Mittwoch, 4. Mai 2011

Beziehungssachen(2)

Wir trafen uns kürzlich bei einer kleinen Musikveranstaltung. Ich kenne sie nur flüchtig, über mehr als Smalltalk sind wir in unseren bisherigen paar Begegnungen nicht hinausgekommen. Daher war ich überrascht, wie offen sie plötzlich über persönliche Dinge zu sprechen anfing. Schnell stellte es sich der Grund für ihre Mitteilsamkeit heraus. Ihr Leben befindet sich im Umbruch.

Sie ist zwar noch verheiratet, aber sie trägt konkrete Trennungsgedanken mit sich herum und will ihren Mann verlassen. Da ich auch ihn kenne, interessierten mich die Gründe und fragte vorsichtig und indirekt nach. Aber ich musste mich gar nicht bemühen, sie war sehr mitteilsam. Aber je länger sie sprach, desto mehr begann ich innerlich den Kopf zu schütteln. Ich konnte ihre Gründe nicht nachvollziehen. Es gab keine „Smoking Gun“, er hat sie weder geschlagen, mit anderen Frauen betrogen oder sonst wie hintergangen. Er raucht nicht, trinkt nur sehr selten Alkohol und verdient gut. Menschlich ist er ein offener Charakter und aktiver Mensch, verlässlich, humorvoll und man kann mit ihm gut reden.

Als ich auf all diese positiven Eigenschaften von ihm hinwies, wurden diese von ihr auch gar nicht in Abrede gestellt. Aber mir fiel auf, dass sie diese kaum schätzte. Diese Eigenschaften wurden als normal, sozusagen als „Basics“ betrachtet und waren kaum einer Erwähnung wert. Viel lieber schwärmte sie von ihren Dates mit einem neuen Mann, mit dem alles um so viel anders, neu und aufregend ist. Da kam zum ersten Mal in mir das Gefühl hoch, dass ihr Beziehungsbild vielleicht ein klein wenig engstirnig war und sie trotz ihres Alters von über 40 trotzdem immer noch mit einer gewissen Naivität behaftet ist.
Diese Dinge sind nur am Anfang anders, neu und aufregend. Es ist im Grunde genommen nicht fair, den „altbekannten und langweiligen“ Mann mit einer neuen Bekanntschaft zu vergleichen. Nur weil sie bei dem „Neuen“ (noch) keine Nachteile kennt, heißt dies noch lange nicht, dass es keine gibt. Auch ihr jetzt langweiliger Mann war einmal neu und aufregend. Aber ich verzichtete auf entsprechende Wortmeldungen. Ich beendete unter einem Vorwand die Unterhaltung und wünschte ihr für ihre Zukunft alles Gute.

Ich bin immer wieder fasziniert davon, wie leichtfertig heutzutage Ehen und Beziehungen aufgelöst werden. Es wird kaum mit dem Partner geredet, man setzt sich mit ihm nicht mehr auseinander und noch weniger wird um die Beziehung gekämpft. Wenn’s nicht mehr passt, wird halt geschieden oder die Beziehung gelöst und Mann oder Frau machen sich erneut auf die Suche nach DEM Traumpartner… aber meistens nur um später festzustellen, dass das Grün auf der anderen Seite des Zaunes um nichts grüner war. Dann wiederholt sich alles wieder von vorne. Dieses Verhalten findet man bei beiden Geschlechter, wobei ich das (natürlich subjektive) Gefühl habe, dass Frauen etwas mehr dazu neigen als Männer.

Vielleicht habe ich Glück und ich kann diese Angelegenheit weiter verfolgen. Es interessiert mich, wie sich ihre jetzt hoch fliegenden Beziehungserwartungen in ein paar Jahren anhören werden.

Montag, 2. Mai 2011

Osama Bin Laden ...

... ist tot.

Ich fühle eine Erschütterung der Macht.

Sonntag, 1. Mai 2011

Küsse

da Küsse im Moment so modern sind...


Freitag, 29. April 2011

Kiss me Kate

Jetzt ist es vorbei, DAS Gesellschaftsereignis des Jahres ist gelaufen. Kate Middleton hat es geschafft, sie ist unter der königlichen Haube.

Ich ließ während der Arbeit in einem kleinen Fenster die Internetübertragung des ORF mitlaufen und amüsierte mich (manchmal etwas spöttisch) über den Hype, dessen Dimension für mich schwer nachvollziehbar ist.

Ich selbst stehe dem Thema Heiraten sehr skeptisch gegenüber. Ich schreibe hier im Blog sehr wenig persönliches, aber jetzt mache ich eine kleine Ausnahme. Die, die mich persönlich kennen, wissen es. Die anderen mögen es nach den einen oder anderen Anspielungen schon geahnt haben: ich war in den 90-er Jahren verheiratet. Die Sache ging - wie so oft in Zeiten wie diesen - daneben.

Die Tatsache der Scheidung alleine wäre für mich durchaus verkraftbar gewesen. Nachhaltig geprägt wurde ich jedoch durch die Erfahrung, die ich in diesem Zusammenhang mit Gerichten und Behörden machen musste und welche durchaus traumatische Dimensionen an nahm. Ich konnte mir vorher absolut nicht vorstellen, in welchem Ausmaß Frauen von der Judikatur bevorzugt werden. Der Richter zeigte nicht das geringste Interesse, den Ereignissen auf den Grund zu gehen. Er hörte nicht einmal richtig zu. Für ihn war die Sache mit der Geschlechterbestimmung entschieden.

Ich bin letzten Endes aus dieser Geschichte mit zwei blauen Augen ausgestiegen, meine ultimative persönliche Katastrophe ist doch nicht passiert. Aber sie hat längere Zeit ganz konkret über mir gehangen. Es war für mich entsetzlich zu registrieren, wie hilflos ich war ... aber nicht, weil ich irgendwelche Verfehlungen begangen hätte sondern nur deswegen, weil ich Jahre zuvor einer Frau das Ja-Wort gegeben hatte.

Seit damals ist mir nur mehr eine einzige Frau begegnet, die für mich emotional ein Thema zum Heiraten gewesen wäre. Aber ich hatte mir damals geschworen, dass ich Gesetzen, Gerichten und Richtern nie, nie, nie wieder eine solche Macht über mich und mein Leben geben möchte. Ich habe kein Problem mich zu einer Frau ernsthaft zu bekennen... inklusive allem was zu einer festen und dauerhaften Bindung dazu gehört. Aber ich weiß nicht, ob ich mich je noch einmal zu einer Heirat durchringen kann.

Donnerstag, 28. April 2011

Rechtsirrwege

Es geschah irgendwann im Sommer 2003. Ein damals 19-jähriges Mädchen feiert mit Freunden in der Disco. Es war ein feuchtfröhlicher Abend, die Stimmung war gut und die Gäste widmeten sich in einem verstärkten Ausmaß der Vernichtung des Alkohols.
Das Mädchen wollte auf die Toilette. Eine ältere und stark alkoholisierte Frau versperrte ihr den Weg. Es kam zu einem Gefecht mit Worten. Dies endete damit, dass die ältere Frau auf das Mädchen los ging und ihr den Kopf mehrfach heftig gegen die Wand schlug. Eine Gehirnerschütterung und ein Polizeieinsatz waren die unmittelbaren Folgen.

Das Mädchen wurde in weiterer Folge von einem Rechtsanwalt betreut. Dieser riet ihr zu einer Anzeige und auf Schmerzensgeld zu klagen. Jahre später kam es zu dem Prozess und die ältere Frau wurde erwartungsgemäß zur Zahlung von Schmerzensgeld sowie der Übernahme der Prozesskosten sowie der Rechtsanwaltskosten im Gesamtwert von ca. 10.000 Euro verurteilt.

So weit , so gut. Bis dahin lief alles so ab, wie man sich dies als Normalo so vorstellt und die Angelegenheit schien erledigt.


Weit gefehlt.

Die ältere Frau ging in den Privatkonkurs. Dies bedeutete, dass sie für ca. 7 Jahre nicht belangt werden kann das Schmerzensgeld zu bezahlen. Aber das wahre Problem sollte erst noch kommen. Eigentlich wäre die ältere Frau verpflichtet gewesen, neben dem Schmerzensgeld auch die Rechtsanwaltskosten des Mädchens zu bezahlen. Da wegen dem Privatkonkurs die Eintreibung des Geldes nicht möglich ist, hielt sich der Rechtsanwalt an dem Mädchen schadlos und stellte ihr vor einigen Monaten eine Rechnung von über 4.000 Euro fällig und beantragte eine Lohnpfändung... was für sie fatale Folgen hat. Sie ist in der Zwischenzeit erkrankt, verlor dadurch ihre Arbeit und muss nun für mindestens ein halbes Jahr auf Langzeittherapie gehen. In dieser Zeit muss sie von einem nicht gerade üppigen Krankengeld leben.

Nicht nur, dass das Mädchen damals grundlos angegriffen und verletzt wurde,
nicht nur, dass ihr vom Rechtsanwalt ein Prozess empfohlen wurde,
nicht nur, dass sie von dem gerichtlich zugesprochenen Schmerzensgeld nie einen einzigen Cent sah...

... jetzt muss sie - nun selbst in einer Notlage befindlich - auch noch jenen Rechtsanwalt, auf dessen Rat hin sie sich erst auf diesen Weg begeben hatte, selbst bezahlen.

Und dies alles ist rechtlich gedeckt. Noch Fragen?

Carpe Diem

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