Also sprach derbaron am Mittwoch, 4. Februar 2009, 10:22 wie folgt:
Was dauert denn so lang: Eine guten Klang zu bekommen, die Aufnahme fehlerfrei einzuspielen oder sie nachzubearbeiten?
Mit meiner Band hab ich unlängst eine CD aufgenommen, allerdings mit einem befreundeten Profi-Tontechniker, der hat für die optimalen Mikro-Einstellungen gesorgt und mischt die Aufnahme auch ab. Die Aufnahme der ganzen Band mit 12 Nummern hat 3 Tage und Nächte (fast durchgehend) gedauert, das Nachbessern (Takte digital umkopieren, ungenaue Rhytmen zurechtbiegen, Einzeltöne genau auf Takt verschieben, einzelne Takte einzelner Spuren neu einspielen etc) zieht sich jetzt schon 2 Monate hin und der eigentliche Mix (die Produktion) mit Spurgewichtung und Effekten, Hall, etc. steht uns erst bevor. Der Aufwand ist nicht ohne ...
Mir fehlt noch ein Gerät um wirklich ernsthafte Aufnahmen versuchen zu können. Daher spiele ich mich zurzeit mit "einen guten Klang zu bekommen" herum. Parallel dazu übe ich die Stücke "taktisch" ganz korrekt mit einem Metronom zu spielen... was später einen großen Vorteil mit sich bringen wird.
Ja, das spätere Nachbearbeiten und das Mixen sowie das Mastering der Aufnahme wird die meiste Zeit beanspruchen.... mich wundert der Zeitaufwand nicht. Z.b. U2 hatten im April 2008 die Aufnahmen für ihre neue CD abgeschlossen... erscheinen wird die CD erst heuer Ende Februar, also fast ein ganzes Jahr später. Und dies trotz bester Technik, bester Köpfe und ohne auf das Geld schauen zu müssen.
Musik Produktiv (zb) bietet auch einen Mietservice für diverse Geräte an - und das nichtmal besonders teuer; wenn die Einarbeitungszeit in deren Technik nicht zu lange dauert, lohnt sich fürs Endergebnis vielleicht diese Investition, vor allem nach dem Besuch des Kurses?
Mit Klick haben wir es übrigens zuerst auch versucht, vor allem, um dann ein Referenzsignal zu haben, auf das wir die ungenauen Takte hinschieben, allerdings hat sich herausgestellt, dass (vor allem ich) dafür zu wenig geübt bin (ich spiele sonst nie mit Klick), ausserdem hat die Lebendigkeit der Stücke darunter gelitten, weil wir uns zu sklavisch an die Erfüllung des Metronoms geklammert hatten, also haben wir letztendlich ohne Klick aufgenommen. Wenn du Zeit hast und du dich damit vertraut machen kannst, macht das aber sicher Sinn, weil dadurch die Nachbearbeitung vereinfacht wird.
leider gibt es Musik-Produktiv in Österreich nicht mehr. Die ursprüngliche Stätte in Wiener Neudorf heißt jetzt Musik-Pro und hat mit Musik-Produktiv nichts mehr zu tun.
Aber für meine geringen Anforderungen werden meine eigenen Geräte - so hoffe ich - ausreichen.
Da sprichst du einen wunden Punkt an. Ich befürchte auch, dass ein zu sklavisches Spielen nach dem Metronomtakt meiner Musik einen Teil ihrer Lebendigkeit nehmen könnte. Das gehört zu jenen Dingen, die ich nach "Versuch und Irrtum-Methode" gerade ausprobiere.
yonosequepasara - 4. Feb, 12:46
Was ich aus eigener Erfahrung weiß: Spielen nach dem Metronom verbessert grundsätzlich die Fähigkeit, den Beat zu halten. Für eine Aufnahme halte ich das keine gute Idee, sonst klingt man wie diese Alleinunterhalterpartien, die ihre 10-Mannband aus der Dose abspielen...
Aber je rhythmischer alles ist, desto einfacher sind digitale Nachbearbeitungen bzw. Experimente mit zusätzlichen Arrangements unter Zuhilfenahme von MIDI-Files und VST-Instrumente. Da muss man die richtige Mischung finden.
yonosequepasara - 4. Feb, 13:05
Wer will es sich schon einfach machen...
;-)
Wenn die benötigten Spuren der Reihe nach dazu eingespielt werden?
Midi: Was kommt da bei dir zum Einsatz?
Ansonsten bin ich, was Aufnahmen angeht, eher Purist: Dh Lautstärken der einzenen Spuren, etwas mit Effekten... that's it.
Ein "Best-Of" zusammenstöpseln, ich weiß nicht...
andere Meinungen?
also gänzlich unerfahren scheinst du nicht zu sein :))
Ja, ich nehme die Spuren der Reihe nach auf.
Ich möchte MIDI für Percussion und verschiedene Arrangements (Hintergrundstreichorchester, Pianos usw.) nutzen.
Das ist ein Teil meiner derzeitigen Experimente... rauszufinden, welches Arrangement sinnvoll ist ohne dass es überladen wirkt. Grundsätzlich bin ich auch eher Purist... eine oder mehrere Spuren akustische Gitarren, vielleicht noch eine E-Gitarre, eine Bass-Spur, etwas Percussion, bei manchen Stücken auch eine Gesangsspur mit ev. zweiter Stimme oder Überlagerung der ersten Stimme... etwas Hall, vielleicht noch ein klein wenig Chorus und aus. Das reicht eh aus bzw. ist manchmal vielleicht schon zu viel.
yonosequepasara - 4. Feb, 13:44
Naja, nur weil mir die Theorie klar ist...
:-)
Von der Logik her müsste also zuerst die Percussionspur stehen, und dann da drauf, daran orientiert alles andere....
Mich juckt es in den Fingern - wenn ich bloß die Zeit dazu hätte!
Jein. Von der Logik her hast du Recht. Aber ich mache Percussion in Ermangelung von echten Trommeln mit Hilfe von MIDI-Files... Das Problem dabei: MIDI-File = Computer = Metronom.
Um genau der oben genannten Gefahr aus dem Wege zu gehen versuche ich derzeit mit der Gitarre zu beginnen und die Percussion und den Rest dann dieser anzupassen... was natürlich wiederum recht zeitraubend und mühsam ist. Zwei Stunden sind da gar nix.
yonosequepasara - 4. Feb, 14:07
Aus der Software "Finale" kenne ich die Option: "Human Playback". Wenn man der Midipercussion also von vornherien etwas "Menschliches" verpassen könnte...
ja... ich kenne eine extra für Schlagzeug gefertigte Software, die hat so einen Schalter auch. Aber der Sequenzer, den ich zum Abspielen nutze, hat ihn leider nicht.
Wie auch immer... ich werde mich weiterhin herumspielen und herumexperimentieren und versuchen, irgendeine Mischung aus exakter computergenerierter Musik und menschlichen Aufnahmen zu finden, die nicht steril klingt aber dennoch mit halbwegs vernünftigen Aufwand bearbeitbar ist. Irgendwann, wenn ich ein gutes Gefühl habe, werde ich mal was hier in das Blog stellen...
am Mittwoch, 4. Februar 2009, 10:22 wie folgt:
Mit meiner Band hab ich unlängst eine CD aufgenommen, allerdings mit einem befreundeten Profi-Tontechniker, der hat für die optimalen Mikro-Einstellungen gesorgt und mischt die Aufnahme auch ab. Die Aufnahme der ganzen Band mit 12 Nummern hat 3 Tage und Nächte (fast durchgehend) gedauert, das Nachbessern (Takte digital umkopieren, ungenaue Rhytmen zurechtbiegen, Einzeltöne genau auf Takt verschieben, einzelne Takte einzelner Spuren neu einspielen etc) zieht sich jetzt schon 2 Monate hin und der eigentliche Mix (die Produktion) mit Spurgewichtung und Effekten, Hall, etc. steht uns erst bevor. Der Aufwand ist nicht ohne ...
Ja, das spätere Nachbearbeiten und das Mixen sowie das Mastering der Aufnahme wird die meiste Zeit beanspruchen.... mich wundert der Zeitaufwand nicht. Z.b. U2 hatten im April 2008 die Aufnahmen für ihre neue CD abgeschlossen... erscheinen wird die CD erst heuer Ende Februar, also fast ein ganzes Jahr später. Und dies trotz bester Technik, bester Köpfe und ohne auf das Geld schauen zu müssen.
Mit Klick haben wir es übrigens zuerst auch versucht, vor allem, um dann ein Referenzsignal zu haben, auf das wir die ungenauen Takte hinschieben, allerdings hat sich herausgestellt, dass (vor allem ich) dafür zu wenig geübt bin (ich spiele sonst nie mit Klick), ausserdem hat die Lebendigkeit der Stücke darunter gelitten, weil wir uns zu sklavisch an die Erfüllung des Metronoms geklammert hatten, also haben wir letztendlich ohne Klick aufgenommen. Wenn du Zeit hast und du dich damit vertraut machen kannst, macht das aber sicher Sinn, weil dadurch die Nachbearbeitung vereinfacht wird.
Aber für meine geringen Anforderungen werden meine eigenen Geräte - so hoffe ich - ausreichen.
Da sprichst du einen wunden Punkt an. Ich befürchte auch, dass ein zu sklavisches Spielen nach dem Metronomtakt meiner Musik einen Teil ihrer Lebendigkeit nehmen könnte. Das gehört zu jenen Dingen, die ich nach "Versuch und Irrtum-Methode" gerade ausprobiere.
@yono
Aber je rhythmischer alles ist, desto einfacher sind digitale Nachbearbeitungen bzw. Experimente mit zusätzlichen Arrangements unter Zuhilfenahme von MIDI-Files und VST-Instrumente. Da muss man die richtige Mischung finden.
;-)
Wenn die benötigten Spuren der Reihe nach dazu eingespielt werden?
Midi: Was kommt da bei dir zum Einsatz?
Ansonsten bin ich, was Aufnahmen angeht, eher Purist: Dh Lautstärken der einzenen Spuren, etwas mit Effekten... that's it.
Ein "Best-Of" zusammenstöpseln, ich weiß nicht...
andere Meinungen?
@yono
Ja, ich nehme die Spuren der Reihe nach auf.
Ich möchte MIDI für Percussion und verschiedene Arrangements (Hintergrundstreichorchester, Pianos usw.) nutzen.
Das ist ein Teil meiner derzeitigen Experimente... rauszufinden, welches Arrangement sinnvoll ist ohne dass es überladen wirkt. Grundsätzlich bin ich auch eher Purist... eine oder mehrere Spuren akustische Gitarren, vielleicht noch eine E-Gitarre, eine Bass-Spur, etwas Percussion, bei manchen Stücken auch eine Gesangsspur mit ev. zweiter Stimme oder Überlagerung der ersten Stimme... etwas Hall, vielleicht noch ein klein wenig Chorus und aus. Das reicht eh aus bzw. ist manchmal vielleicht schon zu viel.
:-)
Von der Logik her müsste also zuerst die Percussionspur stehen, und dann da drauf, daran orientiert alles andere....
Mich juckt es in den Fingern - wenn ich bloß die Zeit dazu hätte!
Bin gespannt, wann es eine Hörprobe gibt!
;-)
@yono
Um genau der oben genannten Gefahr aus dem Wege zu gehen versuche ich derzeit mit der Gitarre zu beginnen und die Percussion und den Rest dann dieser anzupassen... was natürlich wiederum recht zeitraubend und mühsam ist. Zwei Stunden sind da gar nix.
Wie auch immer... ich werde mich weiterhin herumspielen und herumexperimentieren und versuchen, irgendeine Mischung aus exakter computergenerierter Musik und menschlichen Aufnahmen zu finden, die nicht steril klingt aber dennoch mit halbwegs vernünftigen Aufwand bearbeitbar ist. Irgendwann, wenn ich ein gutes Gefühl habe, werde ich mal was hier in das Blog stellen...
(wenn ich nicht so weit weg wäre, würde ich mich bewerben)
@baron