Vor einem Jahr ist "es" passiert. Ich habe mein Blog angelegt und meinen ersten Beitrag geschrieben.
Ich war ziemlich skeptisch, was man aus meinen
damaligen Zeilen sicherlich auch noch heute herauslesen kann.
Meinen allerersten Kontakt zu einem Weblog hatte ich ca. ein- bis eineinhalb Jahr zuvor. Ich stieß zufällig über Google auf eine Beitrag. Ich weiß es nicht mehr, war es
Tilak oder
Knutschflower. Ich weiß nur noch, dass ich dann einmal bei Knutschflower auf einen Beitrag geantwortet hatte - und danach passierte lange keine Aktivität mehr von mir. Aber ich begann aber bei Tilak still und heimlich mitzulesen. Lange, ziemlich lange. Bis doch irgendwann wieder die Lust erwachte, an der Kommunikation der Blogwelt aktiv in Form von Kommentaren teilzunehmen. Anfang Februar 2005 war es dann soweit. Bei irgendeinen Thema schrieb ich in Tilaks Blog etwas dazu. Damals war ein anonymer Kommentar noch nicht möglich. Ich hatte mir bei meinem Kommentar bei Knutschflower ein Jahr zuvor zwar einen User angelegt, aber ich wußte das Kennwort nicht mehr. Außerdem gefiel mir der damals gewählte Nickname auch nicht mehr. So "musste" ich mehr oder minder ein neues Blog anlegen. Naja, da ich ja doch von Natur aus ein neugieriger und kommunikativer Mensch bin, überlegte ich ob ich bei dieser Gelegenheit vielleicht nicht doch auch selbst....
Naja, wenn ich nun dieses Jahr nach 200 Beiträgen so Revue passieren lasse, bereue ich meinem damaligen Entschluß absolut nicht. Es ist immer noch so, dass ich von einigen sehr bestimmenden Bereichen meines Lebens überhaupt nichts schreibe, aber die Erfahrung zeigt, dass die Abgrenzung ganz gut klappt.
Die Blog-Welt kennt (von wenigen ausgesuchten Ausnahmen abgesehen) nicht meine Identität und in meinem Leben weiß niemand, dass ich blogge (glaube ich zumindest).
Ich benutze das Blog nicht, um eventuelle ernstere Probleme zu outen. Aber die eher belanglosen Alltäglichkeiten mit anderen zu teilen ist mir durchaus angenehm geworden. Es ist für mich auch ein tägliches Ritual geworden, ausgesuchte Blogs nach neuen Beiträgen zu durchforsten und mit anderen deren Leben anonym und aus der Ferne ein ganz kleines Stück mitleben zu können.
Ich habe ein paar Blogger(innen) persönlich kennengelernt und es waren alles ganz liebe Leute. Das waren immer besonders spannende Momente. Man bekommt im Laufe der Zeit ein "Bild" von einem Menschen, welcher Typ er oder sie ist, man stellt sich sogar das Aussehen vor. Dann steht man dem Menschen gegenüber und kann zum ersten Mal überprüfen, wie weit man mit seiner Vorstellung richtig lag (
siehe Beitrag).
Es ist ziemlich eigenartig. Man beginnt in einem Blog zu lesen und bekommt meistens sehr bald ein Gefühl dafür, in welchem Ausmaß einem der Mensch sympatisch ist. Es gibt Blogs, wo ich mich sofort "heimisch" fühle. Andere hingegen sind intelligent geschrieben, haben interessante Themen - aber sprechen mich absolut nicht an. Ich weiß nicht, woran dies liegt.
So wie ich dies jetzt sehe, ist ein Ende meiner Blogtätigkeit nicht wirklich in Sicht (es gab schon ein- oder zweimal Zeiten, wo mich das Schreiben nicht besonders gefreut hat - aber dies waren nur wenige Tage, im Schnitt schrieb ich alle 2 Tage einen Beitrag).
Wenn mich nicht alles täuscht, werde ich heute in einem Jahr vermutlich wieder so etwas wie eine Jahresbilanz schreiben...
PeZwo - Montag, 6. Februar 2006, 07:27 - Kategorie:
Around the Blog
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