Mittwoch, 26. November 2008

Landschafts-Klangmalerei

Am Freitag spiele ich seit langer Zeit wiedermal (ich weiß, ich arbeite viel zu viel!) auf einer Bühne. Im Zuge eines jener Konzerte, die unser Gitarrenstammtisch regelmäßig gibt, kann ich auch etwas zum Besten geben.

Ich weiß es noch... am Tag nach der Rückkehr von meinem Island-Urlaub habe ich auf meiner Gitarre herum improvisiert und dabei hat sich eine Klangmalerei entwickelt die teilweise jenen gewaltigen Eindruck, den die Landschaft auf mich gemacht hat, akustisch etwas wiedergibt.

PICT1077


Logischerweise habe ich das Stück "Iceland" getauft. Im Zuge meiner Vorbereitungen für den Auftritt habe ich es vorhin aufgenommen und wenn es sich jemand anhören möchte, kann er es sich herunterladen: Iceland (mp3, 4,560 KB)



Dann werde ich mit einer Sängerin, mit der ich schon öfters zusammengearbeitet habe, den Tracy Chapman-Song Across the Lines spielen, den sie sich schon länger mal gewünscht hatte:

verhängnisvolle Kettenreaktion

Montag, 16.Oktober:
Ein schöner Herbsttag - Noch einmal Menschen mit lockerer Bekleidung und Sonnenbrillen in den Straßencafes und Biergärten. Bisher keine besonderen Vorkommnisse in der Hauptstraße. Dann plötzlich um 10:47 Uhr kommt der Befehl von Hofer-Geschäftsführer Erich B.: "Fünf Paletten Lebkuchen und Spekulatius in den Eingangsbereich!"

Von nun an überschlagen sich die Ereignisse. Zunächst reagiert Billa-Geschäftsführer Martin O. eher halbherzig mit einem erweiterten Kerzensortiment und Marzipankartoffeln an der Kasse.

15:07 Uhr: Zielpunkt-Marktleiter Wilhelm T. hat die Mittagspause genutzt und operiert mit Lametta und Tannengrün in der Wurstauslage.

16:02 Uhr: Die Filialen von Penny und Lidl bekommen Kenntnis von der Offensive, können aber aufgrund von Lieferschwierigkeiten nicht gegenhalten und fordern ein Weihnachtsstillstandsabkommen bis zum 21. Oktober. Die Gespräche bleiben ohne Ergebnis.


Dienstag; 17. Oktober:
07:30 Uhr: Im Eingangsbereich von Interspar bezieht überraschend ein Esel mit Rentierschlitten Stellung, während zwei Weihnachtsmänner vom studentischen Nikolausdienst vorbeihastende Schulkinder zu ihren Weihnachtswünschen verhören. Zeitgleich erstrahlt die Kaufhausfassade im gleißenden Schein von 260.000 Elektrokerzen. Die geschockte Konkurrenz kann zunächst nur ohnmächtig zuschauen. Immerhin haben jetzt auch Billa, C&A und Kika den Ernst der Lage erkannt.


Mittwoch; 18. Oktober:
09:00 Uhr: Zielpunkt setzt Krippenfiguren ins Gemüse.

09:12 Uhr: Billa kontert mit massivem Einsatz von Rauschgoldengeln im Tiefkühlregal.

10:05 Uhr: Bei Interspar verirren sich Duzende Kunden in einem Wald von Weihnachtsbäumen.

12:00 Uhr: Neue Dienstanweisung bei Lidl: An der Käsetheke wird mit sofortiger Wirkung ein "Frohes Fest" gewünscht. Die Schlemmerabteilung von Billa kündigt für den Nachmittag Vergeltungsmaßnahmen an.


Donnerstag; 19. Oktober:
07:00 Uhr: Interspar schaufelt Kunstschnee in die Schaufenster.

08:00 Uhr: In einer eilig einberufenen Krisensitzung fordert der aufgebrachte Penny-Geschäftsführer Walter T. von seinen Mitarbeitern lautstark: "Weihnachten bis zum Äußersten" und verfügt den pausenlosen Einsatz der von der Konkurrenz gefürchteten CD: "Weihnachten mit Mireille Matthieu" über Deckenlautsprecher. Der Nachmittag bleibt ansonsten ruhig.


Freitag; 20. Oktober:
08:00 Uhr: Anwohner der Hauptstraße versuchen mit Hilfe einer einstweiligen Verfügung die nun von Interspar angedrohte Musikoffensive "Heiligabend mit den Flippers" zu stoppen.

09:14 Uhr: Ein Hofer-Sattelschlepper mit Pfeffernüssen rammt den Posaunenchor "Adveniat", der gerade vor Interspar zum großen Weihnachtsoratorium ansetzen wollte.

09:30 Uhr: Hofer dementiert. Es habe sich bei der Ladung nicht um Pfeffernüsse, sondern Christbaumkugeln gehandelt.

18:00 Uhr: In der Stadt kommt es kurzfristig zu ersten Engpässen in der Stromversorgung als der von Kika beauftragte Rentner Erwin Z. mit seinem Flak-Scheinwerfer Marke "Varta Volkssturm" den Stern von Bethlehem an den Himmel zeichnet.


Sonnabend; 21. Oktober:
Die Fronten verhärten sich; die Strategien werden zunehmend aggressiver.

10:37 Uhr: Auf einem Polizeirevier meldet sich die Diabetikerin Anna K. und gibt zu Protokoll, sie sei soeben auf dem Billa-Parkplatz zum Verzehr von Glühwein und Christstollen gezwungen worden. Die Beamten sind ratlos.

12:00 Uhr: Seit gut einer halben Stunde beschießen Interspar, XXX-Lutz und Billa die Einkaufszone mit Schneekanonen. Das Ordnungsamt mahnt die Räum- und Streupflicht an. Umsonst!

14:30 Uhr: Teile des Stadtbezirks sind unpassierbar. Eine Hubschrauberstaffel des Innenministeriums beginnt mit der Bergung von Eingeschlossenen ... Menschen wie Du und ich, die nur mal in der schönen Herbstsonne bummeln wollten ...

die magische Kugel

Ich sah gerade in Sender Kabel 1 eine der vielen Dokumentation über das J.F.Kennedy-Attentat aus dem Jahr 1963. Bekanntlich wird die offizielle Darstellung des Einzeltäters massiv angezweifelt. Die Basis dafür ist die sogenannte magische Kugel. Es gilt als gesichert, dass ein Einzeltäter nur 3 Schüsse abgeben konnte. Ein 4. Schuss würde einen zweiten Schützen und somit eine Verschwörung bedeuten.
Der erste Schuss ging daneben und der dritte Schuss traf Kennedy im Kopf. Beim zweiten Schuss wird jene Kugel abgefeuert, die später als die "magische Kugel" bezeichnet werden wird, da sie nicht weniger als 7 Wunden bei zwei verschiedenen Personen verursachen hätte sollen. Dabei hätte die Kugel aber zweimal die Richtung wechseln müssen, was als unmöglich angesehen wird. Überdies wies die Kugel nachher keine Verformungen auf.


In dieser Doku wurde gezeigt wie die alten Filme mit den neuesten computerunterstützten Methoden untersucht wurden. Dabei scannte man den Film sozusagen in den Computer ein und konnte danach - ähnlich wie es bereits seit einigen Jahren bei Fußballübertragungen üblich ist - die Szene aus allen erdenklichen Blickwinkeln betrachten. Dabei stellte es heraus, dass Senator Connally im Moment des Treffers anders saß als man früher angenommen hatte. Berücksichtigt man dies, dann hätte diese eine Kugel auf einer geraden Linie eventuell sehr wohl all diese Verletzungen verursachen können.

Die Ermittler gingen noch weiter. Sie stellten den 2. Schuß nach. Dazu ließen sie sich von einer Firma zwei künstliche Oberkörper bauen, die genau die gleichen Eigenschaften wie menschliche Oberkörper hatten. Diese Körper wurden so angeordnet wie sie lt. der Computeranalyse im Moment des Treffers waren. Dann wurde ein Schütze mit dem Originalgewehr und der Originalmunition von einem Kran so weit in die Höhe gehoben bis die Entfernung und der Winkel so wie damals waren.
Der Schuss wurde mit Spezialkameras aufgenommen. Das Ergebnis zeigte, dass die Kugel 6 Wunden verursachte die annähernd mit den damaligen Wunden zusammenstimmte... aber sich dabei deutlich verformte. Zu guter Letzt hat man die Körper einem Gerichtsmediziner übergeben, der als ein Spezialist für Schussverletzungen gilt. Der Mediziner wusste nicht was er untersuchte und kam zu dem Schluss, dass die Wunden von 2 Kugeln verursacht worden sind. Erst später wurde er darüber aufgeklärt, dass er soeben die Nachstellung des zweiten Schusses analysiert hat.

Was bleibt nun am Ende dieser vielen aufwändigen Untersuchen übrig? Es konnte sowohl die Einzeltätertheorie als auch die Verschwörertheorie weder bestätigt noch widerlegt werden.
Unter dem Strich bedeutet dies: es darf fleißig weiterspekuliert werden.

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