderes Quartier aufgetrieben hat. Diesmal wohnen wir direkt einem toll eingerichteten Haus von einer gebürtigen Isländerin..
unsere Unterkunft

Für den heutigen Tag war ein Erholungszeit mit eingeplant. Der Urlaub war zur Hälfte um und wir zeigten zugegeben ein paar Verschleißerscheinungen und fühlten uns müde und etwas ausgelaugt.

Nach einigen administrativen Erledigungen (Geldwechsel usw.) benutzten wir einen "Hop on Hop off" Bus, der eine Tour zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten machte und wo wir zu jederzeit aussteigen und später wieder weiterfahren konnten.
Dies nutzten wir, als wir bei "the pearl" vorbeikamen... einer Glaskuppel auf einem Hügel mit wunderbarer Aussicht, Restaurant, Wikingermuseum usw.
The Pearl

Da, plötzlich... Schrecksekunde, Panik!! Der Rucksack mit dem ganzen Geld, Karten, Pässen usw. ist im Autobus liegen geblieben. In solchen Momenten ist man nahe dran, den Erfinder des Handys zu einem Heiligen zu erklären. Die Telefonnummer der Busgesellschaft stand am Prospekt. Die Dame dort versprach ihre Leute im Bus anzurufen. Nach dem zweiten Anruf 10 Minuten später macht sich bei uns Erleichterung breit... der Rucksack ist sichergestellt und er kann in 50 Minuten, wenn der Bus wieder vorbeikommt, abgeholt werden, was auch geschah. Die Erleichterung war groß, sehr groß sogar.
Von der Kuppel hatte man einen wunderbaren Überblick über die Stadt.
Reykjavik(3)

Das Wetter war deutlich besser als gestern, es war zwar bewölkt, es wehte ein starker Wind... aber es regnete nicht mehr. Wir setzten mit dem Bus die Stadtbesichtigung fort und sahen u.a. jenes Haus, wo sich 1986 Ronald Reagan und Michael Gorbatschow zu Gipfelgesprächen getroffen haben sowie den Ort, wo Bobby Fischer und Boris Spassky das sogenannte Schachmatch des Jahrhunderts gespielt haben.


Noch ein kleiner Stadtbummel und dann begann jener Teil des Sight Seeing, der gleichzeitig sehr erholsam war. Wir fuhren zur Bláa Lónið, der blauen Lagune.
Die Blaue Lagune(4).

Dies ist so etwas wie ein Thermalbad, angelegt mitten in einem Lavafeld.

Die Blaue Lagune(3)

Ca. 40 km von Reykjavik entfernt steht ein Geothermalkraftwerk, das aus großen Tiefen extrem heißes Wasser (ca. 240 Grad) heraufpumpt und dieses zur Stromerzeugung nutzt.

Geothermalkraftwerk bei Reykjavik

Danach wird das Wasser in das danebenliegendes Lavafeld geleitet, wo ein riesiges Freibecken ("die grösste Badewanne der Welt") angelegt wurde. Dies ist nun eine richtige Touristenattraktion. Man sah und hörte die verschiedensten Nationen... nur keine Isländer :) Die nutzen dieses Thermalbad vermehrt im Winter, wenn kaum Touristen da sind und die Wirkung des warmen Wassers noch viel größer ist.

Die Blaue Lagune(2)

Das Wasser hatte ca. 40 Grad, und es ist voll Mineralstoffe, denen man heilende Wirkung bei Hauterkrankungen nachsagt... was PeZwo aus eigener Erfahrung hiermit bestätigen kann. Ich leide etwas unter so einer Art Schuppenflechte. Nicht schlimm... ich habe auf dem linken Ellenbogen eine Stelle mit rauer Haut, so groß wie ungefähr eine 2-Euro-Münze. Dies ist seit dem Bad fast ganz weg.
Aus diesem Wasser wird eine Salbe gewonnen, welche die Badenden sich gratis auf der Haut auftragen konnten. Nicht wenige nutzten dies für eine kleine Gesichts-Schönheitsmaske.

Die Blaue Lagune(1)


Das Wasser war nicht tief, zwischen 1m20 und 1m40. Ich lachte laut auf, als ich zwei erwachsene japanische Männer mit SCHWIMMFLÜGERL sah. Dann machte ich mich auf die Suche nach tieferen Stellen, wo man auch schwimmen konnte... ich wurde nicht fündig. Es wurde einfach nie tiefer.

Die Mineralstoffe machten das Lavagestein an den Rändern weiß und das Wasser milchig trüb... man sah maximal 5 cm tief hinein.

Die Blaue Lagune(5)

Da es stark bewölkt war und ein kühler Wind wehte, waren alle bis zum Hals im Wasser. Diese Eigenschaften und ein paar aufeinander klebende Liebespärchen ließen die Phantasie erblühen, was sich unter diesem trüben Wasser wohl schon alles abgespielt haben könnte... *ggg*

Wir verbrachten den ganzen Nachmittag und den ganzen Abend bis 22h in dem Bad. Ich legte mich abwechselnd stundenlang ins Wasser und in einem Liegestuhl und las ein Buch. Das war genau die Erholung, die ich gebraucht habe.


An diesem Tag zurückgelegte Strecke: 100 km.
Bisher zurückgelegte Strecke: 1120 km.

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