Montag, 15. Dezember 2008

Schuss nach hinten?

Vorhin lief in ORF2 ein Beitrag über das immerwährende Thema der Abschiebung von der Flüchtlingsfamilie Zogaj. Die Reporter besuchten die jüngeren Kinder, die seit September 2007 im Kosovo wohnen. Nun sollen sie über ein Schülervisum regulär nach Österreich geholt werden.

Ob die zwei Frauen und zwei Kinder in Österreich sind oder nicht, sollte für den Staat normalerweise nicht den geringsten Unterschied darstellen.... wäre da nicht das eigentliche Problem. Der Fall wurde damals im September 2007 von verschiedenen hilfsbereiten Mitbürgern und so manchen Gutmenschen zum Symbol hochstilisiert. Die politisch linke Reichshälfte hat ihn zum Anlass genommen den Aufstand gegen die ihrer Meinung nach ungerechten Asylgesetze geprobt (eine gefährliche Sache wie ich hier und hier schon mal geschrieben habe). Der Fall um diese Abschiebung ist zum politischen Schlachtfeld zwischen den verschiedenen politischen Lagern geworden und seine große Bedeutung liegt darin, dass sein weiterer Verlauf als Präzedenzfall viel Gewicht für künftige ähnliche Schicksale haben wird.

Wer immer im ORF (medienpolitisch sehr wirksam knapp vor Weihnachten!) diesen Beitrag verfasst hat... möglicherweise hat er damit der Mutter keinen guten Gefallen getan. Er könnte - so fürchte ich - eher kontraproduktiv wirken. Der übertrieben rührseligen Stil, in dem er verfasst wurde, sollte wohl die Behörden mit Hilfe der Bevölkerung emotional unter Druck setzen und die Entscheidung über die Kinder in ihrem Sinne beeinflussen und beschleunigen. Aber die Gefahr, dass sich die Menschen dadurch eher manipuliert fühlen werden, ist groß.

Der Fernsehbeitrag war sicher gut gemeint... aber gut gemeint ist oft das Gegenteil von gut getan. Er könnte sich als ein Schuss nach hinten herausstellen.

The Producers

Ich habe mir gestern Abend im Ronacher das hochgelobte Musical "The Producers" angesehen. Mein Urteil: naja, durchwachsen. Stellenweise war es recht lustig aber die letzte Begeisterung ist bei mir nicht ausgebrochen. Mich hat die Musik enttäuscht.

Die Handlung spielt im Jahr 1959 und ist ein "Theater im Theater". Das ganze Musical ist in dem typischen Broadway-Stil verfasst, der damals Ende der 50'er Jahre aktuell war... Bigbandsound, Tanzeinlagen a la Gene Kelly und pompöses Bühnenbild... was natürlich eine gewisse Logik beinhaltet... mich aber gleichzeitig etwas enttäuschte.
Andrew Lloyd Webbers "Phantom der Oper" ist auch ein "Theater im Theater" welches im 19. Jahrhundert spielt. Er hat aber nur dann den Musikstil dieser Zeitepoche gewählt, wenn die Musik Teil des Theaters im Theater war. Der Rest ist im Stil der Gegenwart geschrieben. Aber bei den "Producers" ist die gesamte Musik im Bigband-Sound geschrieben und arrangiert. Ich bin kein besonderer Fan diese Musikepoche und gestehe dass mir das eindeutig zuviel ist. Auch fehlten mir die so richtig ins Ohr gehenden Melodien.

Die Handlung hatte einen guten Ansatz, aber leider gab es dann und wann so manchen Durchhänger, wo ich merkte dass meine Aufmerksamkeit nachließ. Das Ende war enttäuschend vorhersehbar und nicht besonders kreativ. Ja, es gab einige recht witzige Gags und ein paar Mal musste ich hellauf lachen. Aber das war zuwenig um die hochgeschraubten Erwartungen bestätigen zu können.
Die Vorstellung war nicht besonders gut besucht, die oberen Ränge waren komplett leer und das Parkett war zu ca. 3/4 gefüllt. Die Stimmung des Publikums war nicht besonders enthusiastisch. Einmal versuchte jemand bei einem Song mitzuklatschen. Da aber niemand mitmachte, gab dieser nach wenigen Takten auf. Am Ende gab es den üblichen Applaus und während die Band noch ein paar Takte spielte, strömten die Besucher schon zu den Garderoben.

Mich wundert es nicht, dass das Musical wegen Auslastungsschwierigkeiten vorzeitig nach Berlin übersiedeln wird. Ich halte die Inszenierung für viel zu amerikanisch. Eigentlich war ich am Ende fast etwas enttäuscht.



P.S. ... und ich bin gespannt wann der erste linke Schreiberling die Ursachen des geringen Erfolg mit unserer Geschichte verknüpfen wird.

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