EDV, Horror und Herausforderung

Es fahren zu den heutigen Tests bei unserem EDV-Projekt extra 2 Mitarbeiter aus der Steiermark an (3 Std. Fahrzeit eine Strecke). Sie sollen auch ihre Programme hier Vorort testen. Diese Programme setzen auf jene Ergebnisse auf, die meine Programme liefern. Oder anders formuliert... wenn meine Programme Mist machen können sie nichts tun.

In der Früh haben wir daher meine Programme gut getestet und uns sind da ein paar Dinge aufgefallen. Ich habe meine Programme modifiziert, ich habe mir die Ergebnisse angesehen und es schaute gut aus.

Knapp danach blickte ein Datenkundiger auf meine Ergebnisse und stutzte: "warum ist das Feld mit der Dicke leer? Das war doch gestern noch gefüllt?"


Ich kontrollierte das Beispiel und dann schwante mir Böses. Meine heute gemachten Programmänderungen hatten wie gewünscht die Fehler beseitigt. Allerdings bewirkten diese Veränderungen leider Seiteneffekte auf andere Teile des Programmes die bisher funktioniert hatten... und nun nicht mehr funktionierten... und dies ist leider bei den Datenmassen nicht aufgefallen.

Dies ergab nun eine jener Situationen, die für einen Entwickler Horror und Herausforderung zugleich ist. Ich musste unter höchsten Druck (da warteten die Steirer drauf, dass sie endlich das tun konnten weswegen sie 3 Stunden gefahren sind) meine Programme korrigieren... immer mit der Gefahr mir in der Schnelligkeit noch mehr Fehler einzuhandeln.

Oh, Mann... ich scheine es geschafft zu haben. Die beiden arbeiten und ich warte - jetzt wo ich dies hier schreibe - auf weitere Ergebnisse meiner Programme... um andere Fehler ausschließen zu können.


Das sind jene, Momente wo sich die Spreu vom Weizen trennt und wo man als Entwickler so richtig gefordert wird.
Also sprach flyhigher
am Dienstag, 7. Oktober 2008, 16:19 wie folgt:

toi toi toi *spucküberdieschulter* wird scho guat geh!

PeZwo - 7. Okt, 17:02

hoffentlich sagte dies auch nicht der Vorsitzende der Lehman brothers Investment Bank als er den letzten aufgenommenen Kredit unterschrieb... kurz bevor sie mit 600 Milliarden Dollar in die Pleite gingen...
Also sprach steppenhund
am Dienstag, 7. Oktober 2008, 17:14 wie folgt:

Ich kenne dieses Horror-Szenario sehr gut. In einem größeren Rahmen erkläre ich den Leuten auch, warum Testen ein spezieller Job ist und ein spezielles Mindset benötigt.
Dass ein Entwickler sich selbst oder die Arbeit eines anderen Entwicklers testet, kann nie so effizient sein, wie es ein Testspezialist schafft. Das hat nach meiner Auffassung damit zu tun, dass die Denkweise des Entwicklers "produktiv" und lösungsorientiert ist während der Tester eine destruktive Kreativität entwickelt.
Deswegen kann man auch nicht "irgendjemanden" zum Testen nehmen.
Diese Aussage, die bei Militärflugzeugen oder der Formel-1, sowie bei medizinischen Überprüfungen kaum einer Argumentation bedarf, scheint in der Software-Industrie jedesmal einen großen Aha-Effekt zu bewirken.
Was so ziemlich zu beweisen scheint, dass die in der IT alle spinnen. Denn zu kapieren sollte das ja nicht so schwer sein.

theswiss - 7. Okt, 17:20

Wer keinen Fehler findet, hat schlecht getestet..
PeZwo - 7. Okt, 17:27

@steppenhund

In der Theorie hast du Recht. In der Praxis hat unser Team zuwenig "Wissende", die nach einen Test auf Richtig/Falsch entscheiden können. Wir haben auch zu wenig Budget um uns einen eigenen Tester leisten zu können.


@theswiss
Yes... am Anfang ist es so.
gulogulo - 7. Okt, 17:40

p2, bei dir ist also alles banane? ;-)
PeZwo - 7. Okt, 17:52

@gulo²

*lach* DAS kannte ich noch nicht.

Nein, wir sind kein IKEA... wir machen wie ein Tischler maßgeschneiderte und einmalige Sonderanfertigungen... ganz genauso wie es der Kunde braucht und möchte. Da findet der Reifungsprozeß während der Testphase statt.
steppenhund - 7. Okt, 17:52

@p2
Die Kleinheit eines Teams kann schon dazu führen, dass das Team selbst sich keinen Tester leisten kann.
Das Argument mit den "Wissenden" hält nicht, das erlebe ich tagtäglich bei Banken und anderen Großbetrieben, wo der Fachbereich meint, er kann das "Wissen" nicht ausreichend weitergeben, damit der Tester ausreichend versorgt ist.
Manchmal reicht es bereits, wenn der "Wissende" versucht, einen Testfall zu beschreiben, um die ersten Fehler zu finden. Aus einem fachlichen Testfall heraus findet der gute Tester noch einen ganze Reihe anderer Tests, an die weder der Fachbereich noch der Entwickler testet.
Und Theorie ist es nicht:)
Schau einmal auf www.isqi.org. Da geht es auch um Test-Zertifizierungen. Zufälligerweise habe ich bei der letzten Konferenz den Best-Paper-Award bekommen:)
Und da geht es um ein ganz banales aber schweres Beispiel der Testautomation!
PeZwo - 7. Okt, 18:00

@steppenhund

das mit dem "Beschreiben des Wissenden" stimmt.

Wir haben Entwickler die von dem Customizing nicht viel wissen und Organisatoren, die sich in der Programmierung kaum auskennen. Und die beiden müssen zusammen testen. Das ist keine so schlechte Kombination... der Organisator testet die betriebswirtschaftlich sinnvollen Standardfälle und der Entwickler die logisch-theoretisch möglichen Fälle.
steppenhund - 7. Okt, 18:46

Das ist eh der normale Wahnsinn.
Wobei das Wort "Customizing" ja mittlerweile einen besonderen Reiz gewonnen hat.
Was "gecustomized" wird, muss man doch nicht testen. Das sind ja "nur" Einstellungen.
Aber wir haben immerhin vier Tester bei einer Versicherung, die "gecustomizte" Software einsetzt:) hihihi

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