Also sprach kraM
am Sonntag, 5. September 2010, 22:57 wie folgt:

"In Summe bleibt das schales Gefühl, dass trotz offizieller Meinungsfreiheit ein Unbequemer mittels eines Exempels mundtot gemacht werden soll."

Die Aussage ist doch weit überzogen. Bei uns gibt es höchstens geringfügige Probleme mit der Meinungsfreiheit. Das erweckt ein bisschen den Eindruck, als würden hier massenhaft Menschenrechte verletzt. Die Politik hätte sich mit den (größtenteils schwachsinnigen) Argumenten auseinandersetzen müssen. Das wäre souveräner gewesen, dass aber jemand, der gegen die eigene Klientel hetzt, aus der spd geworfen werden soll, ist nicht übermäßig überraschend. und wenn ich eine hetzschrift gegen muslime veröffentliche, würde ich mich auch nicht übermäßig wundern, wenn mein arbeitgeber mich rauswirft, weil ich dem betrieb schade. sicher kann man insgesamt über den fall streiten, aber gleich meinungsfreiheit schreien ist wirklich etwas übertrieben.

PeZwo - 9. Sep, 09:14

Ich sehe das differenzierter. Sein Job ist nicht Moral oder Politik sondern mit Geld umzugehen. Ihn wegen seiner politischen Meinung rauszuschmeissen wäre ungefähr so, als ob mich mein Chef von meinem Programmiererjob suspendiert, weil ihm mein Musikstil, den ich in meiner Freizeit spiele, nicht gefällt.

Einen Rauswurf aus der SPD kann ich da noch eher verstehen. Politische Haltung ist deren Kerngeschäft und wenn's da nicht mehr passt dann kann man durchaus der Meinung sein sich zu trennen.
kraM - 9. Sep, 11:09

Das skurrile ist letztendlich, dass die bank ihm wegen seiner aussagen im interview vor einiger zeit bereits den wichtigsten bereich (geld) entzogen hat, und er dadurch erst soviel zeit hatte, in so einer position ein dickes buch zu schreiben. das spricht ziemlich gegen seine produktiviitätsthesen. abgesehen davon ist es eine schlechte analogie, es geht ja hier darum, dass viele seine aussagen als hetze verstehen, wie kann man hetze mit dem favorisierten musikstil vergleichen? er schadet seinem arbeitgeber mit seinen aussagen. die aussage, was man als musikstil mag fällt auch eher nicht so unter meinungsfreiheit. ein besseres, wenn auch eher drastisches beispiel, wäre, wenn ich neben meiner tätigkeit für die npd tätig wäre und das als funktionär. kaum jemand würde wohl bestreiten, dass ich als verfassungsfeind probleme im job kriegen werde.
PeZwo - 9. Sep, 11:52

Naja, ok... zugegeben. Der Vergleich ist nicht besonders gut, mir ist in dem Moment nichts besseres eingefallen.

Er verstieß - soweit ich informiert bin - mit dem Schreiben eines Buches nicht gegen die Statuten seiner Firma und das Thema des Buches hat nichts mit seinem Job zu tun. Wenn sie ihn los werden wollen, dann hätte es sicher diskretere Möglichkeiten gegeben als so eine demonstrative Aktion genau zu dieser Zeit. Damit politisiert auch Bundesbankvorstand und das halte ich nicht für klug. Das Politisieren sollten der Bankvorstand den Parteien überlassen.

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