Entzugserscheinungen *edit*

Vorgestern und gestern gab es kein EM-Spiel... ich bin schon regelrecht auf Entzug...


... aber als Trost gab es wenigstens zwischenzeitlich die geniale Abschiedsvorstellung von Josef Hickersberger. Ich habe es bei meinem Beitrag "Resumee" vor einer Woche schon irgendwie geahnt, dass er nicht weitermachen wird... zwischenzeitlich war ich angenehm überrascht über seine mündliche Zusage... aber dann kam doch noch das "NEIN".

Das war eigentlich das einzige Mal wo sich Hickersberger etwas unprofessional verhalten hat. Wie er später selbst richtig sagte, hätte er sich vor dem öffentlichen JA eine Bedenkzeit einräumen müssen. Aber ich habe trotzdem immer noch eine gute Meinung von ihm.

Ich werte seine schlechte Bilanz nicht so schwer... er ist einen konsequenten Weg der Verjüngung gegangen ohne auf kurzfristige Erfolge zu schielen und hat Knochenarbeit geleistet, deren Früchte er aber nun selbst nicht mehr ernten wird. Bei der gestrigen Pressekonferenz zeigte es sich, dass die vielen massiven Angriffe der letzten Jahre (bei gleichzeitig sehr bescheiden ausgefallener moralischer Unterstützung) ihn persönlich mehr getroffen haben als er es nach außen zeigte. Jetzt kann ein anderer nachweisen ob er unter den schlechten Voraussetzungen, die der österreichische Fußball nun mal bietet, es besser macht. Das ist viel schwerer als im Nachhinein zu kritisieren und Behauptungen aufzustellen, deren Richtigkeit man nie unter Beweis stellen muss.

Hicke von Flanke, du wirst mir fehlen.

Edit: wenn ich mir dieses Video so anschaue... also ich kann ihn wirklich verstehen, dass er alles hingeschmissen hat.
Also sprach david ramirer
am Mittwoch, 25. Juni 2008, 11:10 wie folgt:

für die EM ist es ja egal, ob er weitermacht, oder nicht.
die hat er ja schon haushoch verloren.

meine analyse: auch ohne irgendeinem trainer hätten wir es geschafft, nicht ins viertelfinale zu kommen. also kann seine leistung nicht ganz so bedeutend gewesen sein...

PeZwo - 25. Jun, 11:17

ja, klar. War ja auch zum Erwarten.

Sportlich hat Österreich bei einer EM absolut nichts verloren und da ist es nur logisch, dass man bei einem Turnier in der Vorrunde ausscheidet für welches man sich sowieso nie im Leben regulär qualifiziert hätte.

Aber ohne einen Trainer hätten wir uns zusätzlich noch fürchterlich blamiert und dieses Schicksal hat uns Hickersberger erspart.
david ramirer - 25. Jun, 11:21

der trainer hat - meines schwachen wissens nach - kein einziges mal den ball vor seinen füßen gehabt, hat kein einziges mal ein tor geschossen (oder verfehlt).
die arbeit des trainers beim spiel erschöpft sich darin, in anzug und kravatte am spielfeldrand zu stehen und gestikulierend herumzubrüllen.
also hätten unsere luschies auch ohne trainer diese leistung erbracht.

"blamabel" ist im sport ohnehin keine tragfähige einstellung. "dabeisein ist alles" - so heißt es doch.

es fragt sich eigentlich wirklich, wie wichtig die trainer sind.
und wie wichtig eigentlich das spiel ist.
ich kann mich gut erinnern an meine jugend, als ich selbst noch ein wenig mit freunden manchmal gekickt habe... trainer haben wir nie einen gebraucht, um spaß zu haben.
DER zählt.
PeZwo - 25. Jun, 11:34

na gut... ein Orchesterdirigent spielt auch selbst kein einziges Instrument und der Geschäftsführer in unserer Firma hat meines Wissens auch noch nie eine einzige Zeile programmiert. Für den professionellen Bereich gelten eben andere Maßstäbe als für den persönlichen Spaß.

Doch... es identifizieren sich so viele Menschen mit den sportlichen Erfolgen ihres jeweiligen Landes (bei uns sind das die Schifahrer), dass hier der (zugegeben dehnbare) Begriff der Blamage durchaus Gewicht hat.
herold - 25. Jun, 12:03

lieber pezwo, bitte ein fußball-laberl nicht mit einem taktstock vergleichen, orchesterdirigenten sind meistens gute pianisten (sonst könnten sie keine partitur lesen) und haben auf jeden fall musik studiert.
david ramirer - 25. Jun, 12:08

nicht alles was hinkt, ist ein vergleich...

fußball ist und bleibt ein spiel, eine chaotische rauferei von 22 personen um einen ball. der intellektuelle aufwand dabei wird niemals mit einer einzigen programmierzeile oder auch nur einem halben takt einer symphonie von beethoven messbar sein: da ist der fußballsport einfach nicht satisfaktionsfähig. da nutzt auch die etikette "professionell" überhaupt nichts. man kann das schön daran erkennen, wie hilflos die trainer sind, wenn am spielfeld ganz etwas anderes passiert, als sie mühevoll ausgetüftelt haben. das chaos und der zufall machen hier den reiz aus.
das ist weder beim computer programmieren, noch bei einem symphonieorchester das wesentliche.

bei aller professionalität ist und bleibt fußball ein sport, also eine lustige sache. es ist nicht wirklich zielführend, das zu ernst zu nehmen, sonst leidet der sinn des spiels: unterhaltung.
PeZwo - 25. Jun, 12:40

@herold: ich habe das nur wegen dem Satz die arbeit des trainers beim spiel erschöpft sich darin, in anzug und kravatte am spielfeldrand zu stehen und gestikulierend herumzubrüllen. von David geschrieben. Ich wurde nämlich mal allen Ernstes gefragt was der Sinn eines Dirigenten ist. Schließlich kann ja jeder mit einem Staberl herumwacheln.

Und P.S. Hickersberger war Nationalspieler und in der deutschen Bundesliga Profi.
PeZwo - 25. Jun, 13:06

@ david

du hast da einen recht entscheidenden Satz hingeschrieben: das chaos und der zufall machen hier den reiz aus.

Bingo. Es gibt zwar einen Normalfall (den dass die teurere bessere mannschaft gewinnt), aber es gibt davon immer wieder nicht plan- und steuerbare Abweichungen. Und zwar in beiden Richtungen. Deswegen kann man auch die Trainer zwar für vieles, aber nicht für alles verantwortlich machen.
Also sprach david ramirer
am Mittwoch, 25. Juni 2008, 11:31 wie folgt:

...zum edit

ein paar besoffene VIPs grölen unsinn? das soll ein grund zum aufgeben sein?

verstehe ich nicht...

PeZwo - 25. Jun, 11:39

das Video zeigt, dass man mit der Annahme des Posten des Teamchefs sich indirekt auch zum öffentlichen Reibebaum erklärt, wo jeder glaubt nach Lust und Laune seine persönlichen Aggressionen abreagieren zu dürfen. Und das Video zeigt wie krass dies manchmal praktiziert wird.

Hickersberger hat schon recht, wenn er meint, dass auch ein Teamchef ein Anrecht auf ein Grundmaß an Respekt hat und er es nicht mehr nötig hat sich so etwas anzutun.
david ramirer - 25. Jun, 11:58

wenn er glaubt, es nicht nötig zu haben, hält ihn ja keiner.
ist ein freies land...
PeZwo - 25. Jun, 12:33

so ist es. Es ist ein freies Land und ich kann ihn - wie gesagt - verstehen. Aber ich halte es für einen sportlichen Verlust (was zugegeben nicht ins Gewicht fällt, wenn man sich für Fussball oder Sport im Allgemeinen gar nicht interessiert ;)

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