Donnerstag, 14. Juni 2007

Über den Wolken, PeZwo am Fallschirm

Es war zwar ein blauer, wolkenlosen Himmel, aber ein paar kleine Haufenwolken waren doch da, auf die ich noch vor zwei Stunden herabblicken konnte.

Wie wir dort ankamen, war meine Nervosität weg. Dort gab es so viel zu sehen, dass ich keine Zeit mehr zu Nachdenken hatte... startende Flugzeuge, herunterkommende Fallschirmspringer, Helikopter, die 10 m entfernt ca. 2 m über den Boden flogen, Dieselgestank, laute Propellergeräusche usw.
Flugplatz


Nach einer Stunde Wartezeit ging es los. Auf meine Frage, ob ich gleich zahlen soll, meinten sie: "Nein, nachher". Ok, das ist eine durchaus vertrauensbildende Haltung.

Zuerst legten wir den Overall an.
PeZwo-in-Montur


Dann Helmprobe, Brillenprobe, Einweisungen, wie dies abläuft, was man machen soll usw. Dann bekamen wir die Gurte angelegt und wir gingen zum Flugzeug.
chessna


Der Start war recht spektakulärlos. Wir waren zu sechst in der kleinen und engen Maschine. Der Pilot, ich mit meinem Tandeminstruktor, meine Begleiterin mit ihrem Tandempartner und noch ein "normaler" Fallschirmspringer. Dieser ließ mich am Höhenmesser mitblicken, in welcher Höhe wir uns jeweils befanden. Ab ca. 2000m bemerkte ich deutlich, wie die Luft kälter wurde. Meine Ohren bekamen einen Druck, ich hörte nicht mehr richtig.
Bei 3000m bekam ich die Anweisung, die Fliegerbrille anzulegen, den Helm aufzusetzen und mich auf den Schoß meines Instruktors Christian zu setzen. Dort schnallte er mich an sich, d.h. mein Rücken wurde an seinem Bauch befestigt. Nach ca. 15 min. erreichten wir die geplante Höhe von 3800m und ich bekam die letzten Anweisungen, wie es jetzt weitergeht.

Bis dahin ging es mir noch einigermaßen gut. Dann öffnete der Fallschirmspringer die Türe. Genau das war der Moment, wo mir so richtig bewußt wurde, was ich da gerade tue. Die Kälte, das Motorengeräusch, der Fahrtwind .... und ich blickte aus fast 4000 m Höhe runter auf die Erde, wo ich die Felder nur in Form kleinen färbigen Vierecken sah.

Der Springer bewegte seine Füsse, setzte sich auf die Kante, stieß sich kurz ab und weg war er. Dann rutschten wir am Hinterteil Richtung Türe und schon war ich in der gleichen Position. Ich saß im Türrahmen wie auf der Bettkante, nur waren da 4000 m Luft unter meinen im Freien baumelnden Füssen. Das war der Moment, wo mein Herz wie verrückt zu schlagen begann und ich bemerkte wie mein ganzer Körper zitterte und schwitzte. Ein kurzer Druck und ich begann zu fallen.

Nach dem Zeichen von meinem Lehrer gab ich die Hände von meinem Gurt und machte wie vereinbart ein Hohlkreuz. Jetzt war ich im freien Fall unterwegs. Der Wind pfiff in meinen Ohren, es war ziemlich kalt und unter mir sah ich, wie ich auf ein paar Wolkenfetzen zuflog. Der freie Fall dauerte lt. meinem Instruktor ca. 50 Sekunden. Mir kam er wie mehrere Minuten vor.
Dann zog Christian auf ca. 1500 m Höhe die Leine. Das war ein unguter Moment. Die Gurte, welche zwischen den Beinen im Schritt verlaufen, spannten sich und drücken sehr fest gegen die Leistengegend. Fast schon zu fest. Das tat ziemlich weh. Dies dauerte ein paar Sekunden und wir flogen von da an noch runde 10 Minuten mit dem Schirm dahin.
Ich durfte die Steuerungsleine übernehmen und den Schirm etwas lenken. Unter uns war der Flugplatz, wo wir die große Wiese in der Mitte anpeilten. Dann machten wir Landeübungen und ich sollte die Beine anheben... was mir kaum gelang, weil die Gurte so eng saßen. Aber wir landeten dennoch gut.
fallschirmspringer

Ich bleib gleich mal liegen und merkte erst jetzt, wie erledigt ich war.
Mein Körper schwitzte und ich zitterte. Ich dürfte ziemlich verkrampft gewesen sein, wohl auch wegen den Schmerzen in der Leiste.
Es kam ein Auto, welches uns abholte. Ich ging mit schlotternden Knien hin, schnaufte gut durch und setzte mich nieder. Meine Begleiterin strahlte: "Springen wir gleich nochmals?" Meine mir anerzogene Beherrschung rettete sie.

Nach einer halben Stunde war ich so weit wieder ok und wir fuhren nach Hause. Mir tut jetzt noch die Leistengegend weh und ich fühle mich etwas gerädert, aber ansonsten bin ich wieder guter Dinge.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich so etwas noch mal machen werde. Mal sehen, wie ich meinen ersten Fallschirmsprung mit der Distanz von mehrern Tagen beurteilen werde.


Aber ich bin in jedem Falle stolz, dass ich es zumindest einmal gemacht habe.

die Zeit läuft....

... um 18h sollen wir in Wels beim Flugplatz sein.


Ein kleiner Auszug davon, was mich dann erwartet:

Ablauf eines Tandemfallschirmsprungs
Beförderungsvertrag

Im Beförderungsvertrag werden rechtliche und gesundheitliche Situationen für beide Seiten geregelt. Als Tandempassagier sind Sie durch die gesetzlich vorgeschriebene Haftpflicht- und Unfallversicherung des Tandemschirmhalters versichert.

Sprungeinweisung

Danach werden Sie in den Sprungablauf eingewiesen und bestimmte Körperhaltungen (im Freifall, bei der Landung) trainiert. Sie erhalten eine Sprungkombi sowie eine Lederhaube mit Brille. Zum Abschluss wird Ihnen das Gurtzeug angezogen, mit dem Sie später sicher mit dem Tandemmaster verbunden sind.

Der Sprung und die Landung

Nach dem Start erhalten Sie im Laufe des Steigfluges (Dauer ca. 15 bis 20 Minuten) weitere Instruktionen zum Absprung und Freifall. Sie werden anschließend sicher mit dem Tandemmaster verbunden. In einer Höhe von ca. 3700m werden Sie sich mit dem Tandemmaster aus dem Flugzeug, einer Cessna 206 T, fallen lassen und können den freien Fall genießen. Nach ca. 50 Sekunden im freien Fall wird der Tandemmaster den Fallschirm öffnen und Sie hängen nun gemeinsam mit dem Tandemmaster am offenen Fallschirm. Sie können jetzt die ca. 10 minütige Schirmfahrt in vollen Zügen genießen. Die Landung erfolgt sitzend um ein Stolpern zu vermeiden.
Ihr Tandemmaster wird Ihnen als Abschluss eine Urkunde mit einem Foto überreichen, die Sie bestimmt noch lange an ein unvergessliches Erlebnis erinnert.

Welche Voraussetzungen muß ich erfüllen?
- mind. Größe 140 cm
- max. Größe 190 cm
- max. Gewicht 90 kg
- gute körperliche Verfassung
- kein Alterslimit (ältester Passagier war eine Frau mit 84 Jahren!)
- bequeme Kleidung (Jeans, Trainingsanzug, Sportschuhe)


Ok, ok, ich gebe es zu. Mir geht momentan der Arsch auf Grundeis. Dennoch, ein eindeutiger Fall von SSKM (Selbst Schuld Kein Mitleid). Danke, liebe ......... für deinen Anruf vorhin und für das Mut zusprechen. Versprochen, ich werde es wie ein Mann durchstehen. Und über das Bungee-Jumping unterhalten wir uns noch*ggg*

PeZwo geht in die Luft

Ja, wirklich. Kein Scherz. Ich werde heute am Abend den ersten Tandem-Fallschirmsprung meines Lebens erleben.
Vor einigen Jahren machte ich mal in einer schwachen Minute dies folgenschwere Versprechen und jetzt bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als es einzulösen.


Dies nur als Erklärung, für den Fall dass dieser Eintrag der letzte in diesem Blog bleiben sollte.*schief_grins*

Bloggertreffen bei Hidden

Endlich.

Hiddenmask hat auch für dieses Jahr wieder zu einem seiner schon legendären Bloggertreffen aufgerufen.

blogtreffen-2007-medium-1-

Bloggertreffen bei Hidden bedeutet, dass man die ganz Nacht im Innenhof eines alten Bauernhofes rund um ein Lagerfeuer bei gegrilltem Essen, guten Getränken und Musik verbringt. Das ist immer ein Treffen der Extraklasse.

Hier ein Foto aus vergangenen Zeiten, aufgenommen am Morgen danach.
PICT5501

Unnötig zu erwähnen, dass ich mich schon angemeldet habe.

Mittwoch, 13. Juni 2007

Gitarrenrunde

Die letzte Gitarrenrunde des Sommers.


Diesmal begannen wir mit einer so richtigen schmalzigen Schnulze. Howard Carpendale und seinem Ti Amo



Das nächste Stück war die Überraschung des Abends. Ich gestehe, dass ich es eigentlich nur nahm, weil mir noch ein viertes Stück fehlte und ich nichts passendes fand. Und zu meiner grossen Überraschung lief es von allen am besten.
Los Bravos - Black is Black



Der sozusagen programmierte Hit des Abends wäre eigentlich die Nummer "The Great Pretender" von Freddy Mercury gewesen. So ist dies leider nur auf Platz zwei gelandet.



Von der vierten Nummer fand ich auf YouTube leider kein Video. Wir spielen noch die uralte Austro-Pop-Nummer Ziwui Ziwui von Wilfried. Das zu spielen war schlichtweg eine Gaudi.


Unser nächstes Treffen wird Ende August am Attersee sein. Einer meiner Schüler hat dort ein Wochenendhaus und hat uns alle für das Wochenende eingeladen. Letztes Jahr genossen wir schon seine Gastfreundschaft und es wurde eine lange, lange und feuchte Nacht....*gg*

Dienstag, 12. Juni 2007

Adiemus live

Wie ich schon mal in einem früheren Beitrag schrieb, möchte ich so gerne irgendwann mal ein Konzert mit Adiemus hören.

Gleich vorweg, Adiemus ist keine Band. Dies ist ein Musikprojekt, welches von Karl Jenkins ins Leben gerufen wurde. Wie dieser auf seiner Homepage beschrieben hat, entstand dieses in den 90'er Jahren zufällig aus einer Musik für einen Werbespot für eine Fluglinie. Diese Melodie wurde dann unter dem Titel "Adiemus" weltberühmt.


Kürzlich erblickte ich auf der Homepage zwei Deutschlandtermine... am 1. Juli ist Karl Jenkins in Berlin und Ende August nochmals mitten in Deutschland, wo die jeweils die gesamte erste CD "Songs Of Sanctuary" gespielt werden soll. Ich bin ernsthaft am überlegen, ob ich nicht zu einem der beiden Konzerte (vermutlich jenes Ende August) reisen werde.



Hier ein Song aus der zweiten CD, der sich auch auf meiner ganz persönlichen Very-Special-CD befindet.

Song of Tears

Montag, 11. Juni 2007

der nächste Schritt *edit*

Wenn alles gut geht, dann wird heute vormittag der dritte meiner wirklich wichtigen Meilensteine für dieses Halbjahr abgeschlossen.

Oder zumindest fast zur Gänze abgeschlossen, wobei ein eventueller Rest kein Drama wäre.


Dann bin ich einem neuen Lebensabschnitt wieder einige Schritte näher.

Edit 12.10:
Es ist geschafft. Alles ist gut gegangen, auch dort, wo es sehr eng war. 8 lange Jahre, voll Kampf, Zweifel und Ängsten sind gut zu Ende gegangen. Ich kann niemanden sagen, wie glücklich ich gerade bin...

Sonntag, 10. Juni 2007

Musik spielen *edit*

Es hat mich überrascht, dass mein letzter, von mir als doch eher als 08/15 eingeschätze Beitrag über die Probe bei der Hochzeit auf so viel Resonanz und Interesse gestossen ist und es gab ein paar interessante Rückmeldungen, die mich zu diesem Beitrag hier inspiriert haben.

Speziell bezüglich des Ave Maria sind unterschiedliche Reaktionen gekommen. Cheridwen war davon "hin und weg", Singlemama fand es nicht ganz passend und Steppenhund zu abgedroschen.
Ich schrieb davon, dass ich beim Spielen dahingeschmolzen bin.

Mein Dahinschmelzen hat zugegeben sehr viel mit der Sängerin zu tun. Ich mag die Stimme von U. sehr. Sie hat für mich so das gewisse Etwas in ihrem Klang, was ich nicht mit Worten beschreiben kann.

Wenn ich so einen Song spiele, schließe ich meistens kurz davor die Augen. Ähnlich wie sich ein Schauspieler auf seine Rolle konzentriert, versetze ich mich innerlich in die Stimmung, welche das Stück verbreitet. Und dann beginne ich zu spielen. Bei Ave Maria habe ich ein paar Takte Auftakt, wo ich das Tempo und das Gefühl schon mal vorgeben kann.
Die Finger laufen von selbst. Ich muss absolut keinen bewußten Gedanken darauf richten, sie zu bewegen... so wie ein Schriftsteller beim Schreiben sich nur noch auf den Inhalt konzentriert und nicht mehr darüber nachdenken muss welche Muskeln bewegt werden müssen um die Wörter auf das Papier zu bringen.

Und dann setzt U. ein. Nun beginnt ein Spiel, welches nur sehr schwer mit Worten erklärt werden kann. Ich halte fast durchgehend die Augen geschlossen und konzentriere mich nur auf ihre Stimme. Wie singt sie es, wo legt sie Betonungen hin, wo beschleunigt sie etwas, wo verzögert sie? Ich passe mich dem an. Sie macht auch das Gleiche. Sie orientiert sich genauso an mich. Wir spielen mit uns. Es hat ein klein wenig etwas mit einem Verschmelzen zu tun.


Gleich vorweg. Zwischen U. und mir läuft erotisch absolut nichts ab. Aber dennoch hat dieses Spiel eine Ähnlichkeit damit, wenn man sich mit einem Partner mitten im Liebesspiel befindet... alle seine Sinne komplett geöffnet hat, noch so jede kleine Regung wahrnimmt und darauf reagiert und gleichzeitig bemerkt, wie der andere auf einen selbst eingeht.
Das ist ganz schwer zu beschreiben, besonders wenn man diese Schilderung nicht kitschig werden lassen will.

Es sind genau diese Momente, welche ich beim Spielen so liebe. Da vergesse ich komplett auf meine Umwelt, auf all die guten und weniger angenehmen Dinge im meinem Leben. Nachher tauche ich aus dieser ganz eigenen Welt regelrecht wieder auf.


Das ist nicht immer so intensiv. Manchmal klappt dies fast gar nicht, aber manchmal - besonders wenn meine Emotionen wie zurzeit bei mir ohnehin sehr brach liegen - geht es wie von selbst. Und am Samstag bei U. im Garten bei dem Ave Maria, da war es wieder so.



Es haben sich noch ein paar gefragt, wie dieses Klavierstück wohl auf einer Gitarre klingen mag. Ich nehme die Stücke im Zuge der Vorbereitung zwecks Kontrolle oft auf, weil ich dann meine eigenen Fehler selbst besser höre. Vorhin habe ich den Gitarreteil aufgenommen, es ist nicht komplett fehlerfrei geworden, aber so halbwegs kann man es lassen.

Wer möchte, kann sich die Aufnahme anhören: Ave-Maria1 (mp3, 3,904 KB)
Edit 23h10:
Sorry, aber ich habe vorhin erst selbst bemerkt, dass ich eine falsche Version hineingestellt habe.

Wer es schon heruntergeladen hat, bitte nochmals tun. Bei dieser Version ist der Beginn und das Ende geschnitten und der Bass ist reduziert.

Carpe Diem

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