Horrortag

Nach meiner Rückkehr aus Irland verbrachte ich in Wien noch ein paar sehr entspannte und angenehme Tage im privatem Kreis.

Heute war mein erster Arbeitstag.

Ich brach um 6h früh in Wien auf und dachte, dass ich den Tag eher locker gestalten werde und zwischendurch mein Blog mit meinen Irland-Fotos füttern kann. Weit gefehlt. Ich war um 9h bei meinem Haupt-Kunden. Hier erfuhr ich, dass mein Vertrag nun nach 18 Monaten wegen interner Sparmaßnahmen nicht mehr weiter verlängert wird. Ok, dies war zum erwarten gewesen und keine Überraschung für mich. Die nächste Stunde durchforstete ich meine Mailbox und war danach mit neuen Aufgaben für die nächsten Tage vollständig eingedeckt.

Dann kam ein privater Telefonanruf. Ich plane am Samstag mit meinem engen Familienkreis eine Fahrt nach Prag. Mir wurde mitgeteilt, dass durch eine Terminschlamperei der Samstag nicht mehr möglich ist. Dies bedeutete für mich, dass ich mich locker über 45 Minuten hinter das Telefon klemmen musste, um die Fahrt auf Freitag vorzuverlegen.
Nachdem dies geschafft war, kam das nächste "Highlight". Ich soll bei einem Projekt in Ravensburg, Deutschland eingesetzt werden. Diese Stadt befindet sich ca. 5 Autostunden von mir zuhause weg und ich soll dort bei einem Projekt bis Ende 2008 im Schnitt ca. 50% meiner Zeit arbeiten. Der Startschuss wird nächste Woche am Mittwoch sein. Im Klartext heißt dies, dass ich mich ab jetzt die nächsten Wochen von Dienstag abend bis Freitag abend in Ravensburg anwesend sein soll. Dies hieß, dass ich erneut Zeitmanagement betreiben musste.

Dann wurde meine nächste Reise fixiert. In der Woche von 9.9. - 16.9. werde ich aller Wahrscheinlichkeit nach in die Ukraine fahren, und zwar ans Schwarze Meer nach Odessa. Eine Bekannte von mir, welche dort geboren wurde und seit vielen Jahren in Österreich lebt, will nach dem Tod ihrer Mutter den Haushalt auflösen und braucht ein großes Auto, mit dem sie die Gegenstände nach Österreich transportieren kann. Daher kam an mich die Frage, ob ich mit meinem Ford Galaxy Zeit und Lust hätte... Natürlich möchte ich fahren. Ich bekomme wohl nie wieder die Gelegenheit mit einer mehr oder minder Einheimischen in diese Welt-Region zu kommen.... ohne dafür besonderes viel Geld aufbringen zu müssen.

Leider wartete die wirklich schlechte Nachricht des Tages noch auf mich. Als ich vor einigen Wochen im Krankenhaus lag, freundete ich mich mit einem der Zimmerkollegen an (siehe http://pezwo.twoday.net/stories/3977495/ Absatz "Der Kontakt zu einem anderen Zimmernachbar ". Wir blieben im Kontakt und ich besuchte nach meiner Entlassung G. noch öfters. Heute Abend fiel ich aus allen Wolken, als ich zufällig erfuhr, dass er vor einer Woche gestorben ist. Ja, es ging ihm nicht so gut, aber von Lebensgefahr war keine Rede und wir schmiedeten Pläne, was wir nach seiner Genesung gemeinsam unternehmen werden. Ich sendete ihm auch ein SMS aus Irland... leider einen Tag zu spät. Jetzt weiß ich, warum er mir nicht geantwortet hat. Wir hatten nur eine kurze Bekanntschaft, aber trotzdem war es spürbar, dass wir Seelenverwandte sind. Ich bin sehr bedrückt und möchte bei seinem Begräbnis nächsten Dienstag Mittag hingehen.

Irgendwie würde ich den heutigen Tag gerne streichen, auslöschen, für ungültig erklären, vergessen ... oder ähnliches.
Also sprach *laechel* (Gast)
am Donnerstag, 23. August 2007, 00:21 wie folgt:

Ich wuerde dir gerne etwas zur Aufmunterung schreiben, aber nach so einem Tag gibt es wohl nichts, das dich aufmuntern koennte. Kopf hoch!

Jeder Morgen ist ein neuer Anfang unseres Lebens.
Jeder Tag ist ein abgeschlossenes Ganzes.

PeZwo - 23. Aug, 08:15

danke schön....*g*
Also sprach steppenhund
am Donnerstag, 23. August 2007, 00:56 wie folgt:

Ich denke, dass der Tag sehr "dicht" war. Der Tod deines Zimmergenossen ist sehr traurig. Doch wenn Du intensiv durch das Leben gehst, Freundschaften im Krankenhaus aufnimmst, scheinbar auch sehr extrovertiert bist, dann haben die "vermeintlich negativen" Erlebnisse auch ihre Bedeutung.
Die Reiseplanungsgeschichte ist halt ein ganz normaler Wahnsinn. Die Ukraine-Reise wird sicher interessant, doch pass gut auf dich auf, vor allem wenn Du mit etwas Wertvollem herumfährst.
Sind es nicht Tage wie dieser, nach denen man das Gefühl entwickelt, es trotzdem geschafft zu haben...
Schade ist nur, wenn sie den Urlaubseindruck vermiesen.

PeZwo - 23. Aug, 08:19

ja, ein intensiver Tag, wie wahr.

Nein, eigentlich bin ich gar nicht besonders extrovertiert... ich gelte als eher introvertiert und brauche normalerweise einige Zeit, bis ich mit jemanden eine innere Basis finde. Bei meinem Zimmerkollegen ging es ungewöhnlich schnell.
Also sprach Treibgut
am Donnerstag, 23. August 2007, 01:21 wie folgt:

Horror

Mal einfach so für ein Jahr häufig 5 Stunden entfernt arbeiten, würd' mich ja auch schon emotional schwer treffen! Und ein Todesfall sowieso.

steppenhund - 23. Aug, 08:09

Ich gebe zu, dass dies nicht jedermanns Sache ist. Aber in manchen Branchen ist es einfach so, dass man sich nach dem Kunden richten muss.
In der Regel wird das dann auch entsprechend honoriert.
PeZwo - 23. Aug, 08:22

@steppenhund

Korrekt, Reisen ist ansich normaler Alltag für mich und ich möchte dies grundsätzlich auch so haben.

Heute aus etwas mehr Distanz betrachtet, war gestern neben dem Tod von meinem Zimmerkollegen das Schlimmste die Beschleunigung von Urlaubsstimmung auf Fullpower innerhalb weniger Stunden. Dies hat mir zu schaffen gemacht.
Also sprach gulogulo
am Donnerstag, 23. August 2007, 07:34 wie folgt:

das reicht ja normalerweise für ein ganzes jahr.

PeZwo - 23. Aug, 08:23

prinzipiell bin ich eh hart im Nehmen... ich werde mich bald wieder erfangen haben .
Also sprach flyhigher
am Donnerstag, 23. August 2007, 08:14 wie folgt:

Lieber P2, tröstendes kann ich dir nicht sagen, aber eine virtuelle Umärmelung kann vielleicht mehr... *umärmel*!

PeZwo - 23. Aug, 08:22

ich danke dir, liebe Fly...

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