Depeche Mode - Konzert in Wien
Junge, Junge, da ging die Post ab.
Wenn ich meine letzten Konzerte so Revue passieren lasse, dann war das Konzert gestern für mich eine Überraschung. Es hatte für mich einen so ganz anderen Charakter als wie die letzten von mir besuchten Events. Diese waren so wie erwartet.
U2 war einfach nur zum Schweben.
Oasis hingegen waren arrogant und wild. Rock pur. Es sind ein paar zornige junge Männer auf der Bühne, die ihre Wut und den Frust herausspielen. Laut, direkt, hart und kompromißlos, wie ein Boxer. Der hält sich auch nicht mit Feinheiten auf. Man kann in der Musik der Gallagher-Brüder ihre inneren Konflikte direkt spüren. Und genauso verhielt sich auch das Publikum. Es war wild, hart an der Grenze der Aggressivität.
Depeche Mode hingegen waren für mich immer Softies (ein Freund von mir nannte sie sogar "Schwuchtlpartie"). Dieser Plastik- und Synthesizersound hat auf mich immer eher ein intellektuellen Eindruck gemacht. Die elektronischen Klänge und die Stimme von Dave, die bei mir immer eine eher melancholische Stimmung als Ekstase erzeugen, ließen mich ein tendenziell ruhiges Konzert erwarten.
Weit gefehlt.
Da flippte das Publikum aus, das war mir nimma wurscht. Besonders auffällig war für mich, dass Sex eine ziemliche Rolle spielte.
Der Sänger Dave Gahan kam im Sakko und wirbelte nur so über die Bühne, ungeachtet der doch eher ruhigen Nummern. Es dauerte nicht lange, bis er sich dem Sakko entledigte. Ein paar Songs später war auch das Jacket weg und er sang von da an mit nacktem Oberkörper. Seine muskulöser Oberkörper, die vielen Tätowierungen und seine Körpersprache ließen an der Botschaft keinerlei Zweifel aufkommen.
Parallel dazu wurde auf der Rückseite der Bühne das Bild einer Kamera übertragen. Aber nicht so wie bei U2 als "normales Fernsehbild". Eher wie bei einem Musikvideo - verzerrt, verschoben, in den eigenartigen Farben. Ab und zu sah man auch Bilder, wo ziemlich schöne Frauen ganz nackt oder oben ohne gezeigt wurden.
Für mich war der Konzerthöhepunkt "Enjoy The Silence". Es war wahrlich beeindruckend, wie das Singen des Refrains jeweils vom Publikum übernommen wurde. Das ist ein Gänsehauserlebnis, wenn 12.000 Leute aus ganzer Kehle
All I ever wanted
All I ever needed
Is here in my arms
Words are very unnecessary
They can only do harm
gesungen haben. Das war laut genug, um fast schon die Band zu übertönen. Dave registrierte es mit einem zufriedenen "That's right".
Ich habe natürlich keinen Vergleich, wie Depeche Mode normalerweise auf der Bühne sind. Aber man hatte das Gefühl, dass auch sie das Konzert definitiv genossen haben. Und ich hatte nicht gedacht, so einen emotionalen Konzertabend mit derartig enthusiastischen Fans zu erleben...
Edit: noch ein paar Infos, zu denen ich gestern zu müde war.
Auf www.depechemode.de findet man Konzertberichte, so wie auch vom Wiener Konzert
Hier noch ein Link zu der ORF-Online Seite mit einem Bericht und Fotos: bombastische Engel
und die Set-List:
Intro
A Pain That I’m Used To
John The Revelator
A Question Of Time
Policy Of Truth
Precious
Walking In My Shoes
Suffer Well
Damaged People / Macro
Home (Piano-Version)
I Want It All
The Sinner In Me
I Feel You
Behind The Wheel
World In My Eyes
Personal Jesus
Enjoy The Silence
Erste Zugabe
Somebody / A Question Of Lust /Shake The Disease
Just Can’t Get Enough
Everything Counts
Zweite Zugabe
Never Let Me Down Again
Goodnight Lovers
Wenn ich meine letzten Konzerte so Revue passieren lasse, dann war das Konzert gestern für mich eine Überraschung. Es hatte für mich einen so ganz anderen Charakter als wie die letzten von mir besuchten Events. Diese waren so wie erwartet.
U2 war einfach nur zum Schweben.
Oasis hingegen waren arrogant und wild. Rock pur. Es sind ein paar zornige junge Männer auf der Bühne, die ihre Wut und den Frust herausspielen. Laut, direkt, hart und kompromißlos, wie ein Boxer. Der hält sich auch nicht mit Feinheiten auf. Man kann in der Musik der Gallagher-Brüder ihre inneren Konflikte direkt spüren. Und genauso verhielt sich auch das Publikum. Es war wild, hart an der Grenze der Aggressivität.
Depeche Mode hingegen waren für mich immer Softies (ein Freund von mir nannte sie sogar "Schwuchtlpartie"). Dieser Plastik- und Synthesizersound hat auf mich immer eher ein intellektuellen Eindruck gemacht. Die elektronischen Klänge und die Stimme von Dave, die bei mir immer eine eher melancholische Stimmung als Ekstase erzeugen, ließen mich ein tendenziell ruhiges Konzert erwarten.
Weit gefehlt.
Da flippte das Publikum aus, das war mir nimma wurscht. Besonders auffällig war für mich, dass Sex eine ziemliche Rolle spielte.
Der Sänger Dave Gahan kam im Sakko und wirbelte nur so über die Bühne, ungeachtet der doch eher ruhigen Nummern. Es dauerte nicht lange, bis er sich dem Sakko entledigte. Ein paar Songs später war auch das Jacket weg und er sang von da an mit nacktem Oberkörper. Seine muskulöser Oberkörper, die vielen Tätowierungen und seine Körpersprache ließen an der Botschaft keinerlei Zweifel aufkommen.
Parallel dazu wurde auf der Rückseite der Bühne das Bild einer Kamera übertragen. Aber nicht so wie bei U2 als "normales Fernsehbild". Eher wie bei einem Musikvideo - verzerrt, verschoben, in den eigenartigen Farben. Ab und zu sah man auch Bilder, wo ziemlich schöne Frauen ganz nackt oder oben ohne gezeigt wurden.
Für mich war der Konzerthöhepunkt "Enjoy The Silence". Es war wahrlich beeindruckend, wie das Singen des Refrains jeweils vom Publikum übernommen wurde. Das ist ein Gänsehauserlebnis, wenn 12.000 Leute aus ganzer Kehle
All I ever wanted
All I ever needed
Is here in my arms
Words are very unnecessary
They can only do harm
gesungen haben. Das war laut genug, um fast schon die Band zu übertönen. Dave registrierte es mit einem zufriedenen "That's right".
Ich habe natürlich keinen Vergleich, wie Depeche Mode normalerweise auf der Bühne sind. Aber man hatte das Gefühl, dass auch sie das Konzert definitiv genossen haben. Und ich hatte nicht gedacht, so einen emotionalen Konzertabend mit derartig enthusiastischen Fans zu erleben...
Edit: noch ein paar Infos, zu denen ich gestern zu müde war.
Auf www.depechemode.de findet man Konzertberichte, so wie auch vom Wiener Konzert
Hier noch ein Link zu der ORF-Online Seite mit einem Bericht und Fotos: bombastische Engel
und die Set-List:
Intro
A Pain That I’m Used To
John The Revelator
A Question Of Time
Policy Of Truth
Precious
Walking In My Shoes
Suffer Well
Damaged People / Macro
Home (Piano-Version)
I Want It All
The Sinner In Me
I Feel You
Behind The Wheel
World In My Eyes
Personal Jesus
Enjoy The Silence
Erste Zugabe
Somebody / A Question Of Lust /Shake The Disease
Just Can’t Get Enough
Everything Counts
Zweite Zugabe
Never Let Me Down Again
Goodnight Lovers