Krank

Donnerstag, 6. Dezember 2007

Grippe-Nachwehen

Jetzt muss ich doch noch etwas herumjammern.


Ich war zwar schon gestern großteils fieberfrei, aber komischerweise hatte ich dennoch meinen schlechtesten Tag. Nicht nur wegen der mißglückten Arztaktion. Auch so war ich alles andere als gut drauf.

Die letzte Nacht war irgendwie schrecklich. Als ich gestern mittag von der Arztpraxis zurückkam, war ich definitv erschöpft. Ich schlief bald darauf ein und verpennte Teile des Nachmittags und Abends. Dies hatte bittere Folgen. In der Nacht war ich komplett wach. Nicht die Spur von Müdigkeit.

Mein Pflegeengel schlief gut und fest und aus Gründen die jeder Berufstätige kennt, soll dies auch so sein. Um dies ja nicht zu ändern, waren meine Beschäftigungsmöglichkeiten sehr begrenzt. Bis 2h früh wälzte ich mich herum, dann drehte ich das Licht auf und begann zu lesen. Um 5h früh war das Buch zu Ende und ich wälzte mich weiter bis zum Morgen. Natürlich verschlief ich den heutigen Vormittag.


Irgendwie hat sich mein Lebensrhythmus gedreht. Ich hoffe nur, dass mir nicht wieder eine neue "Herum-Wälz-Nacht" bevorsteht...

Mittwoch, 5. Dezember 2007

Ärzte - Ärgernis

Irgendwie dachte ich heute daran, dass ich mich gelegentlich auch mal offiziell krankschreiben lassen sollte.

Das erste Telefonat mit einer in der Nähe befindlichen Arztpraxis zeigte schon die ersten bürokratischen Hürden auf, wenn sich ein Oberösterreicher erdreist in Wien zu erkranken. Irgendwie erfuhr ich was von einem Erste-Hilfe-Dienst, den ich aber nur einmal in Anspruch nehmen kann. Na gut, sollte reichen.

Mein Pflegeengel machte sich auf und besorgte mir eine Wartenummer, damit ich nicht allzulang im Wartezimmer sitzen musste. Es hieß, dass ich in ca. einer Stunde kommen soll. Ok, also war ich um Punkt 10h30 dort.

Und dort wartete ich, ich wartete, und wartete, ja und dann wartete ich wieder, ich wartete und wartete...


Um es kurz zu machen: knapp vor zwölf bin ich gegangen. Ohne Untersuchung. Bei mir hat sich zwischenzeitlich wieder etwas Fieber eingestellt und mein Körper revoltierte mit den grippeüblichen Symptomen gegen die Tatsache, dass ich das Bett verlassen habe.
Außerdem war ich ziemlich sauer. Ok, ich verstehe, dass sich die Zeit, wann man drankommt, nicht so genau schätzen läßt. Eine Viertelstunde, eine halbe Stunde kann das schon differieren. Aber eineinhalb Stunden (und immer noch kein Ende absehbar), das ist etwas viel. Zu viel.

Ich bin jetzt zumindest offiziell krank geschrieben und werde mich nun wieder dem sichersten aller Heilungsmittel hingeben: ins Bett legen, Tee trinken und schwitzen. Das kann ich auch ohne Doktor.

auf dem Wege der Besserung

Die letzten Tage pendelte ich ständig zwischen 37,5 und 38,4 Grad und habe den Pyama inklusive Bettwäsche nicht nur einmal durchgeschwitzt. Es ging mir nicht schlecht, aber auch nicht gerade gut.

Heute morgen bin ich zum ersten Mal fieberfrei. Auch sonst scheine ich wieder einen guten Eindruck zu machen, wie folgende, soeben gehörte Bemerkung zeigt: "Er beschäftigt sich wieder mit seinem Computer. Gott sei Dank. Es geht also doch nicht ans Sterben."

hahahahaha.

Montag, 3. Dezember 2007

Grippe

Ja, leider. Ich liege darnieder.

Gestern nachmittag verspürte ich ein leichtes Halskratzen und mich fröstelte etwas (was für mich ziemlich ungewöhnlich ist). Am Abend, auf der Fahrt nach Wien, bemerkte ich leichten Schwindel, das Halsweh nahm zu, gelegentlicher Husten stellte sich ein, Schweiß und Schüttelfrost wechselten sich ab und ich spürte, wie meine Stirn warm wurde. Das ging ziemlich schnell, es spielte sich innerhalb von einer Stunde ab.

Die spätere Temperaturkontrolle ergab 38,6 Grad. *hmpf*. Heute sind unsere Kunden in unserer Firma zu einer kleinen Weihnachtsfeier eingeladen und ich hätte mit meiner Gitarre etwas aufspielen sollen. Das war mich schnell klar, dass das nix werden wird.

Die heutige Nacht war ziemlich unruhig, ich rollte mich viel herum und schwitzte meinen Pyama durch. Aber jetzt geht es mir recht gut. Ich habe momentan wenig Fieber (37,6) aber ich habe die beste Pflege der Welt*g*. In ein paar Tagen werde ich sicher wieder auf den Beinen sein.

Montag, 1. Oktober 2007

1.10.1997

Vor ein paar Tagen wurde im Standard daran erinnert, dass vor 10 Jahren an diesem Tag der Briefbomber Franz Fuchs entlarvt wurde.

In mir weckt das Datum eine andere Erinnerung, welche mit Franz Fuchs absolut nichts zu tun hat. An diesem Tag begann die Zeit, welche jene ich als die bislang Schlimmste in meinem Leben ansehe und die nur mehr schwer getoppt werden kann.

Ich steckte schon zuvor in massiven Problemen, aber es waren Auswege zu sehen. An dem Tag jedoch ging ich ins Krankenhaus, weil ich Schmerzen im Unterleib hatte. Die Diagnose lautete "Sigmadivertikulitis". Man machte bei mir eine Darmspiegelung, welche so aussah, dass man mir ein Kontrastmittel einführte und mich dann unter dem Röntgenapparat legte. Als plötzlich Spuren des Kontrastmittels in der Bauchhöhle sichtbar wurden, war höchste Alarmstufe gegeben. Dies bedeutete nicht mehr und nicht weniger, als dass die entzündete Darmwand bereits durchlässig war und Darminhalte in die Bauchhöhle drangen. Es drohte eine massive Bauchfellentzündung und damit Lebensgefahr.

Ein paar Stunden später lag ich im OP. Die Ärzte entfernten mir ca. 30 cm meines Dickdarms. Danach lag ich rund eine Woche an allen möglichen Schläuchen angeschlossen auf der Krankenstation (Katheter, künstliche Ernährung, extrem starke Antibiotika, Schmerzmittel, Drainage usw.). Mein Bauch wurde von einer ca. 12 cm langen Operationswunde verziert, welche nicht genäht sondern geklammert war.


In der zweiten Woche wurden schön langsam die Schläuche entfernt und ich durfte aufstehen und bekam erstmals wieder weiche Nahrung. Als ich mich am 3. Tag der zweiten Woche zu Tisch setzte, dachte ich mir, dass jemand auf dem Sessel etwas ausgeschüttet hat. Mein Nachthemd war plötzlich nass. Es dauerte eine kurze Zeit bis ich bemerkte, dass eine rosarote Flüssigkeit aus meiner Wunde herausfloss. Ich legte mich wieder ins Bett und rief nach dem Doktor.

Der daraufhin gerufene Doktor sah sich die Wunde an und begann zu meinem Entsetzen direkt vor meinen Augen wortlos die Klammern zu öffnen, welche die Wunde zusammenhielten. Auf meine Frage, was los ist und überhaupt warum meinte er, dass mein Körper wegen dem vielen Antibiotika derart viel Wundwasser produziert, dass man die Wunde aufmachen muss. Auf meine Frage, wann sie wieder geschlossen wird bekam ich nur die lapidare Antwort: "Gar nicht. Das wächst von selbst wieder zusammen".

Jetzt lag ich da... und wenn ich auf meinem Bauch blickte, sah ich die lange, offene und auseinander klaffende Operationswunde und konnte mir selbst einige Zentimeter tief ins Fleisch hineinsehen.
Gleich danach bekam ich von der Schwester den Auftrag duschen zu gehen. Ich reagierte entsetzt: "was ist wenn da Wasser in die Wunde kommt?". Die wiederum lapidare Antwort: "Nehmen sie den Duschkopf und spritzen sie das Wasser in die Wunde hinein". Zuerst dachte ich, ich hätte mich verhört... dem war aber nicht so.

Es war eine Überwindung... aber ich machte so wie geheissen. Es war dann in der Praxis nicht ganz so schlimm, wie man im ersten Moment annimmt. Es tat zu meiner Überraschung kaum weh und überhaupt konnte ich mich mit dem offenen Bauch (natürlich war er gut verbunden) verhältnismäßig gut bewegen.

Nach einer Woche durfte ich nach Hause und es dauerte noch weitere 2 Wochen bis die Wunde halbwegs zugewachsen war. Leider bekam ich ein Abzess und der Bauch musste mir nochmals geöffnet werden. Im Klartext... ich lief wieder mit einem offenen Bauch herum und es dauerte wiederum ca. 4 Wochen bis er erneut zusammengewachsen war.

In Summe bedeutete dies über 3 Monate Krankenstand und bezüglich der schon vor der Operation existierenden Schwierigkeiten konnte ich nur noch mehr Schadensbegrenzung betreiben und hatte an den Folgen noch viele Jahre zu knabbern.

Heute, 10 Jahre später erinnert mich noch die lange Narbe an meinem Bauch an die Zeit und ich kann sagen, dass trotz vieler Schwierigkeiten die Sache noch halbwegs glimpflich abgelaufen ist... denn ich weiß: es hätte alles auch noch viel schlimmer kommen können.

Montag, 2. Juli 2007

rausgeschraubt

Ich war heute früh im Krankenhaus und bekam die Platte inklusive Schrauben aus meinem Oberkiefer. Bezüglich dieser Prozedur gab ein Doktor letzte Woche die Erwartungshaltung "das wird bloß ein bisserl kitzeln" vor.

Also setzte ich mich frohen Mutes in den Sessel der Zahnambulanz des Krankenhauses und harrte gespannt der nun folgenden Dinge. Als erstes fragte die Fr. Doktor die Assistentin, ob die Köpfe der Schrauben geschlitzt oder gekreuzigt sind und besorgte sich die entsprechenden Werkzeuge. Dann begann sie auf der Platte zum kratzen. Als Erklärung dafür gab sie an, dass über den Schraubenkopf etwas darübergeklebt worden ist. Da dieses Material ziemlich fest hielt, kratzte sie ziemlich kräftig. Das tat nicht weh. Nur die Vorstellung dass da wer in meinem Mund herumkratzt, war etwas unangenehm.

Dann begann sie mit der eigentlichen Prozedur. Sie setzte den Schraubenzieher an (das Ding sah tatsächlich so aus) und begann zu drehen. Ich stellte fest, dass der Doktor durchaus recht hatte. Es kitzelte etwas, als ich die Schraubendrehung spürte. Schmerz verspürte ich keinen. Bei der zweiten Schraube war dies ebenso.
Leider blieb dies aber nicht so. Bei der dritten Schraube war die Platte schon etwas locker und begann sich etwas hin- und herzubewegen. Dies begann weh zu tun. Leider war dies bei der letzten Schraube noch schlimmer. Ok, das war ein kurzer Moment, wo ich mich im Sessel ziemlich verkrampfte.

Aber ich überlebte es unbeschadet an Körper und Geist und durfte sogar die Schrauben mit nach Hause nehmen.
schrauben


Nun tritt auch das Zweite ein, was der Doktor letzte Woche voraussagte. Nach der Entfernung der Platte wird es kurz wieder etwas schlechter werden. Ich habe die letzten Tage fast schon wieder normal gegessen, aber ich glaube ich werde jetzt wieder eine Zeitlang auf Weichnahrung zurückgehen.

In Summe bin ich aber recht froh, dass sich die ganze Sache nun dem Ende zuneigt... obwohl ich jetzt schon weiß, dass dies nicht die letzte Operation in meinem Kiefer gewesen sein wird. Bis dahin werden aber noch etliche Monate vergehen.

Samstag, 30. Juni 2007

Krankenstandsaktivitäten

Was tut ein PeZwo, wenn er zuhause ist... wenn er ausgeruht und nicht ausgelastet ist, .... wenn ihm langweilig ist, ... wenn er versucht sich die Zeit totzuschlagen, damit sie irgendwie schneller vergeht, ..... wenn er in einigen Tagen "hohen" Besuch erwartet....

Er schmeisst die U2-DVD "Vertigo-Tour 2005" in den DVD-Player und beginnt endlich einmal seine Wohnung aufzuräumen... nicht nur oberflächlich... sondern etwas gründlicher. In der Praxis heißt dies, das sogar das Bett wiedermal komplett zur Seite geschoben wurde, um den darunter angesammelten Staub wegzusaugen.


Und die Belohnung für so viel Fleiss sendete Gott sofort. Ich hielt plötzlich ein Buch ("Bestie Mensch" von Thomas Müller) in der Hand... ein Buch welches ich seit ca. 2 Jahren vermisse und ich mir sicher war, dass ich es damals mal im Schwimmbad vergessen hatte... *freu*

P.S. dies heißt aber jetzt nicht, dass ich 2 Jahre lang nicht den Staub unter meinen Bett gekehrt hatte... dies heißt nur, dass ich das Bett sonst nie völlig weggeschoben habe*grins*

Donnerstag, 28. Juni 2007

verschoben

Eigentlich sollte ich heute meine Schrauben mit der Platte aus dem Oberkiefer rausbekommen.

Aber irgendwie ahnte ich es. Ich hatte in den letzten beiden Tagen doch immer wieder leichte Schmerzen und ich fühlte, dass im Oberkiefer/Nasenbereich eine leichte Schwellung vorhanden war. Nix Schlimmes, war ganz locker zum Aushalten... aber halt doch.

Ein Blick des Doktors bestätigte mein Gefühl. Er meinte, dass an ein paar Stellen der Heilungsprozess der Wunde doch noch nicht ganz abgeschlossen ist. Meine Frage, ob es sich nach Entfernung der Platte alles etwas schlechter wird, bejahte er... "in jedem Fall". Also einigten wir uns auf eine Verschiebung, was für mich überhaupt kein Problem ist.

Solange keine Schraube bei mir locker ist, kann es noch ohne weiteres einige Zeit so dahingehen. Montag ist der nächste Kontrolltermin.

Dienstag, 26. Juni 2007

Krankenstand und Krankengeschichte

... und dies heißt in der Praxis:
  • mit dem Fahrrad zum Zahnarzt um die nächsten Termine abzuklären
  • bei der Gelegenheit im Krankenhaus einen Besuch bei meinen Ex-Zimmerkollgen zu machen
  • den Mittag über so dahinchatten
  • Gitarre spielen
  • Kochen, und zwar eine Suppe wie ICH sie möchte und Kaiserschmarrn mit Apfelmus
  • Tennis in Wimbledon schauen
  • Gitarre spielen
  • auf TWODAY herumtreiben, Beiträge und Kommentare schreiben
  • Wohnung etwas aufräumen
  • ein Buch lesen
  • mit der U2-DVD Elevation Tour Boston 2001 rocken
  • Gitarre spielen
Ich habe zwar in meinem Mund, speziell auf der rechten Wange, heute etwas Schmerzen und ich fühle auch, dass im Bereich des Oberkiefers die Schwellung wieder etwas mehr ist... aber ich führe dies darauf zurück, dass ich mich nicht mehr komplett flüssig wie im Krankenhaus sondern schon mit weicher fester Nahrung ernähre.


Zur näheren Erklärung:
Ich bemerkte in den letzten Monaten, dass in meinem Oberkiefer Verwachsungen passierten. Kein Krebs oder so, es ist auch nichts Gefährliches. Es ist nur lästig und mein Zahnarzt empfahl mir, diese entfernen zu lassen. In meiner Naivität glaubte ich, dass ich ins Krankenhaus gehe, sie mir dort in der Abmulanz eine Spritze geben, es herausschneiden und ich nach 3 Stunden wieder nach Hause gehe. Weit gefehlt. Wie mir erklärt wurde, muss dies unter Vollnarkose gemacht werden, ich würde es sicher nicht aushalten. Das Problem, welches danach entsteht, ist bedingt durch die ganz normale Bakterienflora im Mund. Die nach der Operation entstandene Wunde kann man weder verbinden noch sonst irgendwie einschmieren oder behandeln. Aus diesem Grund schraubten sie mir in das Oberkiefer eine Platte, welche defacto nichts anderes als ein Verband ist. Hört sich wild an, ist aber in der Praxis überhaupt kein Problem. Ich spüre sie und die Schrauben mit der Zunge, aber das war es auch schon. Keine Schmerzen, keine Behinderung, nichts.
Nach der Operation ging es darum, dass in keinem Fall Brösel in die offene Wunde kommen dürfen (diese würden sich sicher entzünden). Dies war auch der Hintergrund für meinen Suppenexzess. Nachdem ich dies verstanden habe, fiel es mir leichter ihn zu akzeptieren.
Mittlerweile hat sich schon etwas Schleimhaut über der Wunde gebildet, deswegen darf ich auch zuhause weiche feste Nahrung zu mir nehmen.

Übermorgen kommt die Platte mit den Schrauben von meinem Gaumen raus, dann wird es vermutlich kurz wieder schlechter werden.


In zwei Wochen sollte die Sache dann endgültig Geschichte sein.

Montag, 25. Juni 2007

Krankenhausnachlese

In Summe gesehen, war diese eine Woche doch gar nicht so schlecht.

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Ich packte zuhause meinen Laptop ein, da ich offline einiges arbeiten wollte. Die erste positive Überraschung dieser Woche bestand darin, dass ich am ersten Tag das Wireless-LAN des Krankenhaus entdeckte. Es durfte von den Patienten zu einem geringen Tarif (1 Euro pro Tag Flatline) genutzt werden. Ich hätte zwar ein Mobile-Internet dabei gehabt... aber das ist natürlich noch besser.

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Dies nutzte ich gleich am ersten Abend, wo ich in unserem 5-Mann Zimmer - im Bett liegend - im Internet herumchattete und mit Kopfhörer Musik lauschte. Dies hätte fast unangenehme Folgen gehabt. Mein Bettnachbar fühlte sich durch das Klappern der Tastatur gestört und bat mich, damit aufzuhören ... was ich wegen den Kopfhörern nicht hörte. Er fühlte sich ignoriert und ging eine Stunde später wutentbrannt zum Doktor. Dieser drehte das Licht auf und erst dann bemerkte ich die Situation. Selbstverständlich beendete ich sofort meine Aktivitäten.
Am nächsten Morgen bemerkte ich, dass mein Nachbar immer noch sehr sauer war. Ich packte meine ganzen Konfliktmanagementfähigkeiten aus und bereinigte die Situation. Eine Viertel Stunde später lachte er wieder und wir hatten danach die restliche Zeit ein sehr gutes Verhältnis. Inzwischen wurde sein ganzer Unterkiefer erfolgreich neu konstruiert und es geht ihm recht gut.

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Der Kontakt zu einem anderen Zimmernachbar machte mich nachdenklich. Er zeigt mir, dass auch nach einer erfolgreichen 9 Monate zuvor passierten Krebsoperation die Probleme noch lange nicht vorbei sind. Und so kann es passieren, dass ein mitten im Leben stehender erfolgreicher Geschäftsmann durch Bestrahlung und Chemotherapie körperlich so sehr aus der Bahn gerät, dass er ohne ärztliche Hilfe in sehr ernsten Schwierigkeiten wäre. Wir haben einen guten Draht zueinander gefunden. Er hat mir beeindruckende Erlebnisse aus seinem Leben erzählt und wir verabschiedeten uns mit dem beidseitigem ernstgemeinsten Wunsch, dass wir den Kontakt aufrecht erhalten werden. Ich machte eine Ausnahme und gab ihm die URL meines Weblogs.
Lieber G., der Weg zurück, dorthin so du mal warst, wird zwar noch etwas dauern... aber dein Wille ist ungebrochen, das ist klar erkennbar. Und deswegen wird es trotz aller Schwierigkeiten am Ende doch nur eine Frage der Zeit sein.

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Fast schon skuril muteten die täglichen morgendlichen Visiten des Gottes in Weiß an. Er ging von Bett zu Bett und dort hatte man in etwa zwischen 13 und 16 Sekunden Zeit für eine Kommunikation. In seinem Windschatten befand eine ganze Ärzteschar. Ich begann irgendwann zu zählen... es waren meistens so zwischen 8 und 14 Ärzte, welche ihrem Chef allmorgendlich stumm und unauffällig folgten.

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Ich bekam täglich Besuch, wobei einer davon für mich sehr überraschend kam. Ich habe diese Stunden sehr genossen und - egal was die Zukunft bringt - der Nachmittag und Abend wird mir als etwas ganz Besonderes im Gedächtnis bleiben.

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Den Vormittag lieh ich G. meinen Laptop und verbrachte nach den Untersuchungen die Zeit am Gang, welchen ich - meinen Bewegungdrang stillend - auf und ab ging. Machmal sprach ich mit anderen Patienten, aber die meiste Zeit nutzte ich um schlicht und einfach nachzudenken... über mich... über andere... über die Zukunft... über so vieles.
Den Nachmittag nutzte ich um endlich wieder Bücher zu lesen und der Abend gehörte dem Internet.

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In meinem normalen Leben habe ich selten die Zeit dazu mich gedanklich mit mir selbst intensiv zu beschäftigen ... und wenn ich mal die Zeit dazu hätte, dann bin ich nicht immer in der Stimmung dafür... aber hier war dies anders. Wie ich bereits andeutete, könnte es durchaus sein, dass ich irgendwann erzählen werde, dass genau in dieser Woche eine ganz wichtige Weichenstellung in meinem Leben passiert ist.

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