Donnerstag, 9. September 2010

Operation(2)

Am Mittwoch war ich erneut um 7h früh nüchtern in der Augenabteilung. Aber diesmal klappte alles. Ich kam sofort als Erster zur Operation dran.

Nach Einnahme einer Wurstigkeitstablette wurde ich in den OP gefahren. Das gesunde Auge wurde zugeklebt und das zu operierende Auge eingetropft. Dann musste ich die Augen schließen und hörte den Schwestern bei den OP-Vorbereitungen zu. Dann sprach eine zu mir: "wir bringen sie jetzt ins Zimmer zurück". Ähhh, wie bitte?!?!?!?

Ja, es war alles schon vorüber, die OP war schon durchgeführt. Ich habe nicht einmal bemerkt, wie ich narkotisiert wurde. Ich öffnete vorsichtig das operierte Auge. Als erstes fiel mir der sich in dem Moment gerade zufällig in meiner Blicklinie befindliche süße Hintern der Schwester auf. Er war klar erkennbar. Da wusste ich, dass alles gut verlaufen ist ;)

Das operierte Auge war mit einer durchsichtigen Schutzbrille zugeklebt. Ich konnte aber von Anfang an damit recht gut sehen. Schmerzen hatte ich keine, sondern nur dann und wann ein Gefühl als ob ich einen Fremdkörper im Auge hätte. Eine Salbe beseitigte dies jedoch schnell. Den Rest des Tages verbrachte ich mit Surfen und Video schauen. Am nächsten Tag in der Früh wurde ich nochmals untersucht. Der Doktor war mit dem Ergebnis der OP sehr zufrieden. Die Schutzbrille kam herunter und ich durfte heimgehen.

Beim Heimweg begann ich genau darauf zu achten, was sich durch meine neue künstliche Linse verändert hat. Am erstaunlichsten ist der Farbunterschied zwischen den beiden Augen. Mit dem rechten Auge sehe ich alles etwas lichtgedämpft mit einem deutlichen Gelbstich. Vielleicht kennt jemand jene Ariel-Werbung, wo sich die Schausteller sozusagen den grauen Anteil der Wäsche ausziehen und auf diese Art und Weise den angeblichen Farbunterschied demonstrieren. So ungefähr ist der Unterschied zwischen dem linken und dem rechten Auge. Lt. Hr. Doktor wird sich die Sehleistung in der nächsten Zeit noch weiter verbessern. Es wird ca. 6 Wochen dauern, bis das linke Auge konstant sein wird.

Aber ich bin jetzt schon vom Ergebnis begeistert!

Operation(1)

Mein Termin lautete "Montag, 7h nüchtern in der Augenabteilung" und zu diesem Zeitpunkt war ich auch mit leeren Magen an diesem Ort gestellt. Nach einer weiteren kurzen Untersuchung wurde mir mitgeteilt, dass meine Operation für 9h angesetzt ist.

Ich zog mich um, legte mich aufs Bett und wartete.

Und wartete.

Und wartete.

Um 9h30 dachte ich mir, dass es in einem Krankenhaus eben nicht immer pünktlich abgeht und sie schon noch kommen werden.

Um 10h30 merkte ich, wie ich langsam Durst bekomme. Auf meine Nachfrage hieß es "Nein, ich darf nichts trinken".

Um 11h30 begann meine Geduld zu schwinden. Ich ging vor zu den Schwestern und sie erklärten mir, dass die OP-Reihenfolge nicht immer konstant ist und Wartezeiten eben vorkommen können. Manchmal werden Operation überhaupt für abgesagt. Ich reagierte etwas unwirsch und stelle in den Raum, dass ich dann bald nach Hause gehen werde. Wir setzen uns einen Termin für 13h.

Um 13h war ich wieder bei den Schwestern und trat ziemlich energisch und grantig auf. Ich hatte zuletzt vor 16 Stunden etwas gegessen und getrunken, war hungrig, durstig, verspürte Kopfschmerzen und drohte an jetzt etwas zu trinken und anschließend heimzugehen. Sie reagierten zuerst leicht angepisst, aber dann griff eine Schwester zum Telefon und fragte nach. Da hörte ich an ihren Worten, dass etwas nicht stimmte. Sie blickten in den Computer und ich hörte ihre ratlosen und erstaunte Kommentare. Eine halbe Stunde später kam ein zerknirschter Doktor zu mir. Er entschuldigte sich vielmals und erklärte mir, dass mein Operationstermin im Computer aus unbekannten Gründen erst für Mittwoch eingetragen ist. Ich labte mich etwas an dem schlechten Gewissen der Schwestern, bekam natürlich sofort etwas zu trinken, anschließend zog ich mich an und fuhr wieder nach Hause.

War diesmal wohl nix.

Samstag, 4. September 2010

Meinungsfreiheit

Da ich die Hälfte meiner Zeit in Deutschland verbringe, bekomme ich naturgemäß von der Debatte über das Buch "Deutschland schafft sich ab" und um die Person Thilo Sarrazin so einiges mit.

Was hier abläuft ist nicht gut. Gar nicht gut. Jetzt soll er aus seinem Job rausgeschmissen werden und der Ausschluss aus der SPD wird auch nicht lange auf sich warten lassen.

Unabhängig davon, ob man die Meinung in seinem Buch für richtig oder falsch erachtet, es ist seine Meinung und er hat das Recht diese zu publizieren. Und die Aufregung zeigt deutlich, dass er seinen Finger auf offene Wunden gelegt hat und es offensichtlich ein womöglich schon dringenden Diskussionsbedarf über dieses Thema gibt. Den drohenden Rausschmiss halte ich für blöd und unüberlegt. Er hat dieses Buch als Privatmann geschrieben. Der Inhalt hat keine strafrechtliche Relevanz und es ist sein Recht seine persönliche Meinung, die nicht das geringste mit seinem Job zu tun hat, zu veröffentlichen.

Natürlich trägt er selbst an dieser Eskalation auch einen Teil der Schuld. Wer dem Establishment derart ans Bein pinkelt, der darf sich keine Fehler erlauben. Sarrazin hätte wissen müssen, dass in solchen Fällen die wirksamste Moralkeule unserer Zeit bei der ersten Gelegenheit gnadenlos eingesetzt werden wird. Da hatte der Sager über das "Judengen" schon etwas von einem publizistischen Selbstmord mit Anlauf. Er hat offensichtlich nichts aus dem Fall Eva Hermann gelernt.

In Summe bleibt das schales Gefühl, dass trotz offizieller Meinungsfreiheit ein Unbequemer mittels eines Exempels mundtot gemacht werden soll. Ich bin auf die weiteren Entwicklungen in dieser Causa schon sehr gespannt.

Dienstag, 31. August 2010

Operationsweichei

Letzten Montag war ich im Krankenhaus, wo ich bzw. respektive meine Augen mehrere Stunden lang genau untersucht wurden.

Nach mehreren Gerätetests, wo ich mit grellen Licht geblendet und mir kleine Luftstöße ins Aug geblasen wurden, kam ich zu einer jungen Turnusärztin. Diese hatte die nette Aufgabe mir die Umstände und Risiken einer Augenoperation näher zu bringen.

Sie erklärte mir, dass die Augen von der Natur nur für ca. 60 Jahre Betriebsdauer ausgelegt sind und der graue Star nichts anderes als Abnutzungserscheinungen sind. In der Linse bilden sich Ablagerungen, die das einfallende Licht abschwächen und brechen. Die einzige Behandlungsmöglichkeit besteht darin, dass man die Linse entfernt und sie durch eine künstliche Linse ersetzt.

Sie zeigte mir anhand von Grafiken, wo mein Augapfel aufgeschnitten wird und erwähnte dann - mit der lauteren Absicht mich zu beruhigen - dass dies eine Routineoperation ist, welche per Tag ca. 10x durchgeführt wird und wo man mit lokaler Betäubung auskommt.

"Ähhh, wie bitte? Lokale Betäubung?"

Sie erklärte mir, dass das andere Auge abgedeckt und das zu operierende Auge mittels Tropfen schmerzunempfindlich gemacht wird. Dank einer "Wurschtigkeitsspritze" wird mir die ca. 20 minütige Operation gar nichts ausmachen. In einem Nebensatz erwähnte sie, dass man die Operation schon per Narkose durchführen lassen kann, aber - im Unterton schwang der Satz "das schaffen doch alle" mit" - die lokaler Betäubung sei wesentlich besser und absolut kein Problem.

Die Vorstellung, dass ich - mit einem gespreizten Augenlid auf dem Tisch liegend - ein Messer auf mich zukommen sehe, welches gleich darauf in den Augapfel hinein schneiden wird, erfüllte mich absolut nicht mit Begeisterung. Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich als warmduschendes Weichei oute, wollte ich diese Narkoseoption nicht sofort verwerfen.

Das spätere Gespräch mit dem Oberarzt änderte jedoch alles. Er reagierte sofort auf der Frage zur Narkose auf mein Zögern ("naja, wenn es gar nicht anders geht... aaaaaber .... ") und empfahl mit eine Operation mit Narkose. Begründung: "ohne Narkose wird nur bei älteren Menschen gearbeitet, weil diese eine Narkotisierung oft schlecht vertragen. Bei jüngeren Menschen - und dazu zähle ich sie - (Danke Hr. Doktor, Danke!!!!) ist eine Narkose auch für den Operateur von Vorteil, weil er besser arbeiten kann" (Nochmals danke Hr. Doktor, danke!!!!)

Das rechte Auge wird nicht operiert... es ist zwar auch ein grauer Star ausnehmbar, aber der ist nicht schlimm und man soll keine Operation ohne zwingenden Grund machen.

Er erklärte mir, welche Linse er mir ins linke Auge einsetzen wird und beantwortete noch so manche Frage. In Summe ging ich guten Mutes wieder nach Hause.

Ok, ich werde es schon überstehen.

Sonntag, 29. August 2010

Abkratzen

Meine derzeitige Wochenendbeschäftigung ist abkratzen.

Ich nutze die Zeit bis zu dem Beginn in meiner neuen Firma mit Renovierungstätigkeiten in meinem trauten Heim. Mitte Oktober werde ich neben einem neuen Wohnzimmer auch eine neue Küche bekommen. Bis dahin muss ich die alte Küche entfernen und die Wände ausmalen. Das klingt einfach, beinhaltet aber sehr viel Arbeit.

Die 30 Jahre alte Küche wurde von meinem Vorgänger mit einer Korktapete tapeziert. Dummerweise wurde sie mit so einer Art Leim direkt auf die Wand geklebt. Für mich bedeutet dies, dass ich mit einer Spachtel den Kork Zentimeter für Zentimeter herunter kratzen muss.

P1060918

Das ist vielleicht eine Scheiß-Arbeit. Leider bleibt der Leim teilweise an der Wand kleben. Ich glaube eher nicht, dass ich da einfach darüber malen werde können. Wahrscheinlich muss ich auch diese Reste in einem zweiten Arbeitsgang abkratzen.

Aber ich fühle mich durch meine Renovierungstätigkeiten auch gestärkt. Beim Abbauen der alten Möbel habe ich alleine alles herunter gehoben, zum Auto getragen und zum Altstoffsammelzentrum gebracht. Ich hätte dies nie geschafft, hätte ich im Jänner in Duisburg nicht mit meinem Training in dem Fitness-Studio begonnen und regelmäßig durchgezogen. Mir tat am Abend schon alles weh, aber die massiven Rückenschmerzen vergangener Zeiten blieben mir erspart. Das ist der Lohn für meine Trainingskonsequenz und macht mich etwas stolz*g*

Samstag, 28. August 2010

Terabyte

Ich verbrachte bislang mein gesamtes Berufsleben in der IT als Entwickler. Als 17-jähriger kam ich, nur mit einem mehr schlechten als rechten Hauptschulabschluss "bewaffnet", durch reinen Zufall zu einer der damals noch recht seltenen Computeranlagen. Es gab damals weder Bildschirme und schon gar keine graphische Bedienoberfläche. Als Eingabegerät agierte ein Fernschreiber, es gab einen Drucker, die Programme wurden auf Lochkarten geschrieben und der Hauptspeicher war noch ein echter Kernspeicher, wo man die Bits noch in Natura sehen konnte. Er war 64k groß, eine für damalige Verhältnisse geradezu sensationelle Größe.

Anfang der neunziger Jahre arbeitete ich in einem Rechenzentrum, dessen Festplattenkapazität die unvorstellbare Größe von 5 Gigabyte hatte. Das war jene Zeit, wo ein PC noch mit Floppy Disks betrieben wurde und die Festplatte mit einer riesigen Kapazität von 100 MB ausgeliefert wurde.

Und jetzt, im Jahre 2010, geht man zum Lebensmitteldiskonter und kauft sich neben Milch, Wurst und Obst so nebenbei eine Festplatte mit 2 Terabyte. Ich bin zwar mit der EDV groß geworden, aber trotzdem (oder vielleicht deswegen) ist die Technologieentwicklung für mich immer noch ein echtes Wunder.

Vorhin habe ich die Festplatte "installiert" (soweit man das Anstecken an den USB-Hub als Installation überhaupt bezeichnen kann) und kopiere meine Daten auf diese neue Backup-Platte. Spätestens an diesem Punkt wird mir auch klar, dass sich diese unglaubliche Entwicklung der Speicherkapazität Grenzen nähert. Der Kopiervorgang wird vermutlich das ganze Wochenende dauern. Spätestens in 10 Jahre, wo der nächste Faktor 1000 erreicht sein wird (was kommt eigentlich nach Tera?) wird man ein echtes Problem habe.

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