Musik

Donnerstag, 25. Mai 2006

Amadeus Music Award 2006

Ich schaue mir gerade in ORF1 den Amadeus Music Award 2006 an - und bin begeistert.

Die Sendung ist ein Hit - aber nur aus einem Grund. Ich wurde letztes Jahr schon ein Fan des Moderators Andy Knoll und bin es seit heute noch mehr. Nein, nicht nur wegen seinem Mut, für eine Laudatio auf die eingelöste Wette von dem Dancing Star Sieger Manuel Ortega* zu 99% nackt aufzutreten (nur die ca. 15-20 cm lange strategisch wichtigste Körperstelle war verdeckt).

Es heißt zwar immer, dass die Anregung der weiblichen Phantasie und Vorstellungskraft eine gute Sache ist. Aber ich habe trotzdem ein Foto davon aufgetrieben:

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Nein, es war nicht diese schräge Einlage. Mit dieser kann man kurz Aufmerksamkeit gewinnen, aber keinen Abend gestalten.
Es sind seine Gags, manchmal sarkastisch, immer witzig, zwar hart an der Grenze doch nie peinlich, diese Veranstaltung zu einem Event machen. Andy Knoll, du bist Spitze!

* für die Nichtösterreicher: Manuel Ortega gewann die Show "Dancing Stars", in welcher jeweils ein Prominenter mit einem Tanzprofi Tänze vorträgt und jede Sendung immer einer ausscheidet. Manuel versprach vor der Sendung, dass er - sollte er gewinnen - nackt in Wien über die Kärnterstrasse laufen wird. Er hat dies auch um 4h früh klammheimlich getan und es erschienen in der Zeitschrift NEWS Fotos, wo Manuel dabei zu sehen war und eben - nur die ca. 15-20 cm lange strategisch wichtigste Körperstelle war verdeckt...

Montag, 15. Mai 2006

Heimatlied - Rainhard Fendrich

Wie ich vorhin auf einem Kommentar antwortete, halte ich Rainhard Fendrich für einen genialen Texter. Seinen für mich besten Text, der den Nagel so was von auf den Kopf trifft, ist folgendes Lied:


Heimatlied - Rainhard Fendrich

Wo auf steile Bergeshöhen einsam Gondelbahnen zieh'n,
kann man schon von ferne sehen, wie Millionen Schlange steh'n.
Und die Sennen hört man jodeln von den Almen froh und hell.
Sie sind längst nicht mehr die Dodeln, jeder hat sein Schihotel.

Irgendwann will auch der Bauer nichts mehr seh'n vom Schweinedreck.
Und ist er ein ganz ein Schlauer, baut er eine Diskothek.
Wo vor kurzem noch vergnüglich Säue wälzten sich im Mist,
unterhält sich jetzt vorzüglich jeder za-ahlende-e Tourist

Hollarei, hollarei, hollarei, hollareio, hollarei, Hollarererei-diri.
Hollarei, hollarei, hollarei, hollareio, hollarei, hollareio, hollarei,
hollareio.

Auch den Knechten in den Ställen wird es irgendwann zu blöd.
Warum sollen sie sich quälen, wenn es doch viel leichter geht?
Denn als Schilaufpädagogen hat sie einfach mit der Zeit
weitaus stärker angezogen die geformte Weiblichkeit.


Hollarei, ullou, ellei, ollou, hollareio, hollerei, hollereio, hollerei,
hollereio.
Larei, ullou, lerei, ollou, hollereio, hollarei, Hollarererei-diri.

Wo die Pistenraupen tanken, wo die Schneekanonen sprüh'n,
wo die kranken Tannen wanken, riecht's nach Diesel und Benzin

Wo einst Gams und Murmel pfiffen, wo man einsam war und frei,
hat man ziemlich rasch begriffen, fehlt ein Liegestuhlverleih.
Und seit vielen langen Wintern schleppt man gern zum gleichen Preis
jeden noch so fetten Hintern bis hinauf in's ew'ge Eis.

Wo die Pistenraupen tanken, wo die Schneekanonen sprüh'n,
wo die kranken Tannen wanken, ja dort gibt's ein Wiederseh'n.

Hollarei, hollarei, hollarei, hollareio, hollarei, hollareio, hollarei,
hollareio.....

Montag, 1. Mai 2006

Ritchie Blackmore in Prag - Konzertbericht

Gestern abend erlebte ich in einem alten komplett ausverkauften Theater im Zentrum von Prag gleich neben dem Wenzelsplatz das lange erwartete Konzert von Blackmores Night.

Es war das erwartete Highlight. Das Konzert begann um ca. 20h30 und sie spielten ohne Pause bis fast 23h00 durch.
Es ist erstaunlich, welche musikalische Bandbreite gestern abend von dem ehemaligen Paradehardrocker Blackmore geboten wurde. Da waren feingesponnene alt-mittelalterlich klingende Instrumentalstücke, stampfende Rhythmen, romantische Balladen, Rocksongs, Melodien aus der Barockzeit, moderne Trinklieder, Lovesongs, Cover-Versionen von bekannten Stücken(Streets of London), irisch angehauchte Tänze, Volkslieder usw.... Ritchies Lebensgefährtin Candis Night brillierte mit ihrer warmen, romantischen und kraftvollen Stimme und gemeinsam mit ihr trug der Meister mit seinem filigranen Gitarrespiel den Abend - manchmal bei Läufen mit rasender Geschwindigkeit und dann wieder mit gefühlvollen Riffs, die sich ganz dem Song unterordneten.

Ritchie Blackmore begann mit einer akustischen Gitarre, wechselte auf eine Laute oder Mandoline (das konnte ich nicht genau erkennen) über und packte nach ca. 45 Minuten unter dem Applaus des Publikums erstmals seine berühmte weiße Fender Stratocaster aus, um eine Rocknummer im Stil von Rainbow zu spielen.
Natürlich durften musikalische Erinnerungen an seine Zeit an Deep Purple nicht fehlen. "Child in Time" wurde in einer sanften Version in ein mittelalterlich klingendes Intstrumentalstück eingebaut, "Soldiers Of Fortune" wurde zur Gänze gespielt.
Die Musiker seiner Band bekamen auch die Gelegenheit, sich als Solisten zu beweisen. Die Geigerin machte einen kleinen musikalischen Ausflug in die 9. Symphonie vom tschechischem Nationalkomponisten Antonin Dvorak "Aus der neuen Welt", was natürlich hier in Prag besonders gut ankam. Der Pianist spielte ein Klavierstück vor und sang mit seiner ausgebildeten Opernstimme gemeinsam mit Candis Night ein klassisches Volkslied unserer Breiten dessen Namen mir momentan parout nicht mehr einfallen will.

Insgesamt fiel mir wieder auf, dass die Band vor Spiellaune nur so strotzt. Es gab so manche spontante Aktion Einmal warf Ritchie seinen nicht mehr benötigen Bottleneck in hohen Bogen über die Bühne, wo er deutlich hörbar auf dem Boden landete - was vom Publikum mit Lachen und Applaus quittiert wurde. Überhaupt war der Meister sehr locker, sprach und scherzte mit Candis, seinen Bandkollegen und dem Publikum. Am Ende verabschiedete er sich, indem er den Zusehern am Bühnenrad mit seinen Händen über ihne Hände drüberstrich. Wenn man sich da an die alten Purple-Zeiten erinnert, wie aggressiv, verbissen, innerlich abgeschottet, nie ins Publikum blickend er damals immer auf der Bühne stand...
Und genau diese Freude macht den Funken aus, der auf das Publikum sofort übersprang.

Da es weder Vorgruppe noch eine Pause gab, war das Konzert früher als erwartet zu Ende und somit waren wir auch schon um 2h früh wieder zuhause.

Schön war's...

Freitag, 28. April 2006

U2 - die Story zu jedem Song

... so heißt das Buch, was ich kürzlich gekauft habe.

Das Buch liegt neben meinem PC. Manchmal einfach so, manchmal wenn ein U2-Song im WINAMP läuft, nehme ich es zur Hand, blättere darin und lese mir was über die diversen Songs geschrieben steht.

Vorhin las ich über den Song "Beautiful Day", in welcher schwierigen Situation die Band damals steckte. Nach den Alben "Achtung Baby", "Zooropa" und "Pop" waren die Fans über den darin gebrachten Musikstil irritiert. Die Karten und CD-Verkäufe gingen zurück, die Band schien am absteigenden Ast.
Es ist recht eindrucksvoll beschrieben, wie sie mit "All That You Can Leave Behind" den Turnaround schafften.

Mich faszinieren Schilderungen, wie der Kreativ-Prozess bei Künstlern manchmal so verläuft. Ich habe immer wieder Kontakt zu bekannten Musikern und zu meinen Standardfragen gehört, ob bei einem Song zuerst die Musik oder der Text entsteht - oder wann ist er am kreativsten: wenn er glücklich oder depressiv ist - muss er alleine und einsam sein oder braucht er die Anregung von viel Leben um sich - wird das Stück in einem Guß geschrieben oder ständig verändert bis sich die Endfassung langsam herauskristallisiert, oder wie lange er für einen Song braucht, bis er fertig ist....
Letzten Sommer im Schottland hatte ich die Gelegenheit, den bekannten englischen Gitarristen und Komponisten Michael Chapman dazu genau zu befragen. Seine Antwort war ganz klar und eindeutig: "There are absolutly no rules, absolut...".

Warum mich dies so interessiert? Es tut einfach gut, wenn man bemerkt, dass die Profis letzten Endes die gleichen Probleme und Schwierigkeiten haben wie ich, wenn sie ein Musikstück machen. Die ununterbrochene Zweifel an ihrer Arbeit, das Suchen, das ständige Verändern - das ist bei den Profis um nichts anders als bei mir.
Mein Plan lautet, dass ich in den nächsten 5 Jahren eine eigene selbstproduzierte CD mit nur eigenen Kompositionen haben möchte - zur Hälfte mit instrumentalen Gitarrenstücken und zur Hälfte mit Songs. Und manchmal denke ich, ich werde es nie schaffen.

Und, wie schon geschrieben, es tut einfach gut zu lesen, dass die Zweifel an der eigenen Musik - siehe U2 - offensichtlich ganz normal sind. Umso mehr freut es mich, wenn ich dann bei schon aufgenommenen Stücken positive Rückmeldungen bekomme von denen ich annehmen kann, dass man mir nicht gesagt hat was ich hören möchte sondern das der/diejenige tatsächlich jene Gefühle empfunden hat, welche ich mit der Musik eigentlich transportieren wollte.

Das ist dann der Olymp des Komponisten. Ich bin aber nur eine Minute da oben und steige danach freiwillig sofort wieder herunter. Diese Minute geniesse ich dafür aber wirklich...

das lange Wochenende...

naht.

Und pünktlich wird vom ORF-Wetterdienst gemeldet, dass am Samstag das Wetter sich Schnee-Dimensionen nähert.

Ich werde wieder - oh welche Überraschung - viel in Sachen Musik unterwegs sein. Allerdings schaffte ich es mir den Samstag für inzwischen schon dringend anstehenden Tätigkeiten in meinem trauten Heim reservieren. Und ich hoffe, dass mir das Schicksal nicht noch irgendeine Ausrede präsentiert, mich ohne schlechtes Gewissen wieder davor drücken zu können.

Am Sonntag ist das Konzert von Blackmores Night in Prag angesagt. Wir werden bald in der Früh losfahren, den Nachmittag für Sightseeing der Prager Altstadt nutzen, am Abend mit Ritchie Blackmore träumen und rocken - und dann wieder heimfahren. Realistisch betrachtet wird es wohl 4h früh werden, bis wir wieder zuhause sind.

Dann schnell ein paar Stunden Schlaf, weil am Montag geht es zum Traunsee. Dort spielt die Medley Folk Band. Diese Band besteht im Kern aus Geschwistern, welche sich schon seit fast 20 Jahren der irischen Folkmusik verschrieben haben.
Bezüglich der Qualität dieser Gruppe gibt es folgende Geschichte (sie klingt erfunden, ist aber Realität, wie auf www.medley.at nachgelesen werden kann):
Diese österreichische Gruppe aus dem oberösterreichischen Mühlviertel war der offizielle musikalische Vertreter von Irland beim EU Erweiterungsfest " A Day of Europe" auf der Akropolis in Athen.
Das ist fast so, als ob Österreich bei einem internationalen Jodelwettbewerb von Japanern vertreten worden wäre.


Und, ich weiß, Dienstags werde ich vermutlich wieder Postings absetzen, dass ich sooo müde bin...

Sonntag, 9. April 2006

von der Muse geküsst

manchmal passiert es... ich weiß selbst nicht wann, warum, wieso jetzt...

Aber vorhin spielte ich zwischen dem Bloggen so ein kleine verträumte Melodie vor mich hin und plötzlich war da ein stimmiger Zusammenhang. Ich suchte weiter und fand sofort den weiterführenden roten Faden. Auch eine dazugehörige Singstimme ging mir sofort durch den Kopf. Thema des Textes: "Erinnerungen an die Jugendzeit".

Wenn ich so ein Thema habe ist es das Wichtigste, dass ich es sofort aufnehme. Ein paar kleine Hinweise dazu (welche Stimmung, welcher Capo, welche Dur) reichen üblicherweise aus, um es später problemlos wieder rekonstruieren zu können. Wenn ich das nicht mache, dann ist die Melodie weg und kommt meistens nie mehr wieder.
Daher habe ich es soeben aufgenommen und abgespeichert - und bin mir fast sicher, dass dies das Basismaterial für ein neues Lied sein könnte. Es scheint wirklich nicht so schlecht zu klingen, weil ich gerade darauf angesprochen wurde, was das für ein Stück war, das ich gerade gespielt hatte.

Leicht möglich, dass ich zwischen den nächsten paar Stunden und den nächsten paar Jahren wiedereinmal - nach mehreren Instrumentalstücken - neue Gesangsnummer habe.

Und vielleicht widme ich sie Eria, weil dies während dem blogglichen Gedankenaustausch mit ihr entstanden ist *lach*

Samstag, 8. April 2006

Allan Taylor

Ich habe mich wirklich gefreut, wie ich diese Nachricht erhalten habe.

Der englische Liedermacher Allan Taylor kommt wieder nach Österreich. Allan gehört zum Urgestein der englischen Liedermacher. Er stellt sich alleine mit seiner wunderbaren Martin-Gitarre auf die Bühne und hat mit seiner sonoren, tiefen und unverwechselbaren Stimme sowie dem glockenklaren Gitarrenspiel das Publikum üblicherweise spätestens nach den ersten beiden Stücken in seinem Bann bezogen.
Seine Musik verbreitet Ruhe und Abgeklärtheit. Allan erzählt in seinen Songs Geschichten, welche auf eine tiefe Kenntnis der menschlichen Seele hindeuten und wo er seine in 30 Bühnenjahren gewonnen Erkenntnisse und Erlebnisse verarbeitet.

Ich hatte vor einigen Jahren das Glück Allan persönlich kennen zu lernen. Ich freue mich ihn wiederzusehen und eines der Stücke, welche ich ganz besonders liebe, ist Urban Love Song von der CD "Faded Light".

Wer mein Blog kennt, der weiß, dass ich nicht sehr viel persönliches und schon gar nicht rührseliges über mich selbst schreibe. Ich möchte aber jetzt eine Ausnahme machen:
Mit diesem Song hat er bei einem Konzert 2002 in Rohrbach, OÖ etwas ganz seltenes geschafft: er hatte mich definitiv zu Tränen gerührt. Ich stand ganz hinten im Raum, an der Wand angelehnt. Vor mir stand meine damalige Beziehung, mit dem Rücken eng an mich gelehnt. Das war ein ganz besonderer Moment der Nähe.
Da ich damals einen Minidisk-Recorder mitlaufen ließ, habe ich aus diesem Anlaß heraus diese damalige Aufnahme herausgesucht. Wer sie sich herunterladen und anhören möchte, der kann dies hier tun:

Allan-Taylor-Urban-Love-Song (mp3, 6,141 KB)

Ich habe mit Absicht die Ansage von Allan mit draufgelassen, weil die Erklärung von dem Song irgendwie dazugehört.

Ich werde es versuchen und ihn bitten den Song wieder zu spielen, vielleicht tut er es...

Urban Love Song
She lies there sleeping, her hair’ s in a mess
She’s got cheap red wine on the front of her dress
I suppose in a way I love her no less
We’ve all got our own way of loving I guess

We’re two of a kind we get by that way
Neither is waiting for the other to say
I love you I need you, may be it’s true
It goes without saying, it gets us through

So I’ll come to you once again tonight
I always look better when you turn out the light
Pretend that I’m special, romantic and true
And I’ll write you a poem and give it to you

Pretend that I’m Byron, Shelley or Keats
Who plays with words and subtle deceits
Pretend that I’m Romeo troubled in love
Who give you his heart in a golden glove

Refrain:
This is my town, this is my place
I’ve got midnight bars written over my face
I’ve got a million miles staring out of my eyes
I can play with the truth but I can't tell you lies
It’s hard and it’s cruel but it happens to be true
I haven’t that much to give it to you
But whatever I’ve got you can take it for free
And whatever you’ve got that’s enough for me



Pretend that this room on the cheap side of the town
Is a place far away where we’ll never be found
Where the cry of the seagull and the sounds of the sea
Come together make a sweet symphony

Instead of this town that’s covered in grime
With neon rainbows beating out time
Where the streets are slick with winter rain
And there’s no way out to start over again

Refrain

Sonntag, 2. April 2006

Ein toller Abend - kleiner Konzertbericht

Ich bin gerade von unserem heutigen gestrigen Konzert heimgekommen.

Ja, es ist der erwartete tolle Abend tatsächlich daraus geworden.

Meine Stücke sind gut, eigentlich sogar sehr gut rübergekommen. Am meisten fürchtete ich mich vor dem ersten Stück, wo ich im Einsatz war: der Scheidler-Sonate. Dies hat den Grund, dass dies ein klassisches Stück ist und daher mit der Konzertgitarre gespielt werden muss. Ich spiele die letzten Jahre großteil nur mehr mit der Westerngitarre Fingerstyle, Folk und Irish-Music und bin daher auf der klassischen Gitarre schon etwas eingerostet. Aber auch dieses Stück ist gut gelaufen. Einmal war ich einen Takt lang kurz draussen, mein Partner hat aber einfach weitergespielt und ich habe aber sofort wieder dazugefunden.

Danach kam für mich das "Heimspiel" meiner Solostücke mit der Westerngitarre. Ich nahm meine Santa Cruz-Gitarre in Hand, welche in der offenen C-Stimmung mit Capo am 4. Bund gestimmt war. Zuerst spielte ich den "Brandenberg Rag" von Peter Ratzenbeck. Ein, zwei kleine Unsicherheiten passierten, aber die sind vermutlich nur mir aufgefallen.

Danach spielte ich eine Eigenkomposition namens "Friend", welche ich tatsächlich einem Freund, eigentlich meinem besten Freund, gewidmet habe. Das Stück hat zuerst eine langsame Einleitung und geht dann über in eine ziemlich schnelle und sehr fröhlich Melodie, um dann wieder mit der eingangs langsamen Melodie wieder auszuklingen. Ich schrieb es in folgender Situation:
ich war letzten Sommer auf einem Gitarreseminar. Es war ein ganz lauer Sommerabend, ca. 21h30 und schon dunkel, aber noch nicht komplett Nacht. Alle Teilnehmer waren im Garten des Gasthauses, wo der Kurs stattfand. Auf den Tischen brannten Kerzen und die Laternen rund um den Garten waren bereits angezündet. Die Temperatur war nach einem heißen Tag sehr angenehm, es hatte noch so um die 25 Grad herum. Ich saß dort etwas am Rande und beobachtete die Situation. Vor mir saßen die Teilnehmer an den Tischen, teilweise übten sie noch ihre Stücke, manche unterhielten sich, lachten oder aßen noch etwas. Es lag etwas glückliches, fröhliches und unendlich friedliches in der Luft. Das war einer jener Momente, wo es keine Probleme auf dieser Welt zu geben scheint.
Diese Situation sog ich in mich auf, nahm die Gitarre zur Hand und begann herumzuspielen und versuchte diese Stimmung in Töne umzusetzen. Das Ergebnis habe ich heute erstmals live gespielt. Diese Nummer besitzt einen eher klangmalerischen Charakter, welcher Raum für etwas Improvisation läßt. Dadurch ist sie trotz des hohen Tempos verhältnismäßig einfach zum spielen, da nicht jeder Ton völlig exakt sein muß. Ich habe es ziemlich genauso hingekommen, wie ich es in meinem Kopf hatte.
Am meisten freute es mich, dass ich nachher genau auf dieses Stück mehrfach angesprochen wurde - nicht nur von Zuhörern, sondern auch von Musikerkollegen.

Danach spielten Freunde von mir die Beatles-Nummer "Norwegian Wood". Dies gab mir Zeit, die Gitarre von der offenen C-Stimmung wieder in die Normalstimmung zu bringen. Dies war notwendig, da das letzte Stück vor der Pause "Home Again" von Blackmores Night war. Es wurde von einer Freundin gesungen, welche eine ausgebildete und wirklich schöne Stimme hat. Begleitet wurden wir noch von einer weiteren Gitarre und Percussion. Als wir den Refrain zum zweiten Mal sangen, begann das Publikum mitzuklatschen - da wußte ich, dass das Stück tatsächlich so gut angekommt wie ich es erhofft hatte. Am Schluß wurde der Refrain mit "Lalala" als Text wiederholt und ich forderte das Publikum zum Mitsingen auf, was es zu meiner Freude auch lautstark tat.

Das schien so gut angekommen zu sein, dass wir am Ende des Konzertes - nach den geplanten Zugaben - dieses Stück als definitiv ungeplante Zusage nochmals spielen mußten.

Auch von meinen Kollegen hat keiner ausgelassen. Somit glaube ich, dass dieses Konzert das bisher qualtitativ hochstehendste von unserem Stammtisch war. Es wurde alles auf einem DAT-Recorder aufgenommen, und ich werde sicherlich einen Mitschnitt bekommen. Ich bin neugierig, ob ich - wenn ich es in einigen Tagen hören werden - dann immer noch so über die Musik urteilen werde.

Musikalisch war also alles bestens. Eigentlich sollte ich jetzt frohen Mutes und guter Stimmung sein - aber leider bin ich es nicht. Während des Konzertes ergab sich eine für mich persönlich sehr unangenehme Situation. Ich wurde mit einer immer noch offenen Wunde aus meiner Vergangenheit konfrontiert, was mir ziemlich zum schaffen macht und mit der ich nur schwer fertig werde.

Ich möchte aber nicht näher darüber schreiben. Ich hoffe, dass ich mich die nächsten Tage wieder erfangen werden...

Donnerstag, 30. März 2006

Konzertprogramm

Übermorgen abends geht's los. Heute bekam ich das Programm für den Abend zugesendet.

C Hüttenbauen (instrumentale Eigenkomposition)
G+L First Blues – Oskar Klein (instrumental)
G+C Milonga - Michael Langer (Instrumental für 2 Gitarren)
R+U+L Tracy Chapman, Titel noch offen
E Omama
PeZwo+C Scheidler, Sonate in D-Dur für 2 Gitarren, 1. Satz
PeZwo instrumentale Eigenkomposition in der offenen C-Stimmung
mit dem Namen "Friend"
PeZwo Brandenberg Rag - Peter Ratzenbeck
A+C+W Norwegian Wood - Beatles
PeZwo+R+U Home Again - Blackmores Night

PAUSE

L+M Don’t Know Why - Nora Jones
M Over the Rainbow - Eva Cassidy
M Eigenkomposition
W+C Dying Embers - Morschek & Burgmann, instrumental 2 Gitarren
W 30ger Jahre Medley (Kaktus etc...) instrumental
W Little Brown Jug - Glenn Miller
A+L Europa - Santana Gitarre+ Percussion
C+C Bridge Over Troubled Water - Simon and Garfunkel
C Mozart Variationen - Fernando Sor

Zugaben:
S. + Alle Nix is so still
Alle Stammtischblues


Ein sehr ambitioniertes Programm.
Ich war bei der letzten Probe dabei und hörte dort die meisten Stücke. Also, wenn es beim Auftritt auch nur annähernd so klappt wie am Montag - dann wird dies sicherlich unser bisher bester Auftritt.
Und dies in diesem Ambiente. Es werden einige Freunde von mir dabei sein, auch meine Mutter hat sich angesagt.

Die Vorfreude ist mindestens so schön wie das Ereignis selbst.

Mittwoch, 29. März 2006

Gitarren-Runde

Gerade bin ich von meiner heutigen Gitarrenrunde wieder heimgekommen.

An so einem Tag habe ich schon ein fixes Ritual. Ich komme um 18h heim und dann beginnt der Streß. Ich beginne zu überlegen, welche Stücke ich heute mit meinen Schülern machen möchte.
Wenn ich eine Idee habe, beginne ich mit der Suche nach den MP3-Files. Parallel dazu schaue ich in mein Archiv, ob sich Text und Griffe schon früher mal eingefunden haben. Wenn nicht, muss ich Google bemühen.

Habe ich den MP3-File suche ich nach dem Text. Manchmal finde ich ihn mit den dazugehörigen Griffen.
Wenn nicht, setzte ich mich hin und suche sie mir zusammen. Dies wird sofort in ein Word-Dokument eingetippt und anschließend ausgedruckt. Stehen jedoch bei dem gefundenen Text die Griffe dabei, dann muß ich alles überprüfen. Manche Stücke stimmen exakt, andere teilweise und ab und zu ist kompletter Mist dabei.
Wenn nun dies alles kontrolliert ist, muß ich noch die Tonhöhe (:= Dur) entscheiden, damit das Stück auch für Normalsterbliche singbar ist.

Ich habe für 4 Stücke ungefähr 90 Minuten Zeit, geht sich üblicherweise gerade aus.

Es ist am Anfang gar nicht so einfach abzuschätzen, wie gut ein Stück bei meinen Schülern ankommen wird. Meistens liege ich einigermaßen richtig, aber ab und zu auch ziemlich daneben.

Heute ging ich wieder ein Risiko ein. Ich nahm "Enjoy the silence" von Depeche Mode. Das Problem besteht darin, dass der Synthesizer-Sound von Depeche Mode mit akustischen Gitarren praktisch nicht nachzumachen ist.
Aber es lief viel besser als ich erwartet hatte.

Dafür hat der derzeit aktuelle Hit "Love Generation" von Bob Sinclair nicht die Erwartungen erfüllt. Das Stück war zu schwer zum singen und auch die Geschwindigkeit der rechte Hand erreicht Dimensionen, welche meine Leute etwas überforderte.

"Mr. Postman" von den Beatles war eine Bank. Kennt jeder, leicht zum spielen und zum singen.

Die Überraschung des Tages war "Sweet Caroline" von Neil Diamond. Ich dachte, dass es zu schwer zum Singen sein wird. Aber dies stellte sich als Irrtum heraus. Das Stück kam neben "Enjoy the silence" am besten an.

Jetzt ist - bedingt durch Ostern - eine längere Pause. Vielleicht schaffe ich es doch einmal, dass ich mir die Stücke schon früher zusammenstelle. Aber ich fürchte, in 3 Wochen werde ich wieder um 18h hektisch in die Wohnung stürmen und beginnen zu.....

Carpe Diem

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derzeit billigste Tankstelle in OÖ

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