Also sprach david ramirer
am Montag, 10. März 2008, 09:53 wie folgt:

gott

hat vielleicht ein wenig gegeben, aber wir hören hier nicht nur talent, sondern die folge von jahrelanger arbeit.

PeZwo - 10. Mär, 11:02

Um als Handyverkäufer so eine Leistung hinzulegen muss schon viel, sehr viel Talent da sein. Ja, Arbeit kam auch hinzu... in Wikipedia steht dass er einiges für seine Stimme getan hat.

Aber ich bin mir sicher... würde z.B. ich die gleiche Ausbildung machen und die gleiche Zeit in meine Stimme investieren, ich würde dies dennoch nicht so singen können.
david ramirer - 10. Mär, 12:21

talent wird überbewertet: die arbeit machts aus.
das größte talent kann die begeisterung dieses mannes nicht erklären, mit der er sich in diese arie hineingearbeitet und in die hallen der musik vorgewagt hat. es sind oft die talentiertesten leute, die das geringste interesse haben. leider.

abgesehen davon gefällt mir das ganze operngesülze nicht, egal ob vom pavianotti oder dem herrn potts.
PeZwo - 10. Mär, 12:33

ich bin teilweise, aber nicht ganz deiner Meinung.
Das Talent bestimmt die Obergrenze wie weit jemand kommen kann. Die Arbeit und dazugehörig die Leidenschaft und Begeisterung bestimmt wieviel man von diesem talentbestimmten Spielraum nutzen kann.

Paul ist Amateur und nutzt seine Möglichkeiten sicher nur zum Teil aus. Wenn er jetzt schon so singt, dann frage ich mich wozu seine Stimme unter professionellen Bedingungen imstande sein könnte.
david ramirer - 10. Mär, 12:41

ich sehe den begriff talent anders.
talent bedeutet, dass bestimmte dinge im laufe der entwicklung etwas schneller gehen als andere: der talentiertere hat einen zeitvorsprung beim lernen, den der weniger talentierte mit härterer arbeit (und mehr zeit) wettmachen kann.
unterm strich ist es nicht wirklich relevant, ob jemand talent hat: denn viel arbeit hat auch der talentierte. es kann sich um ganz kleine details handeln, die das talent "übernimmt", etwa das auswendiglernen von texten, oder das gefühl für rythmus. jemand, der talent für alles hat, ist eigentlich zu bedauern, weil er wohl niemals wird schätzen können, was er da hat.
PeZwo - 10. Mär, 13:50

wir nähern uns immer mehr an.

Ich sehe oft bei meinen Gitarrekursen wie schnell und leicht manche lernen und wieviel Zeit und Arbeit andere reinstecken müssen um das gleiche zu erreichen.
Trotzdem "gewinnen" normalerweise die Talentierten, einfach deswegen weil der "Arbeiter" bei allem Fleiß früher oder später an die Grenzen seiner Möglichkeiten stößt während der Talentierte mit etwas zusätzlicher Arbeit üblicherweise locker noch etwas drauflegen kann.
david ramirer - 10. Mär, 14:45

ja,
aber irgendwann ist auch für den talentiertesten eine grenze erreicht, die er nicht mehr toppen kann. sehr talentierte zeichner oder maler z.b. begnügen sich dann oft schon mit ihren fertigkeiten und üben gar nicht mehr weiter, und gelangen dann gegenüber den "arbeitern" ins hintertreffen.

mozart ist da ein gutes beispiel: er war unfassbar talentiert und hat sich sehr früh schon mit seinem überbordenden talent zufriedengegeben und daraufhin eine symphonie nach der anderen herauspurzeln lassen nebst etlichen überflüssigen klaviersonaten und etlicher anderer dutzendware. erst ganz spät hat er sich ein wenig zusammengerissen und sein requiem geschrieben, wohl das einzige in seinem umfangreichen oevre, das für ihn "arbeit" bedeutet hat (dementsprechend bedeutend wurde es auch).
auch bei mozart frage ich mich: was hätte er alles erreichen können, wenn er nur ein wenig mehr an sich gearbeitet, und sich nicht mit dem haufen talent begnügt hätte, den ihm der liebe gott unters kopfkissen gelegt hatte.
PeZwo - 10. Mär, 15:30

Natürlich gibt es auch für den Talentiertesten eine Grenze, die er nicht mehr toppen kann. Der "Arbeiter" hat nur dann eine Chance, wenn der Talentierte sein Potential nicht ausschöpft und - so wie du schreibst - nicht mehr weiterübt. Wenn beide gleich viel arbeiten, wird der Talentierte immer vorne sein.

Mozart ist ein gutes und gleichzeitig schlechtes Beispiel, weil er schon mit 35 Jahren gestorben ist... ich glaube, dass die Werke mit der so richtigen geistige Reife erst im Alter gekommen wären. Beethoven komponierte seine ersten wirklich bedeutsamen Werke (5. + 6. Symphonie) in einem Alter von Mitte 30, auch Bruckner schrieb seine revolutionären Symphonien erst nach seinem 50. Geburtstag (um nur 2 von vielen Beispielen zu nennen). Wolferl starb einfach zu früh.
david ramirer - 10. Mär, 15:49

nein, da stimme ich dir nicht zu.

"wenn beide gleich viel arbeiten" ist zu abstrakt formuliert. es gibt einen punkt, wo es um andere dinge geht als nur um talent, und da ist der weg dorthin relativ egal. kunst ist zu 90% transpiration und zu 10% inspiration. das talent verschwindet irgendwo dazwischen als "vorsprung", nicht mehr.
im ende ist es unbedeutend: am ziel zählt es gar nicht mehr, und auch der am beginn untalentierte kann zu dem ziel gelangen, und niemand wird dann noch sehen können, ob da am anfang bei dem einen talent war, oder nicht.
das "talent" bleibt dann eine fußnote in der biographie, mehr nicht.

...und bach hat in seinem ganzen leben keine flache note von sich gegeben. neinnein, wolferl hätte auch mit 70 nichts mehr zusammengebracht, er hatte alles schon in der jugend verpulvert.
PeZwo - 10. Mär, 16:42

sehr interessante und ansprechende Diskussion. Leider übersteigt deren Komplexität mittlerweile die Blogmöglichkeiten. Ich muss fort.

Vielleicht können wir sie mal von Angesicht zu Angesicht fortsetzen? :))

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