Also sprach david ramirer
am Montag, 23. März 2009, 09:11 wie folgt:

wenn sich frau koller diesseits der peinlichkeitsgrenze befindet, ist das wirklich eine erwähnung wert...

PeZwo - 23. Mär, 09:22

Ich finde sie generell peinlich, aber in dem konkreten Fall greift man ihren kürzlich verstorbenen Mann schwer an. Da ist so eine Reaktion für mich nachvollziehbar.
david ramirer - 23. Mär, 09:42

ich fand ja auch herrn zilk in seinen letzten paar jahren generell peinlich, da war von dem hyperaktiven hutschenschleuderer der frühen jahre nicht mehr viel übrig... frau koller und herr zilk waren ein ideales paar.
PeZwo - 23. Mär, 10:00

na gut... der Mann hatte auch ein entsprechendes Alter und war gesundheitlich nicht mehr so ganz auf der Höhe. Das ist klar, dass er nicht mehr die gleiche Energie aufbringt wie in seinen besten Zeiten.

Dennoch fand er immer noch (Stichwort Gusenbauer) die richtigen Worte zur richtigen Zeit.
david ramirer - 23. Mär, 11:37

also auf jemanden, der ohnehin schon am boden liegt, auch noch hinzutreten, halte ich nicht unbedingt für einen eindeutigen hinweis auf charakterstärke.
PeZwo - 23. Mär, 11:49

Ich denke nicht, dass Zilk damals auf einen am Boden Liegenden hingetreten hat. Gusenbauer konnte - wie Zilk richtig sagte - nicht führen. Er war mit seinem Job definitiv überfordert... jeder in der SPÖ wusste/spürte es, aber keiner traute es sich öffentlich auszusprechen. Zilks Wortmeldung brach den Bann gerade noch zur rechten Zeit und der Feiermann schaffte gemeinsam mit Onkel Hans gerade eben doch noch die Wende. Wäre das damals noch ein Jahr so weiter gegangen, die SPÖ hätte es zerrissen. Es war Zilk's Gespür für die politischen Notwendigkeiten, dass er die unbedingt notwendigen Änderungen eingefädelt hat.
david ramirer - 23. Mär, 11:54

also ich kann mich an keinen einzigen medienartikel erinnern, der gusenbauer jemals führungsqualitäten zugebilligt hätte, so gesehen hat zilk einfach sein mäntelchen in diesem fall in den populistischen wind gehängt (wobei er in seinen besten jahren populist im besten sinne war, auch dann, wenn es für das volk unangenehm war). es war, als onkel zilk sich zu seinen zitierten ausführungen bequemte, bereits an allen ecken und enden in der spö gegen gusenbauer genug wind am aufbrausen. zilks paar worte sind überschätzt: er hat die neuwahlen damit nicht ausgelöst (so etwas konnte er, in seiner doch sehr distanzierten position zur aktuellen politik, auch gar nicht mehr).

wende? wo?
PeZwo - 23. Mär, 12:09

Sein Verdienst war nicht die Führungschwäche erkannt zu haben, diese war klar und offensichtlich. Der Verdienst bestand darin, dass er dies als graue Eminenz der SPÖ öffentlich ausgesprochen hat. Mit diesen Worten hat er den Startschuss zum Handeln gegeben und so die Lähmung der SPÖ beendet, was dann in weiterer Folge auch die Neuwahlen zur Folge hatte.

Und wenn man sich heute die damaligen desaströsen Umfragewerte im Bereich so um die 20% so ansieht, dann kann man das heute durchaus als Wende bezeichnen.
david ramirer - 23. Mär, 12:11

mir erschliesst sich der sinn nicht, offensichtliches auszusprechen... interessant wäre es gewesen, wenn er etwas sagt, das nicht alle wissen.

und wenn nach einer rot-schwarzen koalition und einer wahl wieder eine rot-schwarze koalition am ruder ist, dann ist von einer wende nicht zu sprechen.
wahrscheinlich auch besser so, eine richtige wende wäre wohl derzeit das letzte, was wir brauchen.
PeZwo - 23. Mär, 12:24

Das Aussprechen von offensichtlichen Tabu-Themen ist gerade in der Politik eines der heikligsten Tätigkeiten... denn der der dies tut übernimmt indirekt auch die Verantwortung für die sich daraus ergebenden Veränderungen.

Ich meinte eine Wende für die SPÖ, nicht für das gesamte Österreich.
david ramirer - 23. Mär, 12:31

es war kein tabuthema, gusenbauers führungsunfähigkeit offen anzusprechen - das haben damals sehr viele getan.
mit der "wende" in der spö hast du teilweise recht: jetzt sind noch konturlosere "personen" an der spitze...
PeZwo - 23. Mär, 12:42

doch... in der SPÖ-Führungsriege war es ein Tabuthema. Man hat sich maximal unter 4 Augen und vorgehaltener Hand darüber unterhalten, aber öffentlich sprachen sie das nicht aus. Klar, Journalisten und die anderen Politparteien haben sich darüber schon sehr lange ausgelassen, aber das zählt nicht. Die Haltung der SPÖ-Spitze ist entscheidend und diese ist sehr lange zu ihrem Vorsitzenden gestanden... so lange, dass es schon zum Tabuthema geworden ist.
david ramirer - 23. Mär, 12:55

gusenbauer hatte nicht nur weite teile der öffentlichkeit gegen sich, sondern gegen ende auch große teile der spö-basis... dass da dann eine ablöse notwendig wurde, hat schliesslich auch er selbst eingesehen... und zilk war nicht der einzige, der das offen ausgesprochen hat. ich kann mich an viele artikel lange vor zilks wortmeldung erinnern, in welchen einige spö-granden sich sehr negativ über gusenbauer geäußert haben.

ich bleibe dabei: gusenbauer-bashing war, nahezu zeitgleich mit seiner bundeskanzlerwerdung, niemals ein tabuthema. sowohl medien als auch die eigene partei hat sich von anfang an gegen ihn gestellt. seine eigene eitelkeit verhinderte, das zu sehen und entsprechend gegenzusteuern. genau darin sehe ich auch seine zentrale führungsschwäche: mangelnde selbsterkenntnis.

leute wie faymann oder pröll haben dafür kaum etwas zu erkennen... weil da leider nichts ist.
PeZwo - 23. Mär, 13:18

ja.. ok. Wir sind im Wesentlichen der gleichen Meinung. Vielleicht können wir die noch unterschiedlichen Feinheiten mal persönlich ausdiskutieren :))
david ramirer - 23. Mär, 13:36

gerne :-)

die paar faymannheiten sind sicher rasch geklärt...

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