Kärtner Ortstafeln
Irgendwie habe ich es befürchtet. Mit dem Wahlergebnis im Rücken fühlt sich Österreich's Linke dazu bemüßigt, ihren Lieblingsfeind Jörg Haider aus seinem politischen Grab zu exhumieren.
Gleich vorweg, ich bin weder Haider-Fan noch Haider-Gegner. Mir persönlich sind die Ortstafeln in Kärnten so was von wurscht, wie ein umgefallener Reissack in Peking. Etwas anderes läßt mich verständnislos den Kopf schütteln.
Ansich ist Haider seit einigen Jahren politisch mehr oder minder tot. Demontiert von Wolfgang Schüssel. Dies meine ich aus folgenden Überlegungen:
Einer der Hauptgründe für den Aufstieg von JH in den 90-er Jahren lag an den falschen Konzepten, ihn zu bekämpfen. Eine der stärksten Waffen von Haider ist das Spiel mit den Emotionen. JH ist jemand, der den Konflikt sucht und die Konfrontation mit anderen braucht, um diese Stärken voll ausspielen zu können. Je mehr er angegriffen wurde, desto überzeugender und charismatischer agierte er. Die permanenten Angriffe vom politisch-linken Teil Österreichs hatten den gewaltigen Fehler, dass sie den Krieg gegen ihn auf SEINEM Schlachtfeld führten. Dort, wo er sich wohlfühlt und brillieren kann und es auch tat.
Wolfgang Schüssels Leistung bestand darin, eben NICHT mehr auf Haiders Schlachtfeld zu kämpfen. Er reagierte kaum auf die üblichen Provokationen (Stichwort Schweigekanzler), und wenn er etwas sagte, dann war dies sehr sachlich. Er stellte sich NICHT als jene Reizfigur zur Verfügung, welche JH aber braucht.
Dafür tat Schüssel aber etwas ganz anderes. Er konzentrierte sich von Anfang an auf die FPÖ-Regierungsmitglieder (Grasser, Westenthaler und Ries-Passer), mit denen er direkt zusammenarbeitete. Er stärkte durch viel Anerkennung deren Selbstwertgefühl und dies förderte den Prozeß des geistigen Selbständigkeitsbestrebens der FPÖ-Regierungscrew gegenüber dem damals noch übermächtigen Jörg Haider. Es war im Jahr 2001 genau zu beobachten, wie die Kluft innerhalb der Partei zwischen jenen in der Regierung und dem Rest der FPÖ langsam aber sicher immer größer wurde. Die Emotionen des weit rechten Parteiflügels richteten sich mangels dem Feind von aussen gegen ihre eigenen Leute in der Regierung. Der Höhepunkt des Prozesses ist unter dem Stichwort "Knittelfeld" bekannt. Danach ging es steil bergab. Neuwahlen, tiefer Sturz im der Wählergunst, Parteispaltung usw.
JH fand durch 15 Jahre permantente Angriffe der SPÖ und politischen Linken(Stichwort Ausgrenzung) jenen Katalysator, den er für seinen Aufstieg brauchte. Schüssel entzog ihm diese Energiequelle und die FPÖ war 3 Jahre später wieder dort, wo sie vor 1986 war.
Und meine Befürchtungen scheinen sich zu bestätigen. Österreichs politische Linke hat nichts gelernt. Sie setzen offensichtlich den im Jahr 2000 unterbrochenen Krieg gegen ihn fort. Ich habe Jörg Haider heute in dem ZIB2-Interview zu dem Thema Ortstafeln und Amtsenthebungsdrohung schon lange nicht mehr so energiegeladen und kämpferisch erlebt.
Politisches Ideologiedenken und Lernfähigkeit schließt sich offensichtlich gegenseitig aus.
Gleich vorweg, ich bin weder Haider-Fan noch Haider-Gegner. Mir persönlich sind die Ortstafeln in Kärnten so was von wurscht, wie ein umgefallener Reissack in Peking. Etwas anderes läßt mich verständnislos den Kopf schütteln.
Ansich ist Haider seit einigen Jahren politisch mehr oder minder tot. Demontiert von Wolfgang Schüssel. Dies meine ich aus folgenden Überlegungen:
Einer der Hauptgründe für den Aufstieg von JH in den 90-er Jahren lag an den falschen Konzepten, ihn zu bekämpfen. Eine der stärksten Waffen von Haider ist das Spiel mit den Emotionen. JH ist jemand, der den Konflikt sucht und die Konfrontation mit anderen braucht, um diese Stärken voll ausspielen zu können. Je mehr er angegriffen wurde, desto überzeugender und charismatischer agierte er. Die permanenten Angriffe vom politisch-linken Teil Österreichs hatten den gewaltigen Fehler, dass sie den Krieg gegen ihn auf SEINEM Schlachtfeld führten. Dort, wo er sich wohlfühlt und brillieren kann und es auch tat.
Wolfgang Schüssels Leistung bestand darin, eben NICHT mehr auf Haiders Schlachtfeld zu kämpfen. Er reagierte kaum auf die üblichen Provokationen (Stichwort Schweigekanzler), und wenn er etwas sagte, dann war dies sehr sachlich. Er stellte sich NICHT als jene Reizfigur zur Verfügung, welche JH aber braucht.
Dafür tat Schüssel aber etwas ganz anderes. Er konzentrierte sich von Anfang an auf die FPÖ-Regierungsmitglieder (Grasser, Westenthaler und Ries-Passer), mit denen er direkt zusammenarbeitete. Er stärkte durch viel Anerkennung deren Selbstwertgefühl und dies förderte den Prozeß des geistigen Selbständigkeitsbestrebens der FPÖ-Regierungscrew gegenüber dem damals noch übermächtigen Jörg Haider. Es war im Jahr 2001 genau zu beobachten, wie die Kluft innerhalb der Partei zwischen jenen in der Regierung und dem Rest der FPÖ langsam aber sicher immer größer wurde. Die Emotionen des weit rechten Parteiflügels richteten sich mangels dem Feind von aussen gegen ihre eigenen Leute in der Regierung. Der Höhepunkt des Prozesses ist unter dem Stichwort "Knittelfeld" bekannt. Danach ging es steil bergab. Neuwahlen, tiefer Sturz im der Wählergunst, Parteispaltung usw.
JH fand durch 15 Jahre permantente Angriffe der SPÖ und politischen Linken(Stichwort Ausgrenzung) jenen Katalysator, den er für seinen Aufstieg brauchte. Schüssel entzog ihm diese Energiequelle und die FPÖ war 3 Jahre später wieder dort, wo sie vor 1986 war.
Und meine Befürchtungen scheinen sich zu bestätigen. Österreichs politische Linke hat nichts gelernt. Sie setzen offensichtlich den im Jahr 2000 unterbrochenen Krieg gegen ihn fort. Ich habe Jörg Haider heute in dem ZIB2-Interview zu dem Thema Ortstafeln und Amtsenthebungsdrohung schon lange nicht mehr so energiegeladen und kämpferisch erlebt.
Politisches Ideologiedenken und Lernfähigkeit schließt sich offensichtlich gegenseitig aus.