Also sprach C. Araxe am Donnerstag, 4. Februar 2010, 10:38 wie folgt:
Der Euro ist sicher nicht schuldig, markiert aber eine Wende zu negativen Entwicklungen. Auch wenn in den letzten Jahren beispielsweise die Lebensmittelpreise teilweise sogar eher gesunken sind. Mittlererweile hat man sich an die höheren Kosten „gewöhnt”, es gab mir aber schon zu denken, als ich in Frankreich sah, dass da die Kassenbons auch immer noch den Betrag in Francs aufweisen. In Deutschland undenkbar.
Das mit dem Wendepunkt stimmt. Ich bin mein ganzes Leben mit der Haltung "Deutschland ist der große Bruder" aufgewachsen. Aber zeitlich ungefähr mit der Jahrtausendwende (= Euroeinführung) änderte sich dies. Plötzlich stellten uns Österreicher die Deutschen als Vorbild hin. Ich konnte es kaum fassen.
Der Euro wird auch in Österreich permanent als Übel hingestellt und für alles mögliche verantwortlich gemacht. Teilweise wird dies auch zu Recht angeprangert, aber ich glaube, dass die großen Probleme mit Schilling bzw. D-Mark genauso gekommen wären.
Zum einen gibts ja immer eine Inflation (die ein Indikator für das Wachstum der Wirtschaft ist), die von den Menschen gespürt wird, und über die Inflation haben sich die Menschen ja auch schon vor der Euro-Einführung beschwert ("alles wird ständig teurer") - nur sind Menschen leider vergesslich, also erinnert man sich daran nicht mehr. Man erinnert sich nur mehr an die D-Mark-Preise von damals und vergleicht die mit den heutigen Euro-Preisen und erschrickt natürlich (andererseits sollte man auch mal die Gehälter vergleichen, die normalerweise immer etwas stärker als die Inflationsrate angehoben werden).
Zum anderen ist an einzelnen ungerechtfertigten Preiserhöhungen nicht der Euro schuld sondern derjenige, der den Preis festsetzt. In der österreichischen Gastronomie war das gut zu beobachten, da sind die Preise für Getränke mit Einführung des Euro schlagartig explodiert. Der Konsument hat's angenommen statt sich darüber konkret beim Wirten aufzuregen. Der Wirt ist aber in dem Fall schuld, nicht der böse Euro an sich.
Wir denken immer in runden Zahlen und anstelle von 2,34 Euro akzeptieren wir sehr schnell den Preis von 3 Euro... obwohl da fast 10 Schilling Differenz waren. Steppenhund hat mal sehr treffend festgestellt, dass der tatsächliche Umrechnungskurs zwischen Euro und Schilling 1:10 war.
Aber manchmal profitierte ich auch davon. Erhielt ich bei Musikauftritten früher für einen Abend 1000 Schilling, so waren es nachher ohne irgendwelche Diskussionen 100 Euro.
am Donnerstag, 4. Februar 2010, 10:38 wie folgt:
Der Euro wird auch in Österreich permanent als Übel hingestellt und für alles mögliche verantwortlich gemacht. Teilweise wird dies auch zu Recht angeprangert, aber ich glaube, dass die großen Probleme mit Schilling bzw. D-Mark genauso gekommen wären.
Zum einen gibts ja immer eine Inflation (die ein Indikator für das Wachstum der Wirtschaft ist), die von den Menschen gespürt wird, und über die Inflation haben sich die Menschen ja auch schon vor der Euro-Einführung beschwert ("alles wird ständig teurer") - nur sind Menschen leider vergesslich, also erinnert man sich daran nicht mehr. Man erinnert sich nur mehr an die D-Mark-Preise von damals und vergleicht die mit den heutigen Euro-Preisen und erschrickt natürlich (andererseits sollte man auch mal die Gehälter vergleichen, die normalerweise immer etwas stärker als die Inflationsrate angehoben werden).
Zum anderen ist an einzelnen ungerechtfertigten Preiserhöhungen nicht der Euro schuld sondern derjenige, der den Preis festsetzt. In der österreichischen Gastronomie war das gut zu beobachten, da sind die Preise für Getränke mit Einführung des Euro schlagartig explodiert. Der Konsument hat's angenommen statt sich darüber konkret beim Wirten aufzuregen. Der Wirt ist aber in dem Fall schuld, nicht der böse Euro an sich.
@baron
Wir denken immer in runden Zahlen und anstelle von 2,34 Euro akzeptieren wir sehr schnell den Preis von 3 Euro... obwohl da fast 10 Schilling Differenz waren. Steppenhund hat mal sehr treffend festgestellt, dass der tatsächliche Umrechnungskurs zwischen Euro und Schilling 1:10 war.
Aber manchmal profitierte ich auch davon. Erhielt ich bei Musikauftritten früher für einen Abend 1000 Schilling, so waren es nachher ohne irgendwelche Diskussionen 100 Euro.