wirklich Zufall?

Vor einigen Tagen bekam ich ein Buch geschenkt. Es handelt sich dabei um einen Roman basierend auf einer wahren Begebenheit. Er heißt "Gierige Bestie", wurde von dem bekannten österreichischen Profiler Thomas Müller geschrieben und es dreht sich um ein Wirtschaftsverbrechen. Die Handlung ist jedoch nur ein Aufhänger für die eigentliche Botschaft, die Thomas Müller mit dem Buch vermitteln möchte. Diese besteht darin, dass Müller die "moderne" Art und Weise wie Firmen heutzutage geführt werden (Profitgier, Mobbing, schlechte Strategien, mangelndes Führungsverhalten) anprangert und aufzeigt.


Heute machte mich jedoch etwas sehr stutzig.
Es geht in dem Buch um einen EDV-Techniker, der von einem Institut sehr sensible Daten gestohlen hat und damit droht sie zu veröffentlichen. Es wird nicht bekannt in welchem Land dies passiert, um welchen Firma bzw. Branche es sich handelt und es kommt nie heraus, was für Daten dies sind... es wird nur erwähnt, dass sich bei ihrer Bekanntmachung in mehreren Ländern gesellschaftliche Umwälzungen zu erwarten wären. Allerdings ist der EDV-Techniker kein gewöhnlicher Krimineller. Er ist ein hochqualifizierter und idealistischer, aber sehr verbitterter Mitarbeiter dieser Firma, dem diese übel mitgespielt hat und der den Datendiebstahl gemacht hat um sich zu rächen und dabei sein Schicksal aufzuzeigen.
Thomas Müller trifft den Mann in Genf und hat den Auftrag die Daten sicherzustellen und den Mann der Justiz zuzuführen.


Heute, eine Woche nachdem ich das Buch zu Ende las, erregt in den Nachrichten diese Meldung meine besondere Aufmerksamkeit... besonders der Schluss des Artikels: Die "FTD" berichtete, die CD mit Schweizer Kontodaten stamme von der britischen Großbank HSBC. Dabei soll es sich um jene Daten handeln, die der Informatikspezialist der HSBC Private Bank in Genf, Herve Falciani, bereits im vergangenen August den französischen Behörden angeboten habe.

Lt. diesem Artikel geschah der Diebstahl vor dem Sommer 2007.
Das Buch von Thomas Müller erschien am 1. März 2008 im Rowohlt Tb. Verlag.

Ist das wirklich ein Zufall?????
Also sprach steppenhund
am Montag, 1. Februar 2010, 23:59 wie folgt:

Egal, ob es sich um einen Zufall handelt oder nicht: ich glaube, dieses Szenario tritt häufiger ein, als es bekannt wird.
"Er ist ein hochqualifizierter und sehr verbitterter Mitarbeiter dieser Firma, dem diese übel mitgespielt hat und der den Datendiebstahl gemacht hat um sich zu rächen und dabei sein Schicksal aufzuzeigen."
Sehr gut ist auch der Roman von Herbert Franke "Die weiße Pest". Da geht es zwar nicht um EDV sondern um Molekularbiologie, aber die Frustration, die einen "geclearten" (Sicherheitsüberprüfung) Wissenschaftler umdreht, weil seine Familie bei einem Terroranschlag in Irland getötet wird, ist genauso beschrieben.

PeZwo - 2. Feb, 00:03

Das kann natürlich sein. Aber bei Beschreibung der tatsächlichen Person in dem Artikel und der virtuellen Person im Roman sind verdächtig viele Parallelen, genauso wie Genf als Schlüsselstadt.

Und danke für den Buchtipp!
PeZwo - 2. Feb, 00:14

P.S.

In diesem Artikel werden die Beweggründe von Hervé Falciani wie folgt beschrieben:

Bevor er die Daten den französischen Behörden übergeben habe, unternahm Falciani offenbar diverse Versuche, um das Management der Bank auf die Systemmängel aufmerksam zu machen. Bei der HSCB Private Bank sei er jedoch auf taube Ohren gestossen. Die alte Garde habe sich gegen seine Erneuerungswünsche gesetzt, und auch eine interne Beschwerde habe nichts bewirkt.

Passt exakt auf das Buch. Dort hat auch der Dieb geschildert, wie oft er erfolglos versuchte das Management der Bank auf Missstände aufmerksam zu machen.
Also sprach gulogulo
am Dienstag, 2. Februar 2010, 09:21 wie folgt:

nur so nebenbei: wie ich heute in einer zeitung gelesen habe, hat beim letztenmal der "datenanbieter" fünf millionen euro für die cd erhalten ... und dafür 400000 euro steuern gezahlt. sehr brav.

PeZwo - 2. Feb, 10:03

du meinst die ähnliche Aktion damals mit der Liechtersteiner Bank?
steppenhund - 2. Feb, 10:30

In Österreich hätte er wohl 2,5 Mio Steuer berappt.
gulogulo - 2. Feb, 11:09

ja.
"Dank Merkels Machtwort dürfte die Entscheidung jedenfalls gelaufen sein, auch wenn offiziell im Finanzministerium noch geprüft wird, ob der deutsche Staat gestohlene Daten kaufen soll. Orientieren will man sich am Liechtensteiner Fall vor zwei Jahren. Damals hatte der Geheimdienst BND (Bundesnachrichtendienst) für 4,6 Mill. Euro (abzüglich 400.000 Euro Steuern) die Daten von gut 1000 Steuerflüchtlingen der Vaduzer LGT-Treuhand erworben."
Also sprach SuperWeib
am Dienstag, 2. Februar 2010, 22:27 wie folgt:

War exakt auch mein erster Gedanke, als ich von der Sache gelesen habe :o))

BTW... kennst du auch das andere Müller-Buch... das "Rote"?

PeZwo - 3. Feb, 09:25

du meinst vermutlich mit "Rote" das Buch "Bestie Mensch"...

Ja, habe ich zuhause und bisher zweimal gelesen.

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