U2

Donnerstag, 5. Juli 2007

Elevation

...you make me feel like I can fly...





(U2 - Elevation, Vertigo-Tour Mailand 2005)

Montag, 2. Juli 2007

Best Live Performance ever

Ja, klar. So was ist subjektiv. Und genau diese Aufnahme ist für mich nach wie vor DAS Symbol einer genialen Live-Performance schlechthin. Trotz mindestens 1000x gesehen und gehört, immer noch Gänsehaut pur...


Dienstag, 15. Mai 2007

Bono in 3-D

In einem Artikel über den kommenden 3-D Boom im Kino findest sich auch folgender Absatz:

Auch die irische Band U2 hat sich auf ihrer aktuellen Tournee in drei Dimensionen filmen lassen. Der Konzertfilm "U2 3-D", in dem Bono, The Edge & Co. erschreckend real wirken sollen, kommt noch im Herbst in die Kinos.


Wow!!. Ein Konzert der Vertigo-Tour in 3-D in allerbester Kino-Tonqualität. DAS wäre was. Da beginnt das Blut eines echten U2-Fan zu kochen.


Ich werde gespannt dies weiterverfolgen!!

Freitag, 23. Februar 2007

U2 and Green Day

Ist zwar nicht mehr ganz neu, aber trotzdem interessant.

Anläßlich der Wiedereröffnung des Superdome am 25. September 2006 in New Orleans traten U2 und Green Day zusammen auf.

Zuerst spielten sie "Wake Me Up When September Ends" von Green Day's genialer American Idiot CD, dann ein gemeinsames Cover der schottischen Punkband "The Skids" namens "The Saints Are Coming" , welches am Schluß in den U2-Song "A Beautiful Day" überging.

Da anschließend das American Football Spiel der New Orleans Saints gegen die Atlanta Falcons stattfand, war die gewählten Songs dieses Auftritt geradezu genial treffend ausgesucht.


Hier das Video:

Samstag, 17. Februar 2007

U2 - Windows in the Skies

Kürzlich brachte U2 eine neue Best-Of-CD heraus und versah diese mit einem ganz neuen Song namens Windows in the Skies.

Als ich dieses Stück zum ersten Mal hörte, hielt sich meine Begeisterung zugegeben in Grenzen. Aha, eine Aufnahme, welche für die letzte CD nicht gut genug war und jetzt als kleines Zuckerl für die U218 (U2 18 Singles) dient.


Irgendwie muss ich mich entschuldigen. Der Song stellt sich immer mehr als Sicker-Nummer heraus. Er sickerte ganz langsam immer mehr und mehr in meinen Kopf und ich bekomme die Melodie von dort nicht mehr weg.
Die Aufnahme fand in London in den Abbey Road-Studios statt, ein historischer Boden, wo ja auch die Beatles viele ihrer berühmten Alben aufgenommen hatte. Und in der Fachwelt meint man auch, dass der Song ein klein wenig nach den "Fab Four" klingt.

Das Video ist originell, es ist ein Zusammenschnitt von bekannten Musikern, welcher so gewählt ist, dass die Ausschnitte exakt zur Musik passen.





Leider fehlten wegen angeblichen Problemen mit den Rechten ausgerechnet die Beatles. Aber nun gibt es eine Version, wo auch die Beatles darin vorkommen.

Hier ist es:

Dienstag, 6. Februar 2007

U2 by U2 1980 - 1981 Into The Heart (4. Kapitel)

Adam:
Wir unterzeichneten unseren ersten Plattenvertrag tatsächlich in der Damentoilette des Lyceum in London. Aber das ist eine lange Geschichte...

Das 4. Kapitel beschäftigt sich im Wesentlichen mit der Produktion ihrer ersten beiden Albums "Boy" und "October", den ersten Tourneen ausserhalb von Irland bzw. Großbritannien und einer ernsten Krise, welche fast zur Auflösung der Band geführt hatte.


u2_1980


Nick Steward von den Island Records bot den 4 Jungs nach ihren Auftritt im Dubliner National Stadium tatsächlich einen Plattenvertrag an. Er gab aber zu, dass dieses Angebot nicht mit dem Besitzer von Island Records abgesprochen war. Daher fuhr Paul McGuiness in seiner Eigenschaft als Band-Manager nach London, um den Vertrag unter Dach und Fach zu bringen. Es waren noch einige Leute zu überzeugen. Die Band kam nach und spielte auf kleineren Festivals u.a. in Notting Hill, damit die Entscheidungsträger die Musik von U2 besser kennen lernt.
Aber dann war es soweit. Nick kam mit dem Vertrag und er wurde tatsächlich auf der Damentoilette unterzeichnet. Er verpflichtete U2 zu 2 Singles und einem Album und brachte das erste Geld ein. Die paar hundert Pfund linderte die große finanzielle Not.

Larry:
Es war sicher nicht der beste Vertrag, den eine Band je abgeschlossen hat, aber für uns war er gut genug


U2 machte sich auf die Suche nach einem Plattenproduzenten und fanden Martin Hannett. In den Windmill Lane Studio in Dublin begannen die Aufnahmen für die Single "11 O'Clock Tick Tock".

Edge:
Wir waren noch nie zuvor mit einem richtigen Produzenten in einem Studio gewesen, also waren wir einigermaßen nervös und das wirkte sich auf unser aller Spiel aus. Wir hatten wirklich große Schwierigkeiten, den Backingtrack richtig hinzubekommen. Wie es aussah, konnten wir uns nicht auf ein Tempo einigen. Wir begannen in einem Tempo und nach etwa 16 Takten waren wir schon drei oder vier BPM schneller und das ging so weiter bis zum Ende des Songs.

Nun kam der nächste Schritt. Sie bekamen einen Transporter, der ihre Situation deutlich verbesserte. Nun waren sie mit ihm in der Lage, zu den Konzerten anzureisen, darin zu wohnen und wieder heimzukehren, was sehr viel Geld sparte. Sie fuhren kreuz und quer durch Großbritannien und spielten an den verschiedensten Orten.



Dieses Video stammt von einem Auftritt in Belfast und es zeigt wie ungezügelt die Band, insbesondere Bono, damals war.


Nachdem Martin Hannett ausgefallen war, nahmen sie die zweite vertraglich vereinbarte Single "A Day Without Me" mit dem Produzenten Steve Lillywhite auf und es stellte sich heraus, dass Steve mit der Band wunderbar harmonierte.

Es begannen die Aufnahmen zu ihrem ersten Album "Boy". Bono erzählt heute, dass dieses Album geprägt von Angst war, der Angst erwachsen zu werden.

Larry:
Ich denke, Boy wurde etwas über einen Monat lang aufgenommen. Wie sich später herausstellte, war es das schnellste Album, das wir je machen würden.

Edge:
Als wir "I Will Follow" aufgenommen hatte, wurde mir klar, dass uns hier tatsächlich etwas Außergewöhnliches gelungen war.

Bono:
In dieser Platte ist die Zukunft schon angelegt. Sie enthält ein paar wirklich schöne Sachen, eher von der musikalischen Seite her als von den Texten her, voller gewundener, schmerzvoller Melodien steckt sie. Ich finde, es ist eines der besten Debüt-Alben, die je gemacht worden sind.


u2_boy_cover_front

U2: "BOY"

01 I Will Follow
02 Twilight
03 An Cat Dubh
04 Into The Heart
05 Out Of Control
06 Stories For Boys
07 The Ocean
08 A Day Without Me
09 Another Time, Another Place
10 The Electric Co.
11 Shadows And Tall Trees

Alle Songs können mit dem RealPlayer (Infos+Download) angespielt werden. Dies sind offizielle Hörproben von Universal Music Publishing Ltd.


Im Oktober 1980 kam der nächste Schritt. U2 spielten zum ersten Mal auf dem Festland. Sie spielten in Amsterdam.



U2 Electric&Co live Sportpark Geleen, Holland, 08-06-1981


Dann ging es Schlag auf Schlag. Es wurden Pläne für eine Amerika-Tour gemacht. Paul nahm Kontakte auf und es klappte. Die ersten Eindrücke bei der Ankunft in New York wurden von den Bandmitgliedern als überwältigend empfunden. Sie bewegten sich mit einem kleinen Transporter und spielten einige Gigs an der Ostküste. Es war eine wilde und ungezügelte Zeit, während dieser es sogar während einem Auftritt zu einer handfesten Keilerei zwischen den Bandmitgliedern kam.

Edge:
Ich klammerte mich von hinten an Bones Hemd fest und versuchte ihn daran zu hindern, auf Larry loszuschlagen. Stattdessen schlug er mich. Also endete ich in einer Schlägerei mit Bono.

1981-bono-in-gym

Danach standen Auftritte in Frankreich, Deutschland und dem damals isolierten West-Berlin an. Kurz danach begann die 3-monatige Boy-Tournee, wieder durch Amerika, auf der sie Bruce Springsteen und Pete Townshend von den Who trafen.

bono_springsteen

Adam:
Es gab ein paar Nächte, in denen es spät wurde, mit Mädchen, die wir in unseren wildesten Phantasien für Groupies hielten, ein bisschen Killergras rauchten und einen Schluck Wein tranken.


Dann kam es zu einer schweren Krise. Die Aufnahmen zum zweiten Album sollten beginnen, aber sie hatten keine neuen Stücke.

Paul:
Im Musikbusiness gibt es eine Redewendung: "Für ein erstes Album hast du dein Leben lang Zeit. Für das zweite etwa drei bis vier Wochen. Wir standen also unter gewaltigem Druck".

Die Musik war nicht so sehr das Problem, als wie die Texte.

Bono:
Uns ging die Luft aus, die Begeisterung verflog. Steve Lillywhite wurde nicht müde zu sagen: "Na komm schon, ich meine, wie lang ist dieser Song, Bono? Wie lang, dreieinhalb Minuten? Du kannst doch wohl genug Text schreiben, um dreieinhalb Minuten zu füllen."

In dieser Zeit gingen Edge, Bono und Larry zu christlichen Treffen, was die drei bald in einen Konflikt zwischen den Anforderungen an eine Rock'n'Roll-Band und den Zielen der christlichen Gemeinschaft führte. Die Band stand definitiv an einem Scheideweg und knapp vor der Auflösung.

Bono:
Edge verliess die Band. Er sagte es aber nicht der Band, sondern nur mir. Er fühlte an diesem Punkt, dass er nicht Gott und den Menschen gleichzeitig dienen konnte. Ich entschied, dass ich das auch nicht könnte, also stiegen wir beide aus.

Es war der Manager Paul McGuiness, der die Situation rettete. Er machte ihnen klar, dass sie schon viel zu viel in die Band investiert hatten um dies alles jetzt plötzlich wieder so einfach aufzugeben zu können. Sie akzeptierten dies und das Thema war ein für allemal vom Tisch. Die Krise war überwunden und die Arbeit am Album "October" wurde fortgesetzt und fertiggestellt.

Larry:
Das Album war viel besser, als ich erwartet hatte. Meiner Meinung nach waren die Songs gut, wir wussten nur nicht, wie wir sie fertig bekommen konnten.

u2_october_a

U2: "OCTOBER"

01 Gloria
02 I Fall Down
03 I Threw A Brick Through A Window
04 Rejoice
05 Fire
06 Tomorrow
07 October
08 With A Shout (Jerusalem)
09 Stranger In A Strange Land
10 Scarlet
11 Is That All?


"October" kam jedoch bei der Plattenfirma nicht gut an, die Verkaufszahlen blieben weit hinter den Erwartungen. Aber Island Records glaubte immer noch an die Band und stand weiterhin hinter U2.

Paul:
Bei einem anderen Label hätte man mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit beschlossen, sich von uns zu trennen, denke ich. Das geschah zwar nicht, aber uns war klar, dass wir deutlich mehr vorlegen mussten, wenn wir überleben wollten.

Donnerstag, 1. Februar 2007

U2, der liebe Gott und ich

Voll Erstaunen las ich folgende Meldung:


U2 wird in Großbritannien zu Kirchenmusik
Songtexte zum Mitsingen statt traditioneller Lieder

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London - Anstelle von traditionellen Liedern gibt es in einer britischen Kirche demnächst Songs der Rockband U2 zu hören. In der ostenglischen Stadt Lincoln soll im Mai ein Gottesdienst nur mit Musik der Gruppe um Leadsänger Bono abgehalten werden. Die Pfarrgemeinde St. Swithin will dazu eine Live-Band anheuern, die U2-Klassiker wie "Mysterious Ways" oder "Beautiful Day" spielt. Die Songtexte sollen zum Mitsingen auf eine große Leinwand projiziert werden, wie die Church of England am Montag mitteilte.

Der "U2-Gottesdienst" ist innerhalb der Anglikanischen Kirche eine Premiere. Einige U2-Lieder werden aber häufiger schon auf Beerdigungen gespielt.(APA/dpa)


DAS nenne ich innovativ.
Wann war mein letzter Gottesdienst? Wenn ich jetzt meine diversen Auftritte bei Hochzeiten und Taufen wegrechne.... dann muss ich gestehen, ich weiß es nicht mehr. Aber sollte ich im Mai zufällig in Ostengland sein, dann würde ich mir dies möglicherweise doch geben*ggg*

Montag, 15. Januar 2007

U2 by U2 1978 - 1980 Staring At The Sun (3. Kapitel)

Im dritten Kapitel geht es darum, dass die Band - nunmehr 4 köpfig - unter dem neuen Bandnamen U2 versucht, Fuss zu fassen und einen Plattenvertrag zu bekommen. Aber die Verwirklichung dieses Planes stellte sich als ungemein zäh heraus.

u2_79

Der Journalist Bill Graham gab ihnen den Rat, sich einen guten Manager zu besorgen und empfahl ihnen Paul McGuinness. Sie nahmen Kontakt mit ihm auf, waren anfangs skeptisch.... aber es klappte (btw: Paul ist heute immer noch ihr Manager). Paul hatte im Bandmanagement schon etwas Erfahrung und setzte das Ziel, dass U2 eine Schallplatte aufnehmen muss. Dies verstärkte die Versuche, eigene Songs zu schreiben.
Der Prozess, eigene Nummern zu machen, lief aber immer noch sehr chaotisch ab.
Edge:
Wir probierten aus, wie man richtig Songs schreibt. Es gab eine Menge Fehlstarts vieles lief nach der Methode "Versuch und Irrtum" ab. Das Ganze war exzentrisches und schizophrenes Rohmaterial, aber das Entscheidende war die pure Kraft und Vitalität die drinnensteckt. "Out Of Control" markierte tatsächlich den Punkt, an dem das Schreiben von Songs spannender wurde.



Sie kamen als absolute Greenhorns zum ersten Mal in ihrem Leben in ein Tonstudio, um einige Demos aufzunehmen. Dies artete in ein wahres Chaos aus. Die Stücke klangen aus den Boxen ganz anders als wie sie es erwarteten

Bono:
Der Sound, den ich im Kopf hatte, kam nicht aus den Boxen. Es klang alles so leichtgewichtig. Wir waren an dem Sound im Übungsraum gewöhnt. Die Lautstärke der Drums und das Dröhnen des Basses können eine Menge Probleme übertönen.

Sie wollten aus Kostengründen die Nacht durcharbeiten, aber sie waren immer noch Schüler. Und so kam um 23h der Vater von Larry und holte ihn ab, weil er am nächsten Tag Prüfungen hatte. Zuletzt schafften sie einen Song, mit dessen Aufnahme sie ganz und gar nicht zufrieden waren.



Die Schulzeit ging zu Ende. Sie vereinbarten mit ihren Eltern, dass sie ein Jahr Zeit bekamen, um ihren Traum von der Band zu verwirklichen. Wenn es nicht klappt, müssen sie sich einen normalen Job besorgen.

Es folgte eine Zeit welche von diversen Gigs, viel Streit und Emotionen geprägt war. Sie waren mehr oder minder komplett pleite, suchten sich ab und zu Gelegenheitsjobs und begannen wieder im Studio Demos aufzunehmen, welche Paul an die diversen Plattenfirmen schickte.

dandelion
U2 performing at Dandelion Green in Dublin, 1979



Die Spannungen in der Band waren aber schlagartig wieder beendet, als Larry's Mutter bei einem Unfall starb. Da ja auch Bono seine Mutter verloren hatte, entstand in dieser Zeit ein besonderes Band zwischen den beiden.

Musikalisch ging nichts weiter. Sie wurden von einer Plattenfirma nach der anderen mehrfach abgelehnt. Sie verstärken ihre Anstrengungen, schrieben neue Songs welche sie über einen Kontakt zu CBS aufnahmen. Diese waren mit Larry nicht zufrieden und wollten, dass der Schlagzeuger ausgetauscht werden soll, auf was die Band nicht einstieg. Aber sie schafften es, dass "Out of Control" als Single im Radio gespielt wurde.

Adam:
Es war einfach unglaublich, den eigenen Song im Radio zu hören. Allerdings hatten wir noch immer keinen Plattenvertrag, und das war der Teil der mir Angst machte. Wir wußten, die Single würde uns für drei oder vier Monate über Wasser halten, aber was dann?

Hier eine altes Tondokument von einem Auftritt im Opera-House von Cork vom 5.Oktober 1979: 09-out-of-control (mp3, 3,483 KB)

u2_cork


Das mit den Eltern vereinbarte Jahr neigte sich dem Ende zu. So planten sie eine Tournee durch London, die den Durchbruch bringen sollte.... aber sie hatten aber kein Geld. So baten sie ihre Eltern um Geld und tatsächlich bekamen sie von den Vätern jeweils 500 Pfund, was eine Menge Geld war.
Einen Tag, bevor die Reise beginnen sollte, hatte Edge einen Autounfall und zog sich an der linken Hand schwere Prellungen zu. Es ist leicht zu erraten, was dies für einen Gitarristen bedeutet. Er hatte höllische Schmerzen, aber die ersten Auftritte standen bevor.
Edge:
Ich konnte mein Handgelenk überhaupt nicht, meine Finger aber sehr wohl bewegen. Ein paar Sachen konnte ich zwar nicht machen, aber im Großen und Ganzen war es okay. Also zogen wir die Shows durch und als dramatischen Effekt kam ich mit der Schlinge auf die Bühne. Ich zog die Hand aus der Schlinge, legte sie vorsichtig auf den Gitarrenhals und los gings.


Aber die Tournee, von der sie sich so viel erwartet hatten, lief gar nicht gut.

Larry:
In Irland hatten wir schon eine gewissen Stufe erklommen, aber hier begannen wir wieder von vorne. Wir spielen vor neun oder zehn Leuten, die sich nicht um uns scherten und der Sound war mies. Es schien sich alles gegen uns verschworen zu haben. Ich dachte bei mir: "Vielleicht war das alles ein Riesenfehler".


Sie standen vor einer "Alles-oder-Nichts-Situation" und dachten, dass diese London-Tournee wohl ihre letzte Chance auf einen Plattenvertrag war. Aber es kam eine Absage nach der anderen.
In einer Art Schockzustand kehrten sie unverrichteter Dingen wieder zurück nach Irland. Adam musste sogar eine seiner Bassgitarren verkaufen, damit sie sich die Überfahrt leisten konnten.

Adam:
Unsere Lage war ziemlich abscheulich, denn wir hatten wirklich versagt. Wir hatten keinen Penny, schuldeten unseren Eltern Geld und kein Mensch wollte uns unter Vertrag nehmen.


Die Band schien am Tiefpunkt und am Ende zu sein. Aber es war ein ganz entscheidender Moment für sie. Hier zeigte sich ihre Fähigkeit, sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen. Mit dem Gefühl nichts mehr verlieren zu können, begannen sie zuhause zu erzählen wie toll die Tournee war und vor wieviel hundert Leuten sie nicht gespielt hätten. Und der Bluff funktionierte. Sie kamen auf das Cover der Hot Press und wurden in der irischen Musikszene zum Tagesgespräch, was eine Tournee durch Irland zur Folge hatte ... und als Höhepunkt einen Auftritt im National Stadium von Dublin ... jener Ort, wo nur die großen Bands spielten.

Edge:
In Dublin waren wir weltberühmt. Dass wir nach London gegangen waren, war in den Augen der Leuten so gut wie ein Plattenvertrag.

Adam:
Es war klar unser größter Gig bisher. Uns war mittlerweile aufgegangen, dass wir uns, wann immer wir einen großen Auftritt hatten, besser fühlten als in einem Club.

Larry:
Nach der Show kam Nick Steward und bot uns einen Plattenvertrag an. Er hätte sich keinen besseren Moment dafür aussuchen können

Bono:
Ball im Netz. In der allerletzten Minute der Nachspielzeit.





Persönliche Anmerkung von mir, PeZwo:
Ich denke, dass in diesem dritten Kapitel ganz Entscheidendes passiert ist. Wenn man sich diese Menge an Schwierigkeiten ansieht... kein Geld, die Hopp-oder-Dropp Tournee durch London, unmittelbar davor der Unfall von Edge, der ständige Mißerfolg... aber sie gaben nicht auf... und dann passiert genau das, was oft bei solchen absoluten Tiefpunkten passiert.... plötzlich geht es wieder bergauf und man erhält den Lohn für sein Durchhaltevermögen.

Das ist der Stoff aus dem die Champions geschnitzt sind.

Samstag, 30. Dezember 2006

U2 by U2 1976 - 1978 Another Time Another Place (2. Kapitel)

Das zweite Kapitel des Buches beschäftigt sich mit dem Zeitraum nach dem ersten Treffen der künftigen Bandmitglieder bis zur offiziellen Gründung von U2.

Nach dem schon legendären Zettel, mit dem Larry "Musiker zu einer Bandgründung" suchte, schildern die Vier wie sie von dem Aushang erfahren haben, warum sie hingingen, wie das Treffen verlaufen ist und wie jeder zu der Idee eine Bandgründung stand.



Adam hatte auf einer anderen Schule Kontakte zu einer Band und war im Besitz einer Bassgitarre. Dies bewog ihn, zu dem Treffen bei Larry hinzukommen.

Meine einzige Qualifikation bestand darin, dass ich tatsächlich einen Bass mein Eigen nannte, aber das genügte, um zum ersten Treffen in Larrys Küche eingeladen zu werden.




Bono wurde von einem Freund überzeugt, hinzukommen. Dieser Freund fuhr in auch mit einem Motorrad zu Larrys Haus. Er konnte zwar etwas Gitarre spielen, war aber selbst nicht von seinem Können überzeugt. Er nahm sie nicht einmal zu dem Treffen mit.

Ich hatte das Solo aus Santanas "Abraxas" einstudiert. Zumindest glaubte ich, es spielen zu können, bis Edge es spielte. Und da hörte es sich doch ein wenig anders an.




Edge erfuhr von einem Musiklehrer, dass ein Junge eine Band gründen wollte. Er nahm seinen älteren Bruder Dick mit, welcher auch Gitarre spielte.

Wir hatten die gelbe Flying-V-Gitarre mitgebracht, die Dick im Gartenschuppen gebaut hatte. Es war ein ziemlich zusammengeschusteres Teil, aber es machte Geräusche, und das war schließlich die Hauptsache.





Larry sorgte für den Platz, indem die Küche in seinem Elternhaus kurzfristig umgestaltet wurde und versuchte das Treffen organisatorisch zu gestalten.

Ich glaube, wir haben höchstens einen Song oder so gespielt, aber gekannt hat den auch niemand richtig. Wir haben mehr geredet als gespielt. Es war im Grunde genommen nichts weiter als eine Jam-Session, mit der wir uns den ganzen Nachmittag beschäftigten.

 


Sie bekamen von der Schule die Genehmigung, am Mittwoch Nachmittag den Musikraum für Proben zu benutzen. Es waren anfangs auch noch andere Jungs mit dabei, bis schlußendlich die Vier und Dick, der Bruder von Edge übrig blieben. Die Rollen waren vorgegeben. Larry konnte Schlagzeugspielen, Adam hatte eine Baßgitarre, Edge und Dick hatten Gitarren und Bono blieb die von den anderen ungeliebte Rolle des Sängers, weil er sonst nichts anderes konnte.
Es folgen einige Schilderungen über die chaotischen und unorganisierten Anfänge, irgend einen Song spielen zu können.



Edge
Wir lernten ja alle erst, zusammen zu spielen - wir hatten wirklich keine Ahnung. Ein Hauch von Fähigkeiten war vorhanden, aber bei dem Mangel an Erfahrung und Koordination und so weiter waren die schwer zu entdecken.



Bono verlieh der Band einen Namen: Feedback.

Am Ende des Schuljahres war in der Turnhalle eine Talenteshow. Sie wurde zum ersten Auftritt. Ihr Programm bestand aus 2 Songs: "Show Me The Way" von Peter Frampton und "Bye Bye Baby" von den Bay City Rollers.

Aber dieser Auftritt wurde zur Offenbarung für die Jungs.



Bono
Es fühlte sich an, als ob du ins Meer springst und entdeckst, dass du schwimmen kannst. Wir marschierten auf diese Bühne und als ich den D-Akkord hörte, fing ich an zu schweben. Da wusste ich, dass ich meine "Du kommst aus dem Gefängnis frei" Karte gezogen hatte.



Danach wurden neue Energien freigesetzt. Sie begannen auch am Samstag zu üben, erhöhten ihr Programm um neue Songs und bekamen in einer Disco einen neuen Gig.



Edge
20 Minuten vor der Show bekamen wir Panik. Uns wurde klar, dass es uns noch nie gelungen war, ein Stück zu Ende zu spielen. Diese hatten alle keinen Schluss. Den hatten wir noch nie erreicht.



Der Auftritt ging mehr schlecht als recht über die Bühne, was den Jungs aber egal war. Es ging nur um die Tatsache "es" getan zu haben und die anhimmelnden Blicke der Mädchen entschädigten für falsche Akkorde und dem unrhythmischen Spiel.

Bei den nach wie vor chaotischen Proben ergab sich durch Zufall ihr erster selbstgeschriebener Song. Sie wollten musikalisch die damals brandneue Punk-Rock-Richtung einschlagen. Aus diesem Grund wechselten sie den Bandnamen. Nun nannten sie sich "The Hype" - wiederum eine Idee von Bono.




Anmerkung von mir, PeZwo: es lohnt sich, auf den Refrain zu achten. Er kommt in der Mitte des Videos, unmittelbar nach der kurzen Einspielung der Fernsehdiskussion. Dieses damals schon erkennbare Thema gibt es heute in einer ausgereiften und berühmten Fassung.


Die Gigs in der Umgebung häuften sich. Nach wie vor waren sie zu fünft. Sie begannen immer mehr, Songs selbst zu schreiben. Bono kümmerte sich als Sänger um die Texte, aber die waren nebensächlich. Wichtig schien nur die Musik, die Gitarren, der Rhythmus.



Bono
Der Text änderte sich jedesmal, wenn ich sang. Wenn ich die Worte aufschreiben wollte, um eine Demo zu machen, hörten sie sich immer irgendwie bescheuert an.



Die Band begann im Laufe der Zeit zu bemerken, dass die Punk-Rock-Richtung doch nicht so das Richtige für sie war. Es stellte sich auch immer mehr heraus, dass Dick, der Bruder von Edge nicht so richtig zur Band passte. Die Spannungen wuchsen an und er schied aus der Band aus. Adam wurde offiziell der Manager der Band.


Über die Schule und einem Musiklehrer kamen sie zu einem Auftritt im irischen Fernsehen RTE. Da sie eigene Songs spielten, konnten sie im Jugendprogramm "Youngline" auftreten.






Dies war die Zeit, wo aus "The Hype" U2 wurde. U2 war der Name eines amerikanischen Spionageflugzeuges. Am Anfang stieß der Name auf wenig Gegenliebe, aber sie erkannten bald die Vorteile des Namens bedingt durch dessen Wortspiel und Mehrdeutigkeit.
Anfangs traten sie unter beiden Namen auf. Als "The Hype" spielten sie Cover-Nummern, als U2 spielten sie ihre eigenen Songs.



Der nächste Schritt war ein Song-Contest anläßlich des St. Patrick Days im März 1978 im Limerick an der irischen Westküste. Sie spielten als U2 drei ihrer eigenen Songs und gewannen ihn tatsächlich.



Adam
Ich erinnere mich, wie wichtig es war, dass wir an diesem Abend U2 wurden, dass nur noch wir vier übrig blieben. Es fühlte sich an wie : Okay, jetzt sind wir da, wo wir sein sollten, wir spielten unsere eigenen Sachen, und jeder hat seinen Platz.

Mittwoch, 27. Dezember 2006

U2 by U2 1960 - 1975 Stories For Boys (1. Kapitel)

Ich habe mir vorgenommen, dass ich meine persönlichen Eindrucke dieses Buches Kapitel für Kapitel hier in Form von Beiträgen veröffentlichen möchte.


Im ersten Kapitel schildern die 4 Bandmitglieder ihre Jugend, wie sie aufgewachsen sind.




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Adam Clayton
kam am 13 März 1960 in England zur Welt. Er lebte die ersten Jahre in Kenia und kam mit 5 Jahren nach Irland, Nähe Dublin. Er besuchte später eine irische Privatschule und kam dort erstmals mit einer Schulband in Berührung ... und war fasziniert. Er nahm als 13-jähriger ein paar Stunden bei einem Gitarrelehrer, wollte mit Freunden eine Band gründen und sollte den Bass übernehmen.



Da stand ich also, fünfzehn Jahre alt und im Besitz einer dunkelbraunen Bassgitarre, einer Ibanez-Nachbildung, aber ohne Verstärker. Ich hatte nicht die geringste Ahnung, was ich damit anfangen sollte. Nicht die Spur einer Ahnung. Absolut nichts. Ich fand einfach, es hörte sich gut an.


Später wechselte er an die Gesamtschule Mount Temple in Dublin, wo er die anderen kennenlernte.


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Bono
kam als Paul Hewson am 10.Mai 1960 in Dublin zur Welt. Er galt als ein schwieriges Kind ("Ich betrat brüllend diese Welt und brüllte drei Jahre lang."), schwer zu bändigen, ein Satansbraten voll Lebenslust und Unsinn im Kopf. Bei seinen Eltern ist die religiöse Kombination ("Vater Katholik, Mutter Protestantin") erwähnenswert. Dies war für das damalige Irland eine absolut seltene und praktisch verbotene Kombination.
Der junge Bono interessierte sich für Musik und wünschte sich eine Ausbildung (Klavier), welche er aber nicht bekam. Er wuchs aber mit Musik auf.



Mein Vater war Autodidakt, ein wirklich heller Bursche. Er brachte sich selbst Shakespeare bei und hörte die ganze Zeit Opernmelodien. Er hatte einen schönen Tenor, und oft baute er sich vor den Lautsprechern auf und dirigierte die Musik mit den Stricknadeln meiner Mutter. Aus irgendwelchen Gründen hatte er nie damit gerechnet, dass Musikalität sich über die Gene vererbte, wie etwas sein schlimmer Rücken oder sein Jähzorn.



Als Bono 13 Jahre war, erlitt seine Mutter eine Gehirnblutung. Nach 4 Tagen wurden die lebenserhaltenden Maschinen abgestellt. Dieses Ereignis erwies sich als prägend für ihn. Er kam mit seinem Vater nicht gut zurande (diese Situation findet im dem Abschiedssong für seinen Vater "Sometimes You Can't Make It On Your Own" ihren Ausdruck) und es gab eine Menge Konflikte. Die Schulleistungen ließen nach, die aggressiven Ausbrüche häuften sich. Ein verständnisvoller Lehrer und eine Psychologin finden einen Zugang zu ihm und die Situation bessert sich. Bono bringt sich selbst etwas das Gitarrespielen bei. Da er es aber nicht gut konnte und er auch sonst kein Instrument beherrschte, blieb ihm bei der Bandgründung "nur" die ungeliebte Rolle des Sängers.


Manchmal hört es sich an, als hätte ich bei U2 mitgemacht, um die Welt zu retten. Ich bin bei U2 eingestiegen, um mich selbst zu retten.



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Edge
kam als David Evans am 8. August 1961 am östlichen Rand von London zur Welt. Seine Eltern waren walisischer Herkunft, welche 1962 nach Irland zogen. Er kam erstmals mit der Gitarre in Berührung, als seine Mutter auf einem Flohmarkt eine Gitarre kaufte. Eigentlich sollte das Instrument für seinen älteren Bruder Dick sein, aber Edge war von der Gitarre fasziniert.



Ich fand es interessant herauszufinden, wie viel ich mit diesem Instrument anfangen konnte, und trieb jeden im Haus zum Wahnsinn, indem ich ununterbrochen spielte, während ich gleichzeitig alle möglichen anderen Dinge erledigte.
An dieser Stelle eine kleine persönliche Anmerkung von mir, PeZwo: meinen Eltern würde diese Schilderung seeehr bekannt vorkommen*ggg*

Auf der Mount Temple Schule lernte er Bono kennen und freundete sich mit ihm etwas an. Sie hatten durch die Gitarre ein paar Gemeinsamkeiten. Und irgendwann erfuhr Edge von einem Lehrer, dass ein gewissen Larry Mullen Schlagzeug spielt und eine Band gründen wolle.


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Larry Mullen Jr.
kam am 31. Oktober 1961 im Norden von Dublin zur Welt. Er kommt aus einer ganz normalen Familie, Vater Beamter, Mutter Hausfrau und hatte noch 2 weitere Schwestern. Nach einem gescheiterten Klavierunterricht ("Bitte hör auf auf mein Klavier einzuschlagen") begann Larry im Alter von 9 Jahren mit dem Schlagzeugspiel. Obwohl er die Kosten für den Unterricht teilweise selbst erarbeiten musste, faszinierte ihn dieses Instrument so sehr, dass er dabei blieb und später auf der Schule die entscheidende Initiative setzte




Ich hing den mittlerweile legendären Zettel auf.
Wenn ich mir recht erinnere, stand darauf:
"Schlagzeuger sucht Musiker für Bandgründung".
Ich stellte mir darunter einfach ein paar Leute vor die sich trafen, um ein bisschen Spass zu haben. Sonst nichts.




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Was mir, PeZwo, beim Lesen gleich aufgefallen ist: keiner hatte damals irgendeine fundierte musikalische Ausbildung (vielleicht kann man Larry ein klein wenig ausnehmen), aber alle vier sind in Haus aufgewachsen, wo Musik eine grosse Rolle spielte. Sie waren alle musikalische Rohdiamanten, die sich nicht gesucht aber doch gefunden haben und sich dann sehr mühsam ihren Weg bahnten.

Hier ein Video aus ihrer Anfangszeit:

Carpe Diem

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Oh wie wahr. Erstens...
Oh wie wahr. Erstens beabsichtigte ich nie, hier...
PeZwo - 13. Jan, 19:03
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na das ist doch schon was. Die erste Antwort seit über...
PeZwo - 13. Jan, 18:57
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waltraut - 13. Jan, 18:25
dann geb ich ihnen jetzt...
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