Abschiedsfeier
Unser Geschäftsführer hat sich vor einiger Zeit dazu entschlossen, sich in den teilweisen Ruhestand zurückzuziehen. Er war einer der Firmengründer und eine kleine Institution. Entsprechend emotional war auch die Abschiedsfeier. Bei dieser Gelegenheit wurde ihm ein Buch überreicht, dessen Deckel aus einer Stahlplatte bestand. Es war jene Stahlplatte, die nach der Gründung als Logo am Eingang der ersten Firmenräumlichkeiten angebracht war. In dem Buch waren verschiedene Fotos von diversen Veranstaltungen sowie sämtliche Mitarbeiter aufgeführt die je für die Firma gearbeitet hatten... auf jeder Seite stand der Namen, das Eintritts- bzw. ggf. Austrittsdatum und - falls vorhanden - auch ein Foto. Darunter war ein freier Platz, wo wir die Gelegenheit hatten unseren Chef eine letzte Mitteilung zu hinterlassen.
Ich schrieb folgendes:
Du gehörst für mich noch zu jener Generation, für die der Mitarbeiter trotz allem Geschäftsdenken immer noch ein klein wichtiger war als all die Zahlen und das liebe Geld. Ich habe dich als einen sehr menschlichen Chef empfunden, der trotz (oder wegen?) seiner Ecken und Kanten das Herz am absolut richtigen Fleck hat. Ich bedaure dein Ausscheiden und möchte mich noch im Speziellen für deine Unterstützung bedanken, als du dir damals trotz Stress die Zeit genommen hast beim Notar die notwendige Unterschrift zu leisten damit ich in die Ukraine fahren konnte.
Danke für alles.
... und das war keine Sentimentalität. Er wird mir fehlen...
Ich schrieb folgendes:
Du gehörst für mich noch zu jener Generation, für die der Mitarbeiter trotz allem Geschäftsdenken immer noch ein klein wichtiger war als all die Zahlen und das liebe Geld. Ich habe dich als einen sehr menschlichen Chef empfunden, der trotz (oder wegen?) seiner Ecken und Kanten das Herz am absolut richtigen Fleck hat. Ich bedaure dein Ausscheiden und möchte mich noch im Speziellen für deine Unterstützung bedanken, als du dir damals trotz Stress die Zeit genommen hast beim Notar die notwendige Unterschrift zu leisten damit ich in die Ukraine fahren konnte.
Danke für alles.
... und das war keine Sentimentalität. Er wird mir fehlen...
am Freitag, 19. Juni 2009, 21:23 wie folgt:
Ich entnehme daraus auch die Verpflichtung, das Empfangene weiter zu geben. Irgendwann ist man der Gebende. Es entscheidet sich dann, ob man sich an das Leben erinnert oder ein abgehobenes Arschloch wird.
Ich versuche letzteres zu vermeiden.
Aber ich wäre gerne vor 10-15 Jahren bei ihm tätig gewesen, jene Zeit wo er freie Entscheidungsgewalt hatte und seinen Ideen freien Lauf lassen konnte. Da hätten wir so manches bewegen können.
Ja, ich versuche auch das Empfangene weiterzugeben. Aber ich schaffe das aber nur teilweise, weil ich einfach seine stark ausgeprägten Talente auf dem Gebiet der Menschenführung und Motivation nicht habe. Ich tue halt was ich kann.