serious
Wir trafen uns kürzlich bei einer kleinen Musikveranstaltung. Ich kenne sie nur flüchtig, über mehr als Smalltalk sind wir in unseren bisherigen paar Begegnungen nicht hinausgekommen. Daher war ich überrascht, wie offen sie plötzlich über persönliche Dinge zu sprechen anfing. Schnell stellte es sich der Grund für ihre Mitteilsamkeit heraus. Ihr Leben befindet sich im Umbruch.
Sie ist zwar noch verheiratet, aber sie trägt konkrete Trennungsgedanken mit sich herum und will ihren Mann verlassen. Da ich auch ihn kenne, interessierten mich die Gründe und fragte vorsichtig und indirekt nach. Aber ich musste mich gar nicht bemühen, sie war sehr mitteilsam. Aber je länger sie sprach, desto mehr begann ich innerlich den Kopf zu schütteln. Ich konnte ihre Gründe nicht nachvollziehen. Es gab keine „Smoking Gun“, er hat sie weder geschlagen, mit anderen Frauen betrogen oder sonst wie hintergangen. Er raucht nicht, trinkt nur sehr selten Alkohol und verdient gut. Menschlich ist er ein offener Charakter und aktiver Mensch, verlässlich, humorvoll und man kann mit ihm gut reden.
Als ich auf all diese positiven Eigenschaften von ihm hinwies, wurden diese von ihr auch gar nicht in Abrede gestellt. Aber mir fiel auf, dass sie diese kaum schätzte. Diese Eigenschaften wurden als normal, sozusagen als „Basics“ betrachtet und waren kaum einer Erwähnung wert. Viel lieber schwärmte sie von ihren Dates mit einem neuen Mann, mit dem alles um so viel anders, neu und aufregend ist. Da kam zum ersten Mal in mir das Gefühl hoch, dass ihr Beziehungsbild vielleicht ein klein wenig engstirnig war und sie trotz ihres Alters von über 40 trotzdem immer noch mit einer gewissen Naivität behaftet ist.
Diese Dinge sind nur am Anfang anders, neu und aufregend. Es ist im Grunde genommen nicht fair, den „altbekannten und langweiligen“ Mann mit einer neuen Bekanntschaft zu vergleichen. Nur weil sie bei dem „Neuen“ (noch) keine Nachteile kennt, heißt dies noch lange nicht, dass es keine gibt. Auch ihr jetzt langweiliger Mann war einmal neu und aufregend. Aber ich verzichtete auf entsprechende Wortmeldungen. Ich beendete unter einem Vorwand die Unterhaltung und wünschte ihr für ihre Zukunft alles Gute.
Ich bin immer wieder fasziniert davon, wie leichtfertig heutzutage Ehen und Beziehungen aufgelöst werden. Es wird kaum mit dem Partner geredet, man setzt sich mit ihm nicht mehr auseinander und noch weniger wird um die Beziehung gekämpft. Wenn’s nicht mehr passt, wird halt geschieden oder die Beziehung gelöst und Mann oder Frau machen sich erneut auf die Suche nach DEM Traumpartner… aber meistens nur um später festzustellen, dass das Grün auf der anderen Seite des Zaunes um nichts grüner war. Dann wiederholt sich alles wieder von vorne. Dieses Verhalten findet man bei beiden Geschlechter, wobei ich das (natürlich subjektive) Gefühl habe, dass Frauen etwas mehr dazu neigen als Männer.
Vielleicht habe ich Glück und ich kann diese Angelegenheit weiter verfolgen. Es interessiert mich, wie sich ihre jetzt hoch fliegenden Beziehungserwartungen in ein paar Jahren anhören werden.
PeZwo - Mittwoch, 4. Mai 2011, 11:07 - Kategorie:
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Es geschah irgendwann im Sommer 2003. Ein damals 19-jähriges Mädchen feiert mit Freunden in der Disco. Es war ein feuchtfröhlicher Abend, die Stimmung war gut und die Gäste widmeten sich in einem verstärkten Ausmaß der Vernichtung des Alkohols.
Das Mädchen wollte auf die Toilette. Eine ältere und stark alkoholisierte Frau versperrte ihr den Weg. Es kam zu einem Gefecht mit Worten. Dies endete damit, dass die ältere Frau auf das Mädchen los ging und ihr den Kopf mehrfach heftig gegen die Wand schlug. Eine Gehirnerschütterung und ein Polizeieinsatz waren die unmittelbaren Folgen.
Das Mädchen wurde in weiterer Folge von einem Rechtsanwalt betreut. Dieser riet ihr zu einer Anzeige und auf Schmerzensgeld zu klagen. Jahre später kam es zu dem Prozess und die ältere Frau wurde erwartungsgemäß zur Zahlung von Schmerzensgeld sowie der Übernahme der Prozesskosten sowie der Rechtsanwaltskosten im Gesamtwert von ca. 10.000 Euro verurteilt.
So weit , so gut. Bis dahin lief alles so ab, wie man sich dies als Normalo so vorstellt und die Angelegenheit schien erledigt.
Weit gefehlt.
Die ältere Frau ging in den Privatkonkurs. Dies bedeutete, dass sie für ca. 7 Jahre nicht belangt werden kann das Schmerzensgeld zu bezahlen. Aber das wahre Problem sollte erst noch kommen. Eigentlich wäre die ältere Frau verpflichtet gewesen, neben dem Schmerzensgeld auch die Rechtsanwaltskosten des Mädchens zu bezahlen. Da wegen dem Privatkonkurs die Eintreibung des Geldes nicht möglich ist, hielt sich der Rechtsanwalt an dem Mädchen schadlos und stellte ihr vor einigen Monaten eine Rechnung von über 4.000 Euro fällig und beantragte eine Lohnpfändung... was für sie fatale Folgen hat. Sie ist in der Zwischenzeit erkrankt, verlor dadurch ihre Arbeit und muss nun für mindestens ein halbes Jahr auf Langzeittherapie gehen. In dieser Zeit muss sie von einem nicht gerade üppigen Krankengeld leben.
Nicht nur, dass das Mädchen damals grundlos angegriffen und verletzt wurde,
nicht nur, dass ihr vom Rechtsanwalt ein Prozess empfohlen wurde,
nicht nur, dass sie von dem gerichtlich zugesprochenen Schmerzensgeld nie einen einzigen Cent sah...
... jetzt muss sie - nun selbst in einer Notlage befindlich - auch noch jenen Rechtsanwalt, auf dessen Rat hin sie sich erst auf diesen Weg begeben hatte, selbst bezahlen.
Und dies alles ist rechtlich gedeckt. Noch Fragen?
PeZwo - Donnerstag, 28. April 2011, 13:54 - Kategorie:
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In Japan geht es um Strahlenmesswerte und Ausweitung von Sperrzonen. In Ö3 diskutiert man schon den ganzen Morgen darum, ob ein Mann im Stehen oder im Sitzen pinkeln soll.
Heute habe ich zum ersten Mal den Ö3-Wecker abgedreht.
PeZwo - Donnerstag, 31. März 2011, 08:52 - Kategorie:
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Nein, ich meine nicht das gestrige Fußballspiel gegen Belgien. Ich meine den Kampf gegen die Atomkatastrophe in Fukushima. Die Strahlenwerte außerhalb steigen massiv an. Wahrscheinlich haben sich die Brennstäbe schon durch den Boden geschmolzen. Dieser Atom-Unfall wird Tschernobyl übertreffen... damals war es "nur" ein kollabierender Reaktor, jetzt sind es mehrere. Außerdem droht eine Zugabe in Form einer Vergiftung durch Plutonium. Ich fürchte nach wie vor, dass der Höhepunkt der Katastrophe erst kommen wird.
Nicht genug, dass vor Europas Haustüre Bürgerkrieg herrscht... der Westen hat sich auch noch in den libyschen Konflikt mit hineinziehen lassen.
Und mit Portugal kracht neben Griechenland und Irland bereits in dem dritten Euro-Land das Finanzsystem zusammen. Mangel an künftigen Kandidaten herrscht nicht.
Vielleicht haben die diversen Hellseher recht und 2012 geht wirklich die Welt unter. Aber nicht in der kolportierten Form. Es wird möglicherweise nur unsere heile Welt sein, die untergeht.
PeZwo - Samstag, 26. März 2011, 06:37 - Kategorie:
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Zuerst das Erdbeben, über 10.000 Tote... dann die Atomkatastrophe, bei der man immer noch fürchten muss, dass das Schlimmste möglicherweise erst noch kommt... und jetzt Krieg in Libyen. Die internationale Gemeinschaft hat heute begonnen, Gadaffi zu bombardieren. Wiederum sind die Folgen noch unabsehbar.
Irgendwie gerät derzeit die Welt aus den Fugen. Ich wünsche mir, dass ich wiedermal einen fröhlichen und ganz normalen Beitrag schreiben kann.
PeZwo - Samstag, 19. März 2011, 22:01 - Kategorie:
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Die Atom-Katastrophe in Japan hat bei uns natürlich eine Energiedebatte ausgelöst. "Raus aus der Atomkraft" heißt das Tagesmotto, was angesichts der Ereignisse völlig logisch klingt. Egal ob im Radio oder in den vielen Fernseh-Talkshows... überall sprießen die Vorschläge, wie man die Atomkraftwerke ersetzen könnte, nur so aus den Lautsprechern.
Aber.... wäre da nicht diese Strahlengefahr... Atomkraftwerke wären die idealen Energieerzeuger. Leider kommen bei genauerem Nachdenken über die alternativen Energieformen einige Aspekte hoch, die so manche heute besorgte Mitbürger nicht gerne hören werden.
- Jedes abgeschaltete Atomkraftwerk bedeutet ein oder mehrere Kohle- oder Gaskraftwerke mehr, was wiederum für die CO2-Bilanz (Stichwort Klimaerwärmung) gar nicht gut ist.
- Windenergie kann nicht überall erzeugt werden. Also muss Strom transportiert werden => es müssen neue 380 kV Leitungen gebaut werden. Wenn man sich das Theater mit den Handymasten vor die Augen führt, dann kann man sich leicht ausmalen wie die Reaktionen der Mitbürger sein werden, bei denen die Leitungen vorbeigehen werden.
- Wasserkraft wäre auch so ein idealer Energieerzeuger... aber... ich sage nur "Stichwort Hainburg". Oder man denke an die massiven Proteste und Kritiken an dem 3-Schluchten-Damm in China. In dem Moment, wo wegen eines Kraftwerkes die Umwelt verändert wird, gibt es sofort lokale Protestbewegungen.
Ich fürchte man wird es nicht schaffen, dass man alle Menschen mit genügend billiger(!!!) Energie versorgt und dabei
- nicht die Atomkraft nutzt,
- keine neue Hochspannungsleitungen baut,
- Landschaften wegen Wasserkraftwerke nicht verändert und
- die CO2 Bilanz trotzdem gering hält.
Egal was die Zukunft bringen wird, man wird in irgendeiner Form Nachteile auf sich nehmen müssen. Und es wird genug Menschen geben, die gegen diese Nachteile lautstark protestieren werden. Und man wird jene Politiker verdammen, die diese Proteste abwiegeln und ignorieren werden.
Allen Menschen recht getan ist eine Kunst die niemand kann.
PeZwo - Donnerstag, 17. März 2011, 08:35 - Kategorie:
serious
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Ich habe eine Zeit lang nachgedacht, ob mir eine bessere Überschrift einfällt... aber ich bin gescheitert.
Den Bilder der zerstörten und im wahrsten Sinne des Wortes dem Erdboden gleich gemachten Küstenstädten kann ich mich kaum entziehen.... zu sehr wirkt es auf mich, wenn ich Lastwägen und Schiffe auf Dächern von kaputten Häusern sehe. Die vielen Videos der Flut und des Bebens, gedreht von dem Betroffenen mit Handy, bedrücken mich mehr als es bei dem Tsunami zu Weihnachten 2004 der Fall war.
In jenen Ländern, die 2004 betroffen waren, sind heute die Häuser und Straßen großteils wieder hergestellt. Es laufen Kinder herum, die den Platz der damals gestorbenen Menschen einnehmen. Das Leben ging weiter und floriert wieder.
Aber Japan steht die wahre Apokalypse noch bevor. Die Atomwolke wird diesem Erdbeben ein dauerhaftes "Denkmal" setzen. Wo sie sich hin setzt, geht das Leben nicht mehr weiter. Heute, 25 Jahre nach Tschernobyl, sind Bereiche der Ukraine immer noch nicht bewohnbar. Und genau das steht Japan auch bevor. Die Japaner, so tapfer und tüchtig sie auch sein mögen, können nicht - so wie die Ländern nach 2004 - einfach alles wieder aufbauen. Es werden Teile dieser Insel auf ewig scheinende Zeit unbewohnbar bleiben.
Ich glaube, wir erleben gerade wie sich unsere Welt innerhalb von wenigen Tagen irreversibel ändert. Das letzte Mal, wo ich so ein Gefühl hatte, war der 11. September 2001.
PeZwo - Dienstag, 15. März 2011, 15:15 - Kategorie:
serious
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Irgendwie dachte ich (Wunschdenken?), dass sich die Katastrophe in Japan vielleicht als doch nicht so schlimm herausstellen wird... aber sie dürfte Ausmaße besitzen, die noch schlimmer als vorstellbar sein könnte.
Lt. Nachrichten wurde durch das 9,0 Beben die Küstenlinie um 2 Meter verrückt und angeblich hat sich dadurch sogar die Erdachse leicht
verschoben.
Es gibt nach wie vor massenhaft "leichtere" Nachbeben... "leichter" nur im Vergleich zum Hauptbeben. Woanders würden sie vermutlich als "schwer" bezeichnet werden.
In den Nachrichtensendern tauchen immer mehr Videos von dem Tsunami auf. Man sieht wie die Wassermassen Häuser völlig problemlos ausheben und zur Kleinholz zurück verarbeiten.
Derzeit gibt es etwas über 2.000 bestätigte Todesopfer. Wenn man aber bedenkt, dass es mehrere dem Erdboden gleich gemachte Küstenstädte mit 5-stelligen Einwohnerzahlen gibt, dann muss man hoffen, dass die Zahl der Toten nicht sechs-stellig wird.
In 2 Reaktoren wird zur Stunde eine Kernschmelze angenommen und es wurde bereits außerhalb erhöhte Radioaktivität gemessen. Es gibt auch schon die ersten Strahlenopfer. Und niemand weiß, ob dies nicht erst der Anfang ist.
Wir hier in Europa dürften weit genug weg sein, um von den atomaren Auswirkungen einigermaßen geschützt zu sein. Wenn man bedenkt, dass Japan die drittgrößte Volkswirtschaft der Erde ist, dann werden diese Ereignisse mit Sicherheit auch auf uns Auswirkungen haben (wir sollten uns an den heutigen Benzinpreis schon mal gewöhnen). Es scheint als ob wir vor einem Lernprozess stehen... unter anderem auch daran, dass ein paar kopierte Zeilen einer Doktorarbeit nicht zu den WIRKLICHEN Probleme unserer Welt zählen.
Wahrscheinlich wird das magische Datum Nine-Eleven bald durch Three-Eleven ersetzt werden. Uuuups, schon wieder Elf? Da dürften jetzt auch die Esoteriker und Weltuntergangstheoretiker wieder Hochkonjunktur haben. Ich bin schon neugierig, wann irgendjemand hoch offiziell dieses Ereignis als erste Ausläufer des für 2012 vorausgesagten Weltunterganges bezeichnen wird.
PeZwo - Sonntag, 13. März 2011, 08:46 - Kategorie:
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Es war Frühling 1986. Ich war Student und befand mich auf der Insel Mali Losinj in dem damals noch existierenden Jugoslawien, wo ich 2 Wochen als Tennislehrer tätig war. Handys und Internet gab es noch nicht und das Satellitenfernsehen war viel zu fortschrittlich für die Jugoslawen. So bekamen wir damals von dem, was sich in Österreich nach der Tschernobyl-Katastrophe abspielte, so gut wie nichts mit. Ab und zu übersetzte uns eine Hotelangestellte die spärlichen Nachrichten des staatlichen Fernsehens über dieses Unglück und hin und wieder schaffte es jemand mit dem Festnetz durchzukommen und gab die reichlich beunruhigenden Infos an die anderen Hotelgäste weiter.
Nun droht als Folge des Erdbebens in Japan zum ersten Mal seit diesem Unglück wieder eine Kernschmelze. Ich dachte mir schon vor einiger Zeit, dass ein erneuter Atomunfall schon längst "überfällig" ist... schließlich werden die Atomreaktoren älter und älter. Außerdem ist es eine ganz normale menschliche Verhaltensweise, dass - wenn nichts passiert - die Aufmerksamkeit immer mehr nachlässt. Man erkennt dies auch daran, dass man seit einiger Zeit schon wieder mit dem Bau von neuen AKWs liebäugelt sowie das Stilllegen alter AKWs immer weiter hinausgezögert wird (siehe Deutschland).
Aber nun, pünktlich zum 25-jährigen Jubiläum von Tschernobyl (welche Ironie!!), bekommt die Welt die schon etwas vergessenen Risiken der atomaren Energieerzeugung wieder neu vor die Augen geführt. Es war schon höchste Zeit dafür... und hoffen und beten wir, dass es bei diesem Weckruf bleibt, ohne dass es auf der japanischen Insel zu wirklichen Konsequenzen kommt.
PeZwo - Samstag, 12. März 2011, 08:08 - Kategorie:
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In den letzten Tagen wurde ich beim Studium der täglichen Nachrichten gleich zwei Mal mit dem Thema "Pflichterfüllung" konfrontiert.
Der BZÖ-Abgeordnete Stefan Petzner wurde wegen der Verletzung des Amtsgeheimnisses zu 38.000 Euro Strafe
verurteilt. Er argumentierte, dass er diese Straftat auf Geheiß von Jörg Haider wissentlich auf sich nahm. Na gut. Er wusste, was er tat, konnte die Konsequenzen abschätzen und entschied sich für das, was er als Pflichterfüllung ansah. Korrektes Urteil, Petzner tut mir nicht einen einzigen Millimeter leid.
Ganz anders sieht meine Empfindungswelt bei
diesem Urteil aus. Zwei Grundwehrdiener mussten auf Geheiß ihres Vorgesetzten auf einem Truppenplatz im Zuge einer Übung Nebelgranaten zünden. Leider befand sich dieser Ort gleich neben der Autobahn und es kam zu schweren Unfällen mit Todesfolge. Im Zuge dieses Prozesses kam heraus, dass mit dem Zünden der Granaten nicht einmal gegen Vorschriften verstoßen wurde. Den Truppenübungsplatz gab es schon lange und als die Autobahn gebaut wurde, hat niemand die Vorschriften der geänderten Situation angepasst.
Die Strafe für den Oberleutnant kann ich noch verstehen. Er hatte die Verantwortung und hätte die Gefahr erkennen müssen. Es wurden aber leider auch die bedingte Strafe für die beiden Korporäle bestätigt, was ich für ein Fehlurteil halte. Das Gericht war folgender Meinung: "
Ein bloßes Sich- Zurückziehen auf Befehle kann ein selbstständiges Denken nicht ersetzen. Auch im Bundesheer muss jeder selbstständig denken."
Das möchte ich sehen, wenn beim Bundesheer ein Vorgesetzter etwas befiehlt und der Grundwehrdiener beginnt selbständig zu Denken und verweigert den Befehl mit der Begründung, dass vielleicht etwas passieren könnte. Er hätte den Arsch offen und kein Mensch würde ihm helfen... und schon gar nicht jene Richter, die jetzt im Nachhinein so großspurig ganz genau wissen, was alles richtig gewesen wäre. Das sind genau jene Momente, wo ich manche Richter als weltfremde, selbstherrliche und bürokratische Arschlöcher ansehe.
PeZwo - Mittwoch, 9. März 2011, 20:53 - Kategorie:
serious
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