Doping

Die Nachricht, dass der österreichische Radfahrer und Dritter der Tour de France Bernhard Kohl positiv getestet wurde, löste heute beim Mittagessen in Krems den Tod von Jörg Haider als Tagesgespräch ab.

Er beteuert seine Unschuld und hat die Öffnung der B-Probe beantragt. Ich habe natürlich keine Ahnung ob er ein Lügner ist oder ob ihm das Mittel von den Team-Ärzten ohne sein Wissen untergejubelt wurde. Ich möchte aber dies zum Anlaß nehmen ein kleines theoretisches Gedankenexperiment machen, dass mir schon länger im Kopf herumspukt.


Dopingjäger hinken bekanntlich den Dopingsündern immer etwas hinterher. D.h. die Dopingtests sind nicht unfehlbar. Sie zeigen nicht immer ein Doping an obwohl etwas verwendet wurde. Klar, das liegt in der Natur der Sache.
Was wäre aber wenn es... z.B. bei gerade neu entwickelten Dopingtests... einmal das gegenteilige Problem auftauchen würde... die Tests zeigen etwas an obwohl der Sportler gar nichts genommen hat? Das wäre für den Beschuldigten mehr als nur fatal. Er würde unschuldig alles verlieren ohne die geringste Chance auf Rehabilitation.

Denn... würde so ein Fehler je auffliegen? Werden positiv getestete Blutproben später mit verfeinerten Untersuchungsmethoden nochmals untersucht ob sie immer noch positiv sind? Ich glaube nicht. Und die Dopingjäger werden sich auch hüten so etwas zu tun. Sollte da auch nur ein einziger Fall bekannt werden, dann wäre nicht nur der Teufel sondern die ganze Hölle los. Die Klagen von Sportler auf Verdienstentgang usw. würden astronomische Höhen erreichen... vom Imageverlust der Dopingjäger ganz zu schweigen.


Wie gesagt, das ist nur ein Gedankenspiel. Bernhard Kohl wird jetzt die Schattenseiten seines Jobs so richtig kennenlernen... komplett unabhängig davon ob er Täter, Lügner oder Opfer ist.
Also sprach david ramirer
am Dienstag, 14. Oktober 2008, 13:27 wie folgt:

optional möglich wäre es auch, doping nicht mehr zu verbieten.
sport ist ohnehin - vor allem in der profiultrameisterliga - mord.

PeZwo - 14. Okt, 13:34

das wäre ein ganz anderer Ansatz... der Teamgedanke. Wer hat das bessere Sportler/Chemiker - Team.

Aber so wie es jetzt läuft ist es nicht ausgeschlossen, dass dass mal kommt... nachdem der Sport in der bisherigen Form durch einträchtige Zusammenarbeit zwischen Dopingbetrügern und Dopingjägern völlig ruiniert worden ist.
david ramirer - 14. Okt, 13:48

es ist ja schon längst so, dass spitzensportler ohne das entsprechende finanzielle backup durch finanzkräfige konzerne und sponsoren im hintergrund keine chance auf wahrnehmbare erfolge haben - aber "finanzielles doping" war meines wissens nach noch nie ein diskriminierender ausschliessungsgrund (eher im bedauernwerten gegenteil).

da ja die entsprechenden leistungssteigernden chemikalien auch recht teuer sein dürften, wäre es völlig legitim, sie zu legalisieren.

egalisiert sind sie bei mir schon lange...

:-)
PeZwo - 14. Okt, 14:44

der Gedanke hat schon was an sich.

Das Geld bestimmt den Sieger, viele Sportarten funktionieren nach dem Prinzip. Es gibt aber auch den gesundheitlichen Aspekt, Doping ruiniert den Körper. Ok, da kann man auch auf das Recht der Selbstbestimmung durch den Athleten pochen. Das gilt aber nur, wenn der Athlet immer genug und die richtigen Informationen darüber bekommt was er mit seinem Körper anstellt. Ich bezweifle mal, dass das passieren würde.
david ramirer - 14. Okt, 15:02

spitzensport ist auch ohne doping nicht wirklich gesund.
meistens sogar lebensgefährlich.
PeZwo - 14. Okt, 15:20

stimmt. Aber der Athlet hat dies noch mehr in der Hand als wie bei Doping... bei letzteren können die Schäden viel umfangreicher sein und gleichzeitig sind eventuelle Folgen noch viel weniger einschätzbar für den Sportler.

Man könnte zwar sagen "selbst schuld", aber welcher Jugendliche am Anfang seiner Karriere könnte schon das Risiko real abschätzen wenn irgendwelche Teambetreuer ihm irgendwas spritzen. Die heute kaputten Sportler aus DDR sind dafür ein Beispiel (wobei diese realistisch betrachtet kaum eine eigene Wahl hatten).
Also sprach kopfchaos
am Dienstag, 14. Oktober 2008, 13:33 wie folgt:

..... dass ein doping-test etwas findet, was ned da is', diese wahrscheinlichkeit is' doch sehr gering und gegen null tendierend, so dass das vernachlässigt werden kann.....
..... doping-tests sind ja nichts weiter als nachweise, dass zum beispiel ein bestimmtes molekül oder protein sich in dem probenmaterial befindet.....
..... und so werden sie auch entwickelt, erst muss das objekt/protein/molekül bekannt sein, damit man eine methode finden kann wie man's nachweisen kann.....

..... aber es kann sein, dass gewisse ähnliche stoffe, welche erlaubt sind, bei den tests auch nachgewiesen werden, respektive im test auch aufgezeigt werden, wenn also ein solches ergebnis als doping gewertet würde, so hat einfach der test-entwickler geschlampt, und dann soll er auch dafür bluten..... *grin*

PeZwo - 14. Okt, 13:36

ach, es gibt nix was es nicht gibt. Und von der Möglichkeit einer Schlamperei der Dopingtester wollte ich gar nicht schreiben.

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