Donnerstag, 7. August 2008

Island 20.7.2008, 4. Tag

Wir begannen den Tag mit Shoppen. Direkt neben dem Campingplatz lag ein recht großer Souvenirladen, wo ich für mich und Familienangehörige Original-Islandpullover ersteigerte. Danach setzten wir unseren Weg auf der Ringstraße fort und zweigten nach ein paar Kilometer zur Halbinsel Dyrholaey, die ein Naturschutzgebiet ist.
Naturschutzgebiet Dyrholaey(2)

Dies ist ein bekanntes Vogelparadies... ein langer Strand mit rabenschwarzem Sand,
Naturschutzgebiet Dyrholaey(1)


umgeben von erstarrten Lavamassen,
wilde Lavaformationen


welche beim Erstarren wilde Formen angenommen hatte und als Nistplatz für die Papageientaucher und Möwen diente. An manchen Stellen sah man genau, wo die Lava damals Kontakt mit dem Meer bekommen hatte.
Wellen


Die Stimmung auf diesem Strand war ganz eigen, wir waren ganz alleine, man hörte nur die Wellen rauschen
Strand mit schwarzem Sand

und das Kreischen der Möwen.
Die Dimensionen der Klippen waren überwältigend, man fühlte sich sehr klein... auf dem Foto kann man sie etwas erahnen... der kleine rote Fleck in der Mitte links ist ein Mensch.
Felsen am Stand


Die nächste Station auf unserer Reise war das Dorf die Stadt Skogar. Die Hauptattraktion ist der Wasserfall Skogarfoss, den wir ausgiebig besichtigten.
Regenbogen am Skogarfoss

Das ist ein gemächlich dahinrinnender Fluss, der sich kurz todesmutig über 60 Meter senkrecht in die Tiefe stürzt um danach wieder genauso gemächlich dem Meer entgegen weiterzufließen. Ich bin sehr weit zu den fallenden Wassermassen nach vor gegangen und kam ziemlich durchnässt wieder zurück.
PeZwo am Skogarfoss

Hier noch ein Youtube-Video irgend eines Urlaubers:



Attraktion No.2 dieses Nestes ist ein isländisches Freilichtmuseum, wo anhand von diversen originalgetreu nachgebauten Häusern und vielen originalen Werkzeugen sowie Einrichtungsgegenständen das harte Leben des Isländer von früher zeigte.
Heimatmuseum Skogar



Dann führte uns unserer Weg zum Golden Circle, ein Landschaftsteil wo die wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Südens zu sehen sind. Als erstes ging es zu einem echten Highlight der ganzen Reise, zu den Geysiren. Schon bei der Anfahrt fiel das Gebiet dadurch auf, dass es überall aus dem Boden dampfte.
Gelände


Das ganze Gelände war voll mit Fumarolen und heißen Quellen, wo das Wasser darin ständig brodelte.
permanent kochendes Wasser


Der Star war jedoch eindeutig der Geysir Strokkur, der alle paar Minuten einmal, manchmal zweimal hintereinander ca. 10m hohe Fontaine aus kochenden Wasserdampf in die Luft stieß.
Der Geysir Strokkur
Wie man am Foto sieht, konnte man bis auf wenige Meter zu dem Geysir rankommen. Mich hat dies etwas erstaunt, da hier ja immerhin kochendes Wasser ausgestossen wird. Wenn man etwas ungünstig zum Wind stand konnte es tatsächlich passieren, dass man von der Wasserfontäne einiges abbekam. Aber das Wasser war "nur" mehr heiß, nicht mehr kochend.

Da bei den Geysiren Videos naturgemäß viel eindrucksvoller als Fotos sind, hier auch ein Youtube-Video einer Doppeleruption von Strokkur:


Hier ein Überblick über das ganze Gelände:
Überblick über das Gelände


Unsere nächste Station an diesem aktivem Tag war der in der Nähe befindliche zweistufige Wasserfall Gullfoss, der mich sehr beeindruckt hat.
Wasserfall Gullfoss
Normalerweise sind die Sehenswürdigkeiten in Island frei zugängig, aber hier waren ausnahmsweise Absperrseile. Ob da irgendwann mal was passiert ist? Generell war ich immer wieder erstaunt, wie oft Kinder relativ unbeaufsichtigt hart an den Rändern von diversen Wasserfällen und Klippen herumliefen. Hier erlebte ich jedoch eine französische Mutter, die sehr energisch einschritt. Recht hatte sie, und wie!

Hier ein sehr gut gemachtes Youtube-Video:



Danach fuhren wir zurück zu dem Geysir-Gelände, wo gleich daneben ein Campingplatz war, der zu einem Hotel gehörte. Man kann sich sicher vorstellen, dass wir nach diesem ereignisreichen Tag sehr erschöpft waren. Die Freude war groß wie wir erfuhren, dass wir den hoteleigenen Hot Pot benutzen dürfen.
Dies waren zwei so eine Art 6-eckige Sitzbadewannen, die mit ca. 35 Grad Wasser aus einer der zahlreichen umliegenden heißen Quellen gespeist wurden (natürlich mit dem obligatorischen Schwefelgeruch).
Hot Pot, gespeist von heissen Quellen
Das war definitiv ein Highlight, sich nach so einem langen und ereignisreichen Tag in der Mitternachtsdämmerung in dem heißen Wasser zu entspannen. Nach kurzer Zeit gesellte sich noch ein Camper zu uns ins Wasser. Es stellte sich heraus, dass er ein Bayer war der Island mit dem Fahrrad bereiste und in dem Genfer Kernforschungszentrum C.E.R.N arbeitete. Nun erfuhr ich aus erster Hand etwas über die Schwierigkeiten beim Bau des kurz vor der Fertigstellung stehenden Teilchenbeschleuniger, dass die Inbetriebnahme vermutlich noch heuer sein wird, wie sie von statten gehen wird und die Erwartungen, die man in diese Anlage setzt. Das war eine skurrile Situation. Ich liege nach Mitternacht in Island bei den Geysiren in einem Hot-Pot und diskutiere mit einem Atomphysiker über Teilchenphysik. Nachher habe ich wirklich gut geschlafen.

An diesem Tag zurückgelegte Strecke: 191 km.
Bisher zurückgelegte Strecke: 851 km.

modernes Märchen

Ich schrieb bereits einmal über ihn... Paul Potts.

Jetzt geht das moderne Märchen weiter. Paul Potts hat danach eine CD aufgenommen und ... man glaubt es kaum... jetzt stürmt er mit dieser CD die deutschen Charts und ist bereits auf Platz 3 korr. schon auf Platz 1... noch vor Madonna. Bitte, das muss man sich mal vorstellen, Opernarien schlagen Madonna!! Jetzt steht die Popwelt nicht mehr lange!



Außerdem ist sein damaliger legendärer erster Auftritt vor der Jury in einem Telekom-Werbespot verarbeitet worden.



Ich vergönne ihm seinen Erfolg von ganzem Herzen und hoffe dass er diesen plötzlichen Ruhm verkraftet und sich nicht verheizen läßt.

Carpe Diem

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